"Shadowrun
3.01D"
Gespielt am
14.September 2003
Cast
of Shadows:
Darkblade
– Adept
amerikanischer Elf
|
Gimli
- Schamane
Gnom, Amerindianer
|
Serious
Sam - Samurai
kaukasischer Norm |
Xanatos
- Magier
amerikanischer Elf |
-
Prolog I – Politisches -
Juli, August 2059 –
Seattle Metroplex
Als die Runner am 12. Juli
2059 die erbeutete Leiche des verunfallten Richters David
Hague bei ihrem Mr. Johnson abliefern, ahnen sie noch nicht, in
welche politischen Intrigen das Team verwickelt war. Die Trideonachrichten auf
allen Sendern halten die Zuseher stündlich auf dem Laufenden und irgendwer
hat die Aktion an der Unfallstelle tatsächlich gefilmt.
Erst eine ganze Woche später
– am 19. Juli – wird die Leiche des Mannes gefunden und sein Tod
damit offiziell bestätigt. In den folgenden Tagen kursieren wildesten Gerüchte
in den Straßen des Metroplex. Es geht um die Nachfolge am Konzerngerichtshof.
Die Intrigen und Verwirrungen dauern dann noch einen weiteren Monat bis zu
aller Überraschung am 15. August ein gewisser Li Feng
zum Richter am Konzerngerichtshof ernannt wird.
Der relativ junge Anwalt der
Wuxing Corporation scheint ein klassischer Kompromiss-Kandidat zu
sein, aber – und das ist das bemerkenswerte – WUXING
erhält durch seine Wahl den Triple-A-Status und wird damit ein neuer AAA-Megakonzern.
-
Prolog II – In den Schatten -
Juli,
August 2059 – Seattle Metroplex
Ganz so beeindruckt von den Entwicklungen, wie
man meinen könnte, sind die Runner aber nicht. Der Adept Darkblade
zieht sich zurück und versucht Zugang zu den Höheren
Mysterien zu finden. Über eine Woche verbringt er in völliger
Abgeschiedenheit und bringt seinen Körper in Einklang mit seinem Geist. Er
initiiert schließlich und erweitert erfolgreich sein magisches Potential (Initiat Grad-1,
15 Karma, 9 Tage, +1 Kraftpunkt).
Auch der etwas eigenbrötlerische Samurai Serious Sam
taucht wieder aus den Schatten auf; und dies mit einer gehörigen Lautstärke.
Er übt sich wochenlang mit den Maschinengewehren (Schwere Waffen-3, 5 Karma,
35 Tage). Die Metroplex-Garde von Seattle unterhält zudem einen Schießstand
für interessierte Laien und erlaubt auch den einen oder anderen Schuss mit
ihren kleineren Geschützen. Sam ist hochmotiviert (Schwere Waffen-4, 6 Karma,
63 Tage) und verbringt fast den gesamten Sommer auf der Anlage.
Der Magier Xanatos
ist dagegen immer noch nicht mit seiner körperlichen Fitness zufrieden und
legt noch ein paar Trainingseinheiten nach. Er stemmt Gewichte bis ihm das
Hemd platzt und bleibt dennoch mehr als ein Leben von einem Mr. Universum
entfernt (Stärke-3, 6 Karma, 21 Tage). Zwischen den Workouts nimmt
er sich noch die Zeit, um in den Hinterhöfen der Barrens Blechdosen und
sonstigen Unrat zu durchlöchern. Dies gelingt ihm immer besser und so langsam
ist er mit seinen Leistungen zufrieden (Maschinenpistolen-4, 6 Karma, 63 Tage),
auch wenn der wochenlange Lärm den Anwohnern langsam aber sicher auf den
Geist geht.
Außerdem geht er Carlisle,
seiner Taliskrämerin, auf den Nerv. Sie soll endlich einen Käufer für
das alte Holzmedaillon, welches er aus Afrika mitgebracht hat, finden. Doch
die Nachfrage an dem Artefakt scheint ehr gering zu nein, wenn nicht völlig
mau. Schließlich einigen sich die beiden auf einen Vorschuss in Höhe von
30.000 Nuyen, den der Elf komplett dazu nutzt, seine Vorräte an Beschwörungsutensilien
aufzufrischen (15x Luft und 15x Feuer).
