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from FASA 7202 „Native American Nations - Volume 1“

Teil-1

Gespielt am 4.August 2002

Cast of Shadows:

Gimli - Schamane (Leopard)
amerindianischer Gnom

Shorty - Samurai
Menehune

Gimli - Schamane (Leopard)
amerindianischer Gnom

Slitch - Runnerin
Gestaltwandlerin (Adler)

Xanatos –Magier
amerikanischer Elf

-

 

Prolog

Serious Sam hat sich gut erholt und den ganzen Trouble um die „Futuremen“ voll verpasst. KitKat geht es immer noch nicht gut und Fastblade ist seit der Geldübergabe auch nicht wieder aufgetaucht.

Sam ist die ganze Taxifahrerei leid gewesen und hat sich einen Schnellkurs bei der nächsten Fahrschule gegönnt (Autos-2) und überrascht Xanatos und Gimli mit dem Vorschlag, sich einen gemeinsamen Wagen anzuschaffen. Nachdem die Kassen gestürzt wurden steht der Etat fest. Für 4.000 Y wird ein günstiges Vehikel gesucht. Sie werden in Auburn bei einem der großen Gebrauchtwagenhändler fündig und erwerben einen 10 Jahre alten Nissan Starlight, eine hausbackenen Limousine mit 4 Türen und einem immerhin respektablen Kofferraum.

 

- TWO FOR THE SHOW -

Dienstag, 21:30 Uhr – Redmond – Kneipe „OLD SPICE“

Wie üblich schlendern die drei Runner Sam, Gimli und Xanatos in die Kneipe und bestellen beim Ork hinter der Theke eine Runde für sich. Als dieser die Gläser bringt raunzt er ihnen zu, dass sich die „Bobsie Twins“ vor einer halben Stunde nach den Runnern erkundigt hätten und noch einmal vorbeischauen wollen. Die beiden Schläger sind in der Gegend des öfteren als Werber unterwegs.

Zwischen dem zweiten und dritten Glas tauchen die beiden schrägen Typen dann auch tatsächlich wieder auf und schlendern zum Tisch der Runner. Wenn sie an einem Job interessiert seinen, sollen sie ihnen einfach zum New Ritz hinterher fahren. Sam schaut in die Runde und erntet zustimmende Blicke. So sitzen alle kurze Zeit späte im Nissan und folgen den beiden Harleys der Bobsie Twins nach Downtown.

 

- PUTTING ON THE RITZ -

Dienstag, 22:30 Uhr – Seattle Downtown – Hotel „NEW RITZ“

Vor dem New Ritz ist sogar ein Parkplatz frei und die schrägen Zwillinge nicken dem Portier zu und dieser öffnet den etwas deplaziert wirkenden Gestalten die Tür ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Hinter der prächtigen Eingangshalle geht es links zur Lounge, die mit ihren vertäfelten Wänden und dem dicken Plüschteppich wie aus dem vergangenen Jahrhundert erscheint. Der Raum ist bis auf den Barkeeper hinter einem Monster von Holztheke fast leer. Nur ihr Mr. Johnson erhebt sich aus einem der dicken Polstersessel und bittet die Runner zu sich. Gimli askennt und bemerkt nebenbei, dass die ganze Lounge von einem starken magischen Hüter umgeben ist.

Der andere ist schienbar nicht magisch aktiv und nicht vercybert, Amerikaner, Mitte 40 und schreit förmlich nach Konzern. Ein gediegener schwarzer Anzug und dezenter Schmuck vervollständigen das Bild. Nach etwas Smalltalk eröffnet Mr. Johnson dann das Gespräch und legt eine altertümliche Aktenmappe auf den Tisch.

Er vertritt eine Partei, die sich mit den NAN – den Native American Nations – in engen Geschäftsverhandlungen befindet. Eine andere Partei will den erfolgreichen Abschluss dieser Gespräche verhindern und hat einen Provokateur, Terroristen, wie auch immer, losgeschickt. Die Identität des Mannes ist bekannt. Er heißt Jesse John und ist Amerindianer und Schamane. Den Quellen zufolge ist er geistig instabil und sehr gefährlich. Er ist schon unterwegs und hat heute Abend bereits um 19:10 die Grenze vom Seattle Metroplex zum Gebiet der Salish-Shidhe überquert. Er fährt mit Begleitung in einem schwarzen Mitsubishi Nightsky unter der Nummer SEA-787489. Das Team soll John ausschalten und nach Seattle schaffen. Falls dies nicht lebend möglich ist, sollen sie ihn eliminieren. Der Job bringt 60'000 Y und die Runner erhalten 20'000 Y als Vorschuss, dazu Visa und Reiseunterlage und den Schlüssel zu einem Leyland-Rover Minibus.

Die Runner stimmen zu und Mr. Johnson verabschiedet sich. Wenn die Runner Jesse John habhaft geworden sind, sollen sie dem Barkeeper eine Mitteilung zukommen lassen, dieser leitet sie dann weiter. Die Anpassung der Reisedokumente auf die SINs der Runner wird etwa eine Stunde in Anspruch nehmen und deshalb beschließt man, die Ausrüstung zu holen und den Van etwas unter die Lupe zu nehmen.

 

Dienstag, 23:20 Uhr – Seattle Bellevue – „EFG Import – Export“

Bei EFG, einem Freund von Sam, lassen sich die Runner beraten, wie man ihre Waffen am besten im Van unterbringen kann. Da EFG einschlägige Erfahrungen als Waffenschmuggler hat, kann er dem Samurai auch ein paar nützliche Tips geben. Sams Samopal Vz wird zerlegt und wandert in eine Wartungsklappe. Die Savalette Guardian und Gimlis Predator II finden im Fußraum Platz, wo sich bei den gehobenen Modellen der Minibus-Baureihe eine weitere Batterie befindet. Nicht perfekt, aber für eine Touristengruppe mit den Visa hoffentlich genug. Nur noch kurze selbige am Ritz abgeholt und schon ist man unterwegs ins Indianerland.

 

- ON THE BORDER –

Mittwoch, 01:00 Uhr – Seattle Metroplex / Salish-Shidhe Council - Grenzposten

Das Team hat die Grenze des Metroplex verlassen und befindet sich mit dem Minibus des Mr. Johnson im Niemandsland zwischen den Grenzposten. Ihnen ist allen etwas mulmig, denn da die keine gefälschten Identitäten hatten, müssen sie zwangsläufig mit ihrer realen SIN über die Grenze. An der Grenzstation selber ist es ruhig und sie sehen vier leicht bewaffnete Grenzposten (nur Pistole) vor der schweren Beton- und Stahlbarriere stehen, welche die Interstate 90 blockiert. Zur rechten ist ein Parkplatz und links steht das Wachgebäude, ein flacher, einstöckiger Bau mit vergitterten Fenstern.

Die gemischte Gruppe wird interessiert beäugt und die Reiseunterlagen geprüft. Nachdem diese sich als in Ordnung erwiesen haben setzt der Posten ein freundliches Lächeln auf und bittet die Runner, den Van zu parken und doch bitte kurz mit in das Wachhaus zu kommen. In Ermangelung echter Alternativen gehen die Runner darauf ein und gehen durch die eigentliche Wachstube mit zwei weiteren Grenzern in einen Gang und werden in den Aufenthaltsraum zur Rechten gebeten. Kaum sind alle drei im Zimmer, schließt der Posten die Tür und ein deutlich zu hörendes Klacken, gefolgt von einem Piepen zeigt an, dass die Tür nun verriegelt ist.

„So, die haben wir sicher verstaut – mal warten bis die Feds kommen“ dringt durch die Tür an das Ohr der Runner, die sich gerade mit der Umgebung vertraut machen. Irgendwie schreit das ganze nach einem Set-Up, aber von wem und warum? Der Raum gibt nicht viel her. Ein Tisch und ein paar Stühle, ein vergittertes Fenster auf die Ostseite und ein Snack- und Getränkeautomat – fertig ist ihre Zelle. Das Schloss lässt sich von dieser Seite der Tür nicht öffnen und so setzt sich der Gnom hin und wechselt in den Astralraum über.

Gimli schwebt durch die Wand und entdeckt im Zimmer gegenüber ein halbes Dutzend Leute in militärischem Outfit, alle bewaffnet und mindestens ein Erwachter und ihnen. So wie es aussieht ist das die Verstärkung, dann mal Prost. Im Wachraum herrscht der übliche Büroalltag. Einer der beiden trinkt Kaffee, der andere hockt am Terminal und schreibt wohl gerade den Bericht über unser Runnerteam. Interessanter ist der Parkplatz, der vorher durch das Gebäude verdeckt war. Dort steht ein weiterer Van und dahinter ein Ares Citymaster, dessen leichter Turm mit zwei Maschinengewehren bestückt zu sein scheint.