Auch Darkblade, der Adept, besucht einen seiner
Kontakte: Dark Oaks. Der ältere
Elf und alleinige Eigentümer von „Oaks’ Knifes & More“ macht gern mal Geschäfte unterhalt
des Tresen, bzw. im Keller unter den Verkaufsflächen. Der großzügig
ausgestattete Laden führt in der Hauptsache Jagdwaffen, also Messer und
Gewehre plus die gängige Ausrüstung der Branche.
Nur wenige wissen überhaupt, dass der
angesehene Geschäftsmann Jariel Dark
Oaks in den Schatten als gut sortierter Waffenhändler bekannt ist. Die
beiden Elfen betreiben den üblichen Smalltalk, dann versucht der Runner Zyanid
und Atropin für seine Ares Squirt
zu bekommen. Außerdem will er den Wert seiner H&K Urban Enforcer schätzen lassen. Doch der Hehler macht ihm
mit schlappen 8.500 Nuyen ein viel zu geringes Angebot und verspricht,
sich um die gewünschten Substanzen zu kümmern. Als sie sich nach drei Tage
wieder treffen, hat Dark Oaks aber nur
4 Dosen Atropin dabei, für die er immerhin noch 1.440 ¥ sehen
will.
-
JOB -
Fr,
22.08.59, 21:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“
Der Barkeeper Old
Spike freut sich, auch seinen alten Freund, den Straßensamurai Serious
Sam mal wieder zu sehen. Der Ork schmeißt kurzerhand einen Runde Soybier
und zusammen mit drei anderen Runnern des Team kündigt sich ein ausgelassener
Abend an. Doch nach ein paar Zügen von dem Gebräu wird Spike etwas ernster
und raunt den Kumpels zu „Na, wie sieht’s aus Leute – ich hätt’ da
was am Laufen, seid ihr noch frei?“.
Wenn ja, dann sollen sie am
morgigen Abend zur Shilshole Bay Marina
am nördlichen Hafen von Seattle fahren. Dort treffen sie auf der Privatyacht „Eastern
Star“ ihren Kontaktmann. Ihr Mr. Johnson wartet um 20:00 Uhr auf
das Team und hat viel Sinn für Pünktlichkeit. Die vier Runner schauen sich
kurz an, nicken zustimmend und prosten sich dann zu. „Abgemacht“, raunen
sie vierstimmig zum Ork und fangen wieder an, sich gegenseitig aufzuziehen.
Natürlich kommt auch die
Frage nach dem Transportmittel wieder auf. Der Nissan
Starlight des Samurai ächzt schon ein wenig und ist außerdem viel zu
klein für das Team. Da die Teamkasse mittlerweile doch ansehnliche Beträge
vorweist, entschließt man sich am nächsten Tag zum Kauf eines größeren Gefährts.
Nach einiger Suche werden sie fündig und einigen sich mit einem der vielen
Gebrauchtwagenhändler von Seattle. Für glatte 10.000 Nuyen erwerben sie
einen älteren Nissan Rebel in der Ausführung als Kleinbus. Der in der Grundausführung
dem Toyota Gopher ähnliche Wagen
war mal als Pickup konzipiert, bekam dann aber mit dem Bus eine weitere
Variante zur Seite gestellt. Gerade für die rauen Straßen in den weniger
dicht besiedelten Gegenden – und damit auch in den Barrens – hat er rasch
eine große Kundschaft gefunden.
-
Wer hat Angst vorm Schwarzen Mann? -
Sa,
23.08.59, 20:00 Uhr – Seattle, Downtown – Shilshole Bay Marina
Die Runner haben sich die
restliche Zeit frei genommen, um ihre persönliche Ausrüstung, wie
Panzerjacken und Pistolen zu kontrollieren. Am Abend holt Serious Sam dann die
anderen drei ab und kurze Zeit später ist der frisch geputzte Van unterwegs.
Von Snohomish aus umfahren sie den Lake Washington
auf der Route 522 im Norden in Richtung Westen zur Einmündung auf
die Interstate-5, von wo aus es weiter nach Süden geht bis zum Campus der University
of Washington. Diese lassen sie links liegen und fahren am Nordufer des Lake Washington Ship Canal durch und Freemont nach Ballard am
Nordostufer der Shilshole Bay.