Wieder im Zimmer klärt er Xanatos und Sam auf und beschwört dann den Hausgeist der Wachstation herbei. Er befiehlt ihm, die Tür zu öffnen und dieser materialisiert danach prompt im Gang und tippt den Zahlencode ein. Erstaunt schleichen die Runner in den Gang und überlegen, wie sie weiter vorgehen sollen. Nach einigem Gezänk und hin und her schleicht Sam durch die offenen Hintertür und prüft den Van. Tatsächlich stecken die Schlüsselkarte und rasch steigen die beiden anderen ein. Der Gnom befiehlt dem Hausgeist zum Abschluss, die Tür zu bewachen und keinen auf den Hof zu lassen.

Kurze Zeit später ist das Team unterwegs nach Osten, immer entlang der alten Interstate 90 in Richtung Spokane. Xanatos erinnert sich einiger Schmugglerrouten aus seiner Jugend und lenkt Sam weiter nach Südosten, vorbei am Staatsgebiet des Elfenlandes Tir Tairngire in Richtung Las Vegas. Gegen 3:00 Uhr in der Nacht machen die Runner Pause und der Magier beschwört bis zum Morgen trotz aller Widrigkeiten einen Luftelementar.

Gimli kauft im nächsten Laden an der Strasse einige Eimer schwarzer Farbe (70 Y)und der Van der Border-Patrol erhält einen neuen Anstrich. Das sieht zwar nicht sehr professionell aus, hilft ihnen aber beim Überqueren der Grenze in die Ute Nation. Der Schleichpfad des Magiers ist scheinbar noch nicht aufgepflogen und so erreichen die Runner unbehelligt die Straße nach Vegas.

 

- THUNDER ROAD –

Mittwoch, 14:30 Uhr – Ute Nation – Highway nördlich von Las Vegas

So ganz unbehelligt dann wohl leider doch nicht. Knapp 100 Kilometer vor dem Ziel bemerkt der Elf, dass ihnen seit längerer Zeit ein dunkelgrüner Westwind folgt. Serious Sam behält den Wagen im Rückspiegel und verzögert, um zu sehen ob der Wagen hinter ihnen bleibt oder nicht. Gimli besucht die vermeintlichen Verfolger im Astralraum und sieht vier Männer im Wagen, die z.T. mit Gewehren bewaffnet sind, aber wenigstens keine Cyberware haben.

Schließlich wird es den dreien wieder zu dumm und Sam lenkt den Wagen rechts raus und entleert seine Blase in die Salzwüste. Der Westwind fährt vorbei und einer der Männer sieht sich nach den Runnern um. Diese warten weitere 20 Minuten bevor sie weiterfahren.

Kurze Zeit später nähern sie sich dann einer Raststelle. Ein Restaurant mit Tankstelle auf der Westseite des Highways. Als sie sich gerade überlegen was wohl aus den Verfolgern geworden ist, sehen sie den dunkelgrünen Wagen auf dem Parkplatz stehen. Und schon wird auch das Feuer auf die Runner eröffnet. Von ca. 40 m entfernten Müllplatz der Anlage wird der Van von zwei Gewehren aus beschossen. Eine der Garben schlägt in den rechten Kotflügel ein, doch Sam kann den Wagen unter Kontrolle halten.

Unter Kontrolle hält sich Xanatos nicht uns wirft den Feinden einen mächtigen Feuerball (8S) entgegen. Dieser bringt einige Benzinkanister zur Explosion und zwei Körper verbrennen zu Asche. Danach sinkt der Elf benommen im Sitz zusammen, Blut unterlaufende Augen und eine blutende Nase sind Zeugen der enormen Anstrengungen, die der Zauberspruchs erfordert hat (7T-Entzug).

Der Westwind düst los und von der Rückbank aus feuert ein weiterer der Gegner auf die Runner. Diesmal kümmert sich der Gnom um die Angreifer. Ein Betäubungsball schickt ihn in das Reich des Schlafs und Angesichts der Meute, die bewaffnet aus dem Restaurant stürzt gibt Sam weiter Gas und auch der Westwind beschleunigt, allerdings nach einer Kurve in die andere Richtung.

 

- THE STRANGER –

Donnerstag, 15:00 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Motel „HEAVENS GATE“

Das Team quartiert sich im erstbesten, billigen Motel an der I90 ein. Der Mann hinter dem Empfang besteht nicht auf eine Eintragung und händigt Xanatos ohne weitere Komplikationen die Karte für das Zimmer aus. Kaum sind die Runner im Zimmer, da fällt der Magier auch schon auf das Bett und in einen tiefen Schlaf - zu sehr hatte ihn der letzt Zauber strapaziert.

Sam untersucht den Wagen und stellt fest, dass einige der Kugeln den Kotflügel und Teile der rechten Vorderradaufhängung erwischt haben. Da der Schaden nicht ernst ist, parkt der Samurai den ramponierten Van anschließend ein paar Straßen weiter und macht sich danach mit Gimli auf zur nächsten Soyburger-Bude. Gesättigt, aber ohne weitere Infos zu Jesse John kommen sie spät abends zum Motel zurück und geben den Anstrengungen der vergangenen zweitausend Kilometer nach und legen sich ebenfalls schlafen.

 

Freitag, 9:00 Uhr – Ute Nation – Las Vegas

Nach einem kurzen Frühstück beratschlagt das Team, wo sie Jesse nun aufspüren können. Sie haben keine Connections in der Stadt und ihr Wagen scheint den Gegenspielern bekannt zu sein. Nach einigen fruchtlosen Besuchen in den Cafés der Innenstadt versuchen es die Runner über die offizielle Schiene und fragen die Infoterminals nach politischen Veranstaltungen und Kongressen ab.

Ihrem Auftraggeber zufolge will Jesse die NAN durcheinanderbringen. Die Idee der Runner ist, dass er dazu eine der Veranstaltungen in Vegas nutzt, evtl. sogar durch einen Bombenanschlag. Es kristallisieren sich zwei Veranstaltungen heraus, zum einen der Disput der Stammesältesten zum Status der Stadt Denver und zum anderen eine Handelskonferenz der NAN mit dem Freistaat Kalifornien. Da beide in den großen Casinos der Stadt angesetzt sind, mieten sich die Runner im „Atlantean“ ein – einem mittelgroßen Betrieb, den sich die Handelsvertreter zum Tagungsort auserkoren haben.

 

Freitag, 11:30 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Casino „ATLANTEAN“

Die Runner hauen einen Teil des Vorschusses für die Zimmer auf den Kopf und treffen ganz nebenbei auf ein paar neue Verbündete. Gimli hat wegen steigernder Untätigkeit und konzeptioneller Sackgassen ordentlich Frust aufgebaut und bestellt sich eines der leichten Mädels auf sein Zimmer.

Was er nicht erwartet hat, ist die rassige Schnalle, die ihm bei seinem Anblick prompt den Dienst verweigert und nach einem heftigen Streitgespräch landen beide bei einem Drink in der Bar. Slitch, wie sich die Tussi nennen lässt, hat die Nase voll von Vegas und versucht schon seit längerem auszubrechen. Die Schatten von Seattle oder Bosten sind ihr Ziel. In ihrem Schlepptau ist noch ein hawaiianischer Zwerg, besser gesagt ein Menehune, der zur Zeit als ihr Leibwächter fungiert. Nach ein paar weiteren Drinks ist man sich einig. Slitch bringt ihre Connections ein und führt die Runner zu Jesse und dafür nehmen diese das Paar mit nach Seattle.

Unterdessen hat sich Sam durch das Zeitungsarchiv gewühlt und auf einem drei Jahre alten Zeitungsbild einen gewissen Jesse John entdeckt, der bei einer Veranstaltung des Humanis Policlubs auf der Rednerliste stand.

 

Freitag, 13:00 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Restaurant „WHITE HORSE“

Sam hat sich nach einem Tipp von Slitch aufgemacht, ein paar bekannte Humanis-Mitglieder zu belauschen. Im „White Horse“ bestellt er sich eine Bier und lümmelt in der Nähe des Stammtisches herum. Die Infos sind dürftig, außer unterschwelligem Rassenhass und den bekannten Parolen bekommt der Samurai neben lokalen Geschichtchen nichts verwertbaren zu hören. Erst nach einer guten Stunde erfährt er, dass einer der Hardliner in der Stadt sei und einen fähigen Decker sucht.

Das reicht Sam und er verlässt das Lokal. Als er auf der Straße ein paar jugendliche Chipheads sieht, beschließt er seine Info gleich zu verwerten und gibt ihnen 100,- Y für die Suche nach einem Job für einen Decker. Die Kids sind belustigt, aber die Kohle zieht. Nach ein paar Minuten erfährt Sam, dass ein Mr. John nach einem Decker sucht und dieser sich im „Kokomo“ melden soll.