Der Parkplatz der Shilshole
Bay Marina ist um diese Zeit gut gefüllt. Nachdem sie sich einen kurzen
Überblick verschafft haben, wähnen sie sich in Sicherheit und marschieren
gelockert in Richtung des Eingangs der abgezäunten Anlage. Der Wachmann empfängt
sie mit einem Lächeln und erhobener Hand. Sie fragen artig nach dem
Liegeplatz der „Eastern Star“ und erhalten prompt die Auskunft, dass diese
ganz am nördlichen Kai festgemacht hat. Er gibt ihnen noch den Tipp, dass es
sich bei der Star um eine nachtschwarze Ausgabe einer Renraku
Sunset handelt. Doch dazu können die Runner nur den interessierten Laien
mimen; bedanken sich aber dennoch für die Auskunft.
Wenige Minuten später
latschen die Vier in der Dämmerung auf dem Beton des Nordkais entlang. Schon
von weitem erkennen sie ihr Ziel an den altertümlichen Lampen und den beiden
weißgekleideten Männern arabischer Herkunft. Eine der Wachen begrüßt das
Team mit ausschweifenden Worten. Dann bittet der Mann um die Waffen. Etwas
verduzt leisten sie Folge und zusammen geben die Runner eine Urban
Enforcer, zwei Savalette Guardian
und einen Ares Predator II ab,
bevor sie das luxuriös ausgestattete Schiff betreten.
Auf dem Heck erwartet sie
eine weiterer Mann, der sich als Asra vorstellt. Er geleitet das Team in einen kleinen Salon mit
verdunkelten Schieben. Hier warten Mahagoni so weit das Auge blicken kann und
ein älterer Herr auf sie. Seine dominante Erscheinung zieht unweigerlich alle
Blicke auf sich. Schmächtig von Gestalt, doch mit einer Aura der Macht
umgeben sitzt ihr Gastgeber ganz in schwarz gekleidet am gegenüberliegenden
Ende des großes Tisches.
„Schalom“ wirft Gimli
mal so in den Raum und beurkundet damit seine totale Unwissenheit über die
politischen Verhältnisse. Die Pupillen des Gegenüber verdunkeln sich zu
lichtloser Schwärze und Darkblade kann mit seinem emphatischen Gespür unverhohlene Mordlust spüren. Doch wenige
Augenblicke später entspannt sich die Situation – es fließt kein Blut. Der
Gastgeber besinnt sich seiner Aufgaben und lässt Asra den Runnern Plätze am
Tisch anbietet Tee servieren.
Sa, 23.08.59, 20:20 Uhr – Seattle, Bezirk
Ballard – An Bord der „Eastern Star“
Der ganz in dunkle Tücher
gekleidete Mr. Johnson
plaudert ein erst wenig, kommt dann aber doch recht rasch auf den eigentlichen
Anlass des Treffens zu sprechen. Er ist auf der Suche nach zwei Artefakten,
die er bis in den Großraum Seattle zurückverfolgen konnte. Sein Team hat
einen der Aufenthaltsort hier in der Nähe ausgemacht und Vorbereitungen
getroffen, um das erste Artefakt zu sichern. Leider hat sich das Team seit über
einer Woche nicht mehr gemeldet und er geht inzwischen von einem Totalverlust
aus.
Er erwartet von dem Team,
beide Artefakte zu lokalisieren und wenn möglich zu ihm zu bringen. Die
Entlohnung für die Aufgabe soll stolze 200.000 Nuyen betragen plus jeweils 75.000 ¥ für die tatsächliche Beschaffung der
beiden gesuchten Objekte. Sein eigenes Team ist, wie schon gesagt, vermutlich
an dieser Aufgabe gescheitert.