 

- KOKOMO –

Freitag, 14:30 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Casino „ATLANTEAN“

Zurück beim Team erfährt der Samurai von der unerwarteten Verstärkung, rümpft die Nase und fragt die Neue gleich mal, wo denn das „Kokomo“ sei. Diese kennt das Hotel sogar und zwar befindet es sich im Norden an der Ghost Wheel Street, in einem B-Bezirk

Immer noch ohne alternatives Fortbewegungsmittel checken die Runner aus und besteigen den städtischen Linienbus. Immerhin nimmt die Präsenz der Sicherheitskräfte langsam ab, je weiter sie sich vom Zentrum weg bewegen, aber immer noch ist an jeder Ecke ein Paar Polizisten zu sehen, die in ihrem schweren Sicherheitspanzern und leichten Maschinengewehren wie Besatzungstruppen wirken.

Die Ghost Wheel Street ist ein wenig belebter Geschäftsbezirk mit einigen Büros und ein paar verlassenen Straßencafés, die alle etwas mediterranen Flair ausstahlen. So auch der fünfstöckige Bau des Kokomo-Hotels auf der Ostseite der Straße.

 

Freitag, 15:30 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Ghost Wheel Street

Das Team teilt sich auf und nimmt das Hotel unter die Lupe. Sam schlendert auf der Straße umher und Gimli schlürft einen Cappuccino nach dem anderen. Xanatos, der sich mit dem Menehune neben dem Gnom auf eine der Sitzbänke zurückgezogen hat untersucht das Gebäude unterdessen im Astralraum. Der Schuppen ist momentan zur Hälfte belegt und unter den Gästen ist nur eine einzige magisch aktive Frau im Eckzimmer der zweiten Etage. Der Kerl am Empfang ist ziemlich gelangweilt und nicht die Spur vercybert.

Slitch hat sich etwas von der Gruppe abgesetzt und zieht sich in einer Seitengasse aus und verstaut Klamotten und ihren Predator II in einem Rucksack und kniet sich dann hin. Nach wenigen Augenblicken verändert sich ihr Körper und die scharfe Nase wird zu einem Schnabel und die Arme zu Flügel. Dann schwingt sich ein großer Adler in die Lüfte und landet nach zwei Umkreisungen auf dem Dach des Kokomo. Dort verwandelt sich die Gestaltwandlerin zurück in ihre menschliche Form und steigt durch die ungesicherte Dachluke in den fünften Stock ein. Da keinen weitere Sicherheit vorhanden ist, lässt sie es dabei bewenden und zeiht sich auf dem gleichen weg wieder zurück.

 

Freitag, 16:30 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Hotel „KOKOMO“

Nach eine langen Stunde des Wartens fährt ein Zwerg mit einer Harley vor und hat deutlich sichtbar einen Decktornister auf dem Rücken hängen. Er kommt jedoch schon kurze Zeit später wieder heraus und flucht vor sich hin, tritt zweimal gegen seine Maschine und fährt wieder ab.

So langsam sickert es in die Hirne der Runner, dass sie vielleicht schon zu spät dran sind und Slitch geht rüber, um sich den Hotelportier mal zur Brust zu nehmen. Die Runnerin hat mit dem armen Eric leichtes Spiel und erfährt schnell, dass der Job schon am frühen Morgen vergeben wurde und Mr. John kurz danach mit dem Decker das Hotel verlassen hat.

Gimli, der dem Gespräch im Astralraum folgen konnte benachrichtigt den Rest und kurze Zeit später postieren sich alle in der Eingangshalle des Hotels. Sam als Gast im Sessel des Foyers, Slitch hinter Eric postiert, Gimli hinter der Tür zum WC, Xanatos hinter der Couch und der Menehune auf der Theke der Rezeption.

Als Eric auf die Forderung nach dem Zimmerschlüssel meint, das er diesem nicht habe hält ihm Slitch den Predator an die Stirn und fragt noch einmal danach, da der Gast ja angeblich ausgezogen sei. „Nein, nein, die anderen sind noch auf dem Zimmer“ kommt als weinerliche Antwort zurück. „Welche anderen ?!“ [klick, der Hahn des Predator hat sich gerade gespannt] und „Wieso hast Du davon nichts erzählt“ macht Slitch weiter. „Du hast nicht gefragt, du hast nicht gefragt“ kommt die panische Antwort und „Eine Frau und zwei Steroidmonster“ stottert er weiter. Schlussendlich händigt er den Runnern den Generalschlüssel für das Hotel aus und wird von der Schnalle ins Reich der Träume geschickt.

Xanatos konnte inzwischen astral das betreffende Zimmer 2R ausfindig machen und den Rest einer Unterhaltung zwischen einem Bob, einem Sammy und Liz mitbekommen, die sich über den wachsenden Wahnsinn ihres Bosses Sorgen machen und Liz verteidigt noch eine gewissen Aurora, der Bob ebenfalls geistige Verwirrung vorwirft. Die Frau (Liz) schließt gerade eine Schublade am Schreibtisch und schnallt sich einen Rucksack um, dann verlassen alle drei den Raum.

Zurück in seinem Körper ruft der Elfenmagier sein Luft-Elementar und befiehlt ihm, den ersten anzugreifen, der von der Treppe in die Eingangshalle kommt. Der Rest des Teams ist ebenfalls bereit und schon sind Schritte auf der Treppe zu hören.

 

Freitag, 16:45 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Hotel „KOKOMO“, Foyer

Die Runner haben die Waffen im Anschlag und kaum das der unglückliche Bob den Fuß auf den Teppich des Foyers setzt, verdunkelt sich die Luft vor ihm und hüllt in ein. Gleichzeitig bellen die Colt Manhunter von Serious Sam und dem Menehune je zweimal auf und strecken den großen Menschen nieder. Sammy, die Nummer Zwei auf der Treppe reagiert ziemlich flink und sieht den kleinen polynesischen Söldner auf der Rezeption und schickt ihm eine Salve aus der Uzi III entgegen, die den Menehune von der Theke fegen und die Panzerung durchdringen. Die Wunden sind böse, aber keine wirklich ernsthafte Gefahr.

Bevor Sammy sich allerdings ein weiteres Opfer suchen kann gerät er selber unter Beschuss. Da Bob vor ihm zu Boden gegangen (worden) ist steht er nun ohne Deckung da und bietet Slitch ein gutes Ziel. Auch Sams Manhunter feuert wieder und Sammy stolpert unter dem Kugelhagel nach hinten und wird zu allem Übel auch noch vom Luftelementar angegriffen.

Liz hat in der Hektik schnell geschaltet. Als ihre beiden Klauen in wenigen Augenblicken das zeitliche segnen dreht sie um und läuft die Treppe wieder hinauf. Xanatos - inzwischen aus der Deckung hinter der Couch gekrochen - befiehlt dem Elementar, ihr zu folgen und Gimli setzt Sammy mit einem Betäubungsball endgültig außer Gefecht.

Kaum das sich der Pulverdampf etwas verzieht, erfolgt über den Runnern im Treppenhaus eine Detonation. Slitch und Xanatos rennen hinauf und finden Liz auf dem Treppenabsatz zum dritten Stock. Der Anblick ist grauenerregend. Schein hat sie sich selber mit einer Granate, die im Rucksack war, in die Luft gesprengt.

Der Rucksack ist dabei an das Ende des Gangs geschleudert worden und der Magier kann nur noch einen faustgroßen Klumpen Schrott bergen. In der Halle unterdessen durchsuchen die anderen Runner die beiden Klauen und finden einen Notizzettel mit einer Adresse in Provo, der Hauptstadt der Ute Nation. Gimli zeigt wenig Mitleid für den Überlebenden und erschießt Sammy.

Unterdessen rennt Xanatos in das Hotelzimmer der Drei und öffnet die Schublade, worin sich ein Chip befindet. Slitch ist inzwischen in den fünften Stock gelaufen und über die Luke aufs Dach geklettert und observiert als Adler die Umgebung. Im Süden sind einige Steifenwagen zu erkennen, die sich rasch nähern. Die Runner verlassen dann das Hotel kurz hintereinander – Slitch erschießt vorher noch den armen Eric - und entfernen sich in unterschiedliche Richtungen. Treffpunkt ist wieder das Motel. Der Menehune und Gimli heilen ihre leichten Wunden und nehmen den Bus, die Gestaltwandlerin fliegt und Xanatos und Sam gehen auf unterschiedlichen Wegen zu Fuß und nehmen erst später den Bus. 

 

- THE CHASE –

Freitag, 18:45 Uhr – Ute Nation – Las Vegas – Motel „HEAVENS GATE“

Nachdem alle wieder in der engen Bude des Motels versammelt sind – nur Sam scheint sich verlaufen zu haben – grübelt das Team über den Erfolg des Einsatzes nach. Die Informationen sind dürftig und der Chip enthält nach erster oberflächlicher Untersuchung scheinbar ein Programm und dessen Quellcode. Der Klumpen Technik ist wertlos und Provo eine weitere Tagesreise entfernt.