Die Runner wägen ab und
stimmen dann zu, damit ihr Boss endlich ins Details gehen kann. Gesucht werden
zwei Schwerter, von denen er nur ein einziges Bild hat. Das Foto ist wohl vom
Anfang des Jahrhunderts und zeigt das Heft, die Parierstange und einige
Gravuren auf der Klinge. Er betont zudem, dass es sich um stark magischen
Gegenstände handelt. Die beiden Waffen sind – den letzten Aufzeichnungen
zufolge – in den Wirren der Eurokriege nach Amerika gekommen. Der einzige
verfügbare Anhaltspunkt ist ein älteres Gebäude, dass auf der anderen Seite
des Puget Sounds liegt. Das Thornsdale
Mannor auf Bainbridge Island.
Diese Insel liegt fast in
Sichtweite, nur etwa 7 Kilometer westlich ihrer jetzigen Position und
etwa 13 Kilometer vom den Kais des Seattler Hafens entfernt. Laut eigenen
Untersuchungen sollen sich beide Klingen zumindest einige Jahre in dem Mannor
befunden haben. Was den zeitlichen Rahmen der Operation angeht, so herrscht
keine zwingende Eile. Das Team kann sich ruhig einige Tage Zeit lassen, die
Gegenseite dürfte ohnehin gewarnt sein. Und ob er die Klingen nach all
den Jahren ein paar Stunden früher oder später in Händen halten kann,
macht nun auch keinen Unterschied mehr. Damit verabschiedet sich Mr. Johnson
und Asra teilt den Runnern noch eine Handynummer mit, unter der er 24 Stunden
am Tag zu erreichen ist. Er bittet das Team aber, davon nicht unüberlegt
Gebrauch zu machen.
-
Suchen und Finden -
Sa, 23.08.59, 21:30 Uhr – Seattle Metroplex
– Unterwegs
Das Team ist mit dem Auftrag
sichtlich zufrieden und geht gut gelaunt zum Wagen zurück. Xanatos
zückt sogleich sein eigenes Handy und ruft bei Fastklick
an, dem jungen Decker, der dem Team schon einige Male bereitwillig zur Verfügung
stand. „Jupp – Hi Xani, wie geht’s denn so?“ dröhnt es aus dem Gerät
und der Magier hält den Hörer instinktiv einige Zentimeter weiter von seiner
Ohrmuschel weg.
Er beauftragt den Decker,
mehr über „Bainbridge Island“
und das „Thornsdale Mannor“
herauszufinden. Dieser willigt ein; allerdings nur gegen die Vorkasse von
1.500 Nuyen. Die anderen Runner grinsen und Xanatos überweist die fällige
Summe mit einem leicht verkniffenen Gesichtsausdruck.
Serious Sam
hat den Nissan Rebel inzwischen
auf die Interstate-5 gefahren und hält nun nach Süden, als der Magier sich
an die anderen Runner wendet. Er teilt ihnen mit, dass er nun astral
projizieren werde und sein Körper nicht bewegt werden darf. „OK, alles
klar“ kommt es einstimmig, dann erschlafft der Elf und Xanatos schwebt in
seiner Astralgestalt aus dem Abbild des Wagens einige Meter nach oben.
Mit hoher Geschwindigkeit
braust er nach Westen zur Insel, deren Lage im ja grob bekannt ist. Nur wenige
Augenblicke später hat er das Ufer der dicht bewaldeten Insel erreicht und
fliegt nun in normaler Geschwindigkeit die Küste ab. Er hofft, das alte Gemäuer
zu finden und dann das Gelände auskundschaften zu können.
Im Wagen selber dösen die
anderen Runner weiter und Sam kommt auf die Idee, doch gleich mit dem Wagen
zur Insel zu fahren. Also fährt er weiter nach Süden und der Autopilot zeigt
ihm an, dass der Weg stattliche 158 Kilometer lang ist. Sie müssen den Puget
Sound komplett umfahren und das scheint sich in die Länge zu ziehen. Aber
sie haben ja Zeit und so klemmt sich der Samurai hinter das Steuer, summt ein
Liedchen und näher sich langsam aber sicher der südwestliche Grenze des
Metroplex zum Gebiet des Salish-Shidhe-Counsils.
Sa,
23.08.59, 21:40 Uhr – Puget Sound – Bainbridge Island
Xanatos ist bei seinem
kurzen Flug über die Wellen des Puget Sounds auf keine Auffälligkeiten gestoßen.
Das pralle Leben des Waldes auf der anderen Seite des Plex überrascht ihn
dann doch etwas. Seit ihrem Trip in die Ute
Nation war er in keinem Gebiet des Astralraums mehr, das so hell
geleuchtet hat.
Er überlegt ein wenig und kommt zu dem
Schluss, dass sich das Mannor wohl an der Küste befinden wird. So fliegt er
kurzentschlossen weiter die gesamte Küstenlinie ab und entdeckt tatsächlich
ein entsprechendes Gebäude. Die sonst recht flachen Ufer der Insel richten
sich hier zu einem fast 30 m hohen Steilfelsen auf unter dem einige
Klippen die Gischt ans Ufer schäumen lassen. Der Wald scheint dem Gebäude
nicht zu trauen, denn näher als 200 m reichen die Bäume nicht an die
Klippe heran. Aus dem Grün heraus schlängelt sich ein einfacher Weg zu dem
großzügigen Bau, der mit zwei Türmchen und einigen Balkonen deutlich in die
viktorianische Stielepoche einzuordnen ist. Doch das nur am Rande.
Das alte Haus hat – hier
im Astralraum deutlich spürbar – eine mächtige magische Aura
(Hintergrundstrahlung-1) Am Fuß
der Treppe zum Haupteingang kann der Magier zwei leblose Männer ausmachen.
Sie sind wohl schon einige Tage tot. Aus der Hand des einen ragt noch der
Griff eines Säbels mit abgebrochener Klinge. Neugierig geworden inspiziert
der Elf das Eisen und kann die verblichenen Reste eines Waffenfokus erkennen.
Doch die Verzauberung ist gebrochen und die Macht damit ein für alle Mal
dahin.
Er will jetzt noch nicht weiter vordringen und
schaut sich deshalb weiter außerhalb des Gemäuers um. Am Waldrand findet er
einen umgefallenen Jeep und ein paar Meter abseits davon eine weitere Leiche.
Der Mann trägt, wie die beiden anderen ebenfalls, arabisch anmutende
Kleidung. Nun ja, jedenfalls soweit man dies anhand der Schemen auf der
astralen Ebene beurteilen kann. Xanatos hat genug gesehen und macht sich auf
den Rückweg.
Sa,
23.08.59, 22:30 Uhr – Seattle, Tacoma – „Tacoma Narrows Grenzstation“
Die Fahrt nach Süden hat knapp eine Stunde
gedauert. Serious Sam, Gimli und Darkblade sind der Interstate-5 durch das
Stadtzentrum von Seattle gefolgt, am Flughafen vorbei und dann durch Tacoma
nach Westen gefahren. Die Runner wundern sich schon etwas, dass der Magier
noch nicht zurück gekehrt ist, doch besorgt sind sie deshalb auch noch nicht.
Die Grenzstation nördlich des alten War
Memorial Parks ist gut ausgebaut und liegt auf dem breiten Damm der
Auffahrten zur Tacoma Narrows Bridge.
Die beiden – mehr als einen Kilometer – langen Hängebrücken führen nach
Westen in das Gebiet der Salish,
die dem Salish Shidhe Councils den
Namen gaben. Hier endet die Enklave Seattle an den Tacoma
Narrows, der natürlichen Grenze zu den Native
American Nations.
An der Grenzstation sieht das Team etliche
Laster stehen, die auf ihre Abfertigung warten und Sam steuert den Rebel an
die Raststation, um sich einen Burger zu gönnen. Der Adept verstaut
inzwischen die Waffen unter dem Sitz und schaut sich erst einmal gründlich
um. Das SSC unterhält hier scheinbar eine Art Visabüro, auch wenn dieses
wohl eher dazu dient, die Schmuggleraktivitäten der Cascade
Orks zu verschleiern. Darkblade findet ein Schild, auf dem zu lesen steht,
dass sowohl Tages-, als auch Wochenvisa vergeben werden. Sogar Waffen darf der
Besucher mit über die Grenze bringen, allerdings nur bei entsprechenden
Lizenzen. Von dem Versuch, Jagdwaffen in das Gebiet einzuführen, wird offen
gewarnt. Große Teile der Wälder und der Tiere stehen unter strengem
Naturschutz und Verstöße werden angeblich strengstens verfolgt. „Aha –
soso“, denkt sich der Elf und schaut auf seine Uhr. Es ist schon fast 23:00 Uhr
und Xanatos liegt noch immer reglos in seinem Sitz. Langsam macht er sich nun
doch Sorgen.
Sa, 23.08.59, 22:15 Uhr – Seattle Metroplex
– Irgendwo
Die Sorgen von Darkblade sind berechtigt. Der
Magier hatte das Gelände um das Thornsdale Mannor ausgekundschaftet und sich
auf den Rückflug begeben. Die große Bucht der Elliot
Bay am Stadtzentrum kann er gar nicht verfehlen. Von dort aus ist das
lange und breite Band der Interstate-5 selbst im Astralraum ein leichtes Ziel.
Er fliegt nach Norden bis zur Auffahrt, an der die anderen auf die I-5
gefahren sind. Hier beginnt er die Suche nach dem Nissan Rebel.
Doch der Wagen ist nicht mehr hier.
„Verflixt“, denkt er sich und beginnt langsam die Straße entlang zu
gleiten. „Die müssen doch irgendwo sein!“ Er steigt höher und entdeckt
einen passenden Wagen. Doch als er voller Hoffnung durch das Dach schwebt,
sieht er nur einen alten Mann mit seinen Hund. „Shit!“, entfährt es ihm
und eilig sucht er weiter.
Bis zum Zentrum der Stadt folgt er der
Hochstrasse und überlegt, wo die Runner nur sein könnten. Er flitzt zum
„Old Spice“, doch dort ist auch niemand. Die große Uhr zeigt Viertel nach
Zehn und in der Eile der Suche denkt er gar nicht daran, zu manifestieren, um
den Schieber nach dem Team zu fragen. Also wieder raus und weitersuchen.
Langsam beginnt er nun, sich ernsthaft Sorgen zu machen. Er kann nicht ewig im
Astralraum bleiben und schätzt, dass er noch fünf Stunden Zeit hat, bevor es
wirklich kritisch wird.
Der Magier besinnt sich auf seine Fähigkeiten
und fängt an, das astrale Band zu erspüren, dass jeden projizierten Zauberer
mit seinem physischen Körper verbindet. Doch diese Nacht kann er sich
schlecht konzentrieren und er verliert die Spur wieder und wieder. Die
Hintergrundstrahlung des alten Gemäuers will ihm nicht aus dem Kopf. So irrt
er ziellos durch die große Stadt und wird langsam schwächer und schwächer.
So, 24.08.59, 00:30 Uhr – Seattle, Tacoma –
„Tacoma Narrows Grenzstation“
Nun sind es fast drei Stunden und Xanatos hat
die Augen noch immer nicht geöffnet. Gimli, der Schamane untersucht den Körper
des Magiers astral und erkennt, was hier vor sich geht. Als Sam ihn fragend
anblickt schüttelt er den Kopf und meint „Da kann ihm keiner helfen. Zurück
muss er allein!“ – also heißt es warten. „Was passiert denn, wenn’s länger
dauert“, fragt Sam zwischen zwei Bissen des Soy-Royal mit Käse. „Hmm. Er
geht hopps, denke ich“ antwortet ihm der Gnom. Der Samurai quittiert die
Info mit einem geschmatzten „Aha“, dann spült er den Rest der Mahlzeit
mit dem letzten Schluck Soybier runter und hockt sich wieder hinters Steuer.
Aber dann öffnet der Magier doch noch die
Augen und fängt sofort an zu zetern. „Ihr solltet mich doch nicht
bewegen!“ wirft er ihnen vor und als Sam meint „Dich hat keiner
angefasst“, läuft er so pluderrot an, dass Darkblade schon die Hand an der
Waffe hat, um einen Wutanfall zu verhindern. Doch Xanatos hat keinen Nerv mehr
für nächtlichen Feuerzauber und so kommt der Samurai ungeschoren davon. Der
sichtlich geschwächte Elf hat genug für heute, steigt aus dem Rebel aus und
nimmt sich kurzerhand eines der wartenden Taxis, mit dem er in die Stadt zurückfährt.
Die drei anderen Runner sind wenig begeistert
und steigen wieder ein. Immerhin hatte der Magier ihnen vor seinem Abgang noch
kurz gesagt, was er alles entdeckt hat – sonst wäre der bisherige Abend die
totale Zeitverschwendung gewesen. Der Adept prägt sich die Umgebung noch
einmal gründlich ein und steigt letzter zu. Die Rückfahrt nach Snohomish
dauert anderthalb Stunden und unterwegs macht der Elf noch einen Anruf.
„JA!“, nuschelt eine tiefe Stimme in das
Vidphone und Old Spike tut ihm schon fast leid. Der Ork schließt die Bar am
Sonntag immer schon früher und lag deshalb bestimmt schon im Bett. Der empörten
Begrüßung folgt ein schon deutlich wacheres „Was’n los? Wer’s
dran?“, dann gibt sich Darkblade zu erkennen.
Unter dem Kopfschütteln des Samurai erkundigt
sich Darkblade bei ihrem Schieber nach einem freien Rigger, der sie über den
Sound auf die Insel bringen kann. Spike hört zu, fragt einmal launisch nach
und legt dann mit dem Hinweis auf, dass er sich darum kümmern wird. Gleich im
Anschluss telefoniert der Elf noch einmal und versucht den Magier zu
erreichen, doch dieser nimmt nicht ab und so vertagt der Adept das Gespräch
auf den nächsten Nachmittag.
-
Beinarbeit I -
So, 24.08.59, 01:30 Uhr – Seattle, Snohomish
– Wohnung von Xanatos
Xanatos ist nach der Fahrt im Taxi wieder etwas
gestärkt und noch nicht müde genug, um sich in die Federn zu werfen. Er überlegt
ein wenig und geht dann zu seinem Hermetischen Kreis auf dem Dach der Garage. Dort
bereitet er sich auf die Beschwörung zweier Luftelementare vor. Er
denkt wie immer in größeren Dimensionen und ruft bis zum Morgengrauen einen
mächtigen Diener herbei. Da er sich noch fit fühlt, wagt er eine zweite
Anrufung und hat bis vierzehn Uhr am Nachmittag zwei Luftelementare (2x
Kraftstufe-6, 1 und 2 Dienste) gebunden.
So, 24.08.59, 08:00 Uhr – Seattle, Snohomish
– Wohnung von Darkblade
Das Vidphone summt und der Elf quittiert das
Geräusch mit einem „Uäh, was?“, greift nach dem Gerät und zieht es
unter die Decke. „Moin! Spike
hier.“ Hört er am anderen Ende der Leitung und macht endlich die Augen auf.
Der Ork grinst ihn an und begrüßt ihn mit einem freundschaftlichen „Na,
schon wach?“.
Darkblade erfährt von ihm, dass er einen
Bootsführer gefunden hat, der sie zur Insel bringen wird. Der Mann, ein
junger Ork, heißt „Keith“ und
arbeitet als Fischer. Das Boot liegt im Fischereihafen am Lake Washington
Kanal und er fährt das Team für 4.000 ¥ Vorkasse über den Puget
Sound.
Der Elf bedankt sich für das Arrangement und wählt
als nächstes die Nummer von Dark Oaks, dem Waffenschieber. Er erkundigt sich,
nach paranormalen Crittern auf
Bainbridge Island, doch dem Hehler ist nichts bekannt. Dann fällt ihm ein,
dass er noch Kletterausrüstung braucht und fragt gleich mal an, wie's mit
einem Mengenrabatt aussieht.
Ohne Frühstück fährt er dann bei Oaks’ Knifes & More
vorbei und wühlt sich durch die Klettersektion der angeschlossene
Outdoor-Abteilung. Nicht zum ersten Mal kommt Darkblade der Gedanke „das ist
gar kein Waffenladen – das ist ein verdammtes Kaufhaus!“. Nach einer
Stunde hat er alles zusammen und für 5.500 ¥ gehen mehrere Seile,
Klettergeschirr und als wichtigstes die Schussgeräte mit den Ankerleinen über
den Tisch.
So, 24.08.59, 14:10 Uhr – Seattle, Snohomish
– Wohnung von Xanatos
Der Magier ist ziemlich fertig und liegt gerade
einmal fünf Minuten in seinem Bett, da klingelt auch hier das Vidphone.
Xanatos rollt sich auf dem Bett