Dabei bemerkt Xanatos mit ungutem Gefühl, dass Sam den Wagen geparkt und keinem mitgeteilt hat, wo genau dieser nun steht. Außerdem hat der Samurai die Schlüssel dabei und findet wohl den Weg nicht. Das ungute Gefühl ist nicht verkehrt, wenn auch nicht in Sams Fernbleiben begründet.

Mitten im Gespräch verstummen alle vier Runner und verharren kurz, als auf dem Hof den Motels ein Wagen mit blockierenden Reifen im Schotter bremst und Türen in rascher Folge geöffnet werden. Ein kurzer Blick durch das Fenster offenbart einen grauen Van und ein halbes Dutzend Angreifer in Sicherheitspanzern, die das Team zur schnellen Flucht durch das rückwärtige Badezimmerfenster animieren.

Während der Menehune und Slitch als erste hindurchspringen hadert Xanatos mit dem Schicksal und fragt sich wie das andere Team die Runner aufgespürt hat. Es hat doch extra keine seine ID an der Rezeption hinterlassen müssen, grübelt er als sich im anderen Zimmer der Status des Schlosses an der Eingangstür unter Beschuss von „verschlossen“ auf „schrottreif“ ändert. Als Gimli dann kleinlaut etwas von einem Preisausschreiben erzählt, das am Tresen lag und an dem er teilgenommen hat läuft Xanatos rot an und nur die berstende Tür hinter ihm bewahrt den Gnom davor, geröstet zu werden.

Hinter dem Motel ist nur öde Steppe. Ein paar wenige Büsche trotzen dem Wind und das Team beschließt sich aufzuteilen. Die beiden Kleinen rennen nach Süden zum Hauseck und Gimli spricht einen  Panzer auf sich und der Menehune zeiht eine Ruger Warhawk; Slitch und der Elt rennen nach Norden in Richtung der Lagerhalle, die sich an der I90 an das Motel anschließt.

Warum genau die beiden Zwerge um das Hauseck wollten ist nie geklärt worden, jedenfalls treffen sie dort auf zwei Mitglieder des Einsatzteams und der Gnom wird von einer Salve aus der HK 227 voll erwischt. Die Geschosse reißen ihn förmlich um und gegen seinen Lauf findet sich Gimli plötzlich mit dem Rücken auf dem Boden liegend wieder. Der Menehune hatte mehr Glück, die Kugeln verfehlen ihn und so richtet er die Warhawk auf den Angreifer und die ExEx-Geschosse hinterlassen eine blutige Wunde in der Seite des Angreifers. Gimli besitzt noch genug Kraft und wirft einen Betäubungsball zwischen die Gegner der beide in die Knie zwingt. Unter dem erneuten Feuer der Warhawk stellt er dann fest, dass er gar nicht blutet und entdeckt vor sich die Gelgeschosse im Kies – da will wohl jemand das Team lebendig haben.

Der zum zweiten Male von der Ruger getroffene lässt erst die Waffe fallen und dann sich in den Kies; der andere feuert weiter auf den am Boden liegenden Gimli und setzt ihm damit hart zu. Schließlich fällt auch er unter dem dritten Schuss aus dem schweren Revolver des Menehune und so können sich dieser und der Gnom an der Hausecke in Deckung werfen. Dies gerade noch rechtzeitig, denn inzwischen sind die beiden Angreifer aus dem Fenster ebenfalls ins Freie geklettert und nehmen die Runner ins Visier.

An der Nordseite zwischen dem Motel und der Wellblechwand der Lagerhalle ruft Xanatos den letzten Dienst seines Elementargeistes ab. Slitch verwandelt sich unterdessen zum ersten Mal unter den Augen der Runner in ihre Adlergestalt und attackiert die beiden Einsatzkräfte, die gerade um die Ecke biegen und Xanatos unter Feuer nehmen. Dieser hat Glück und zieht sich trotz einiger Salven nur ein paar blaue Flecken zu, bis Slitch die Angreifer erreicht hat. Die Klauen reißen eine große Wunde in der Schulter und mit dem Schnabel hackt Slitch ihrer Beute ein großes Stück Fleisch aus dem Rücken. Dieser geht schreiend und um sich schlagend zu Boden, doch der andere behält die Nerven und lässt den Magier links liegen um sich der akuten Bedrohung durch den wild gewordenen Adler zu erwehren.

Mit der trügerischer Sicherheit durch ihre Regenerationskräfte hat macht sich Slitch nicht viel aus den Schusswaffen, doch die Gel-Geschosse belehren sie eines besseren. Salve um Salve malträtieren die Kugeln ihren Körper und sie verliert zusehends an Kraft. Der dritte Volltreffer ist zuviel für sie und unter unsagbaren Schmerzen verweigert ihr Körper den Dienst und sie fällt bewusstlos zu Boden. Doch die Zeit reichte aus, um dem Elfenmagier Luft zu verschaffen und dieser hetzt nun sein Elementar auf die Gegner, die dem üblen Atem des Luftgeistes nicht wiederstehen können und zusammen mit dem Betäubungsblitz des Magiers ist das Maß für die beiden rasch voll. Da er Slitch im Augenblick nicht helfen kann, rennt er zurück zur Hausecke, von wo er noch immer Pistolenfeuer hört.

An der südliche Front hat sich die Situation festgefahren. Einer der Angreifer ist unter dem Fenster in Deckung gegangen und der andere hat sich zwischen die Büsche verkrochen. Auf der anderen Seite ist der Menehune halb von der Hausecke verdeckt und dahinter liegt Gimli schwer zu entdecken am Boden.

Der Hawaiianer feuert mit seiner Warhawk immer wieder todbringende ExEx-Kugel in Richtung der Gegner ab, doch bislang hat er mit den kleinen Explosivgeschossen nur den salzigen Boden oder die Rückwand getroffen. Anders herum wird er immer wieder von den Gel-Geschossen der Angreifer getroffen, doch die Panzerung dämpft den Aufprall derart, dass sie ihm Danke seiner robuste Natur nicht schaden können. Dann offenbart der zweite Gegner seine wahre Natur und versucht, den Söldner mit einem Betäubungsball zu treffen, dem dieser aber widerstehen kann. Gimli verabreicht sich inzwischen im Schutz der Deckung ein Stimpatch.

Die nächsten Schüsse aus der Warhawk sitzen und nach seiner Verwundung wechselt der Angreifer am Fenster die Waffe. Er lässt die HK 227 fallen und bringt eine große Pistole mit Zielfernglas in den Anschlag, deren Mündungsgebell der Ruger in nichts nachsteht, auch wenn die Kugel ihr Ziel verfehlen. Gimli wirft unterdessen seinerseits einen Betäubungsball zum zweiten Gegner. Dieser kann dem Spruch widerstehen und hat scheinbar die Nase voll, denn nun setzt auch er letale Mittel ein. Eine Feuerlohe springt aus den Büschen an den kleinen Söldner, der kurze Zeit vollkommen in Flammen steht, aber dennoch nicht ernstlich verletzt wird.

Unbeeindruckt von der magischen Attacke hält dieser das Feuer auf den Kontrahenten am Fenster aufrecht und erwischt ihn erneut. Dies zwingt ihn in noch tiefere Deckung, so dass sein Gegenfeuer wieder verfehlt, wie auch Gimlis nächster Zauber dem Magier in den Büschen nicht wirklich gefährlich wird.

Aber schließlich wird der Söldner doch noch getroffen. Ein wohlgezieltes APDS-Geschoss durchschlägt erst die Hausecke und dann die Panzerjacke samt darunter befindlicher Schulter. Mit schwerverzerrtem Gesicht feuert er zurück doch der Schusswechsel entwickelt sich zu einem reinen Niederhalten des jeweiligen Gegners. Auch der feindlicher Zauberer hat seine Pistole gezogen und kann irgendwann Gimli einen Streifschuss verpassen um dann vom Menehune und der Warhawk in die Schranken gewiesen zu werden. Doch das alles hätte den Schusswechsel nicht so schnell beendet, wie die Aktion des nun herangeeilten Elfenmagiers.

Xanatos erreicht die nördliche Hausecke und sieht 40 m vor sich die beiden Angreifer mit dem Rücken zu sich in der Deckung liegen. Er erkennt die festgefahrene Situation und entschließt sich, das Gefecht hier und jetzt zu beenden. Mit einem gewaltigen Feuerball (8S), den er zwischen die beiden Schützen zielt, lässt er beide in Flammen aufgehen. Die Munition der Waffen explodiert mit kleineren Detonationen und die Hauswand steht lichterloh im Flammen, wie auch die Büsche im kleineren Umkreis. Die aufsteigende, dunkle Rauchsäule ist bestimmt weithin zu sehen und jetzt heißt es die Beine in die Hand genommen und den Rückzug angetreten.

 

- ENDE des 1. Teils -

 

 

      

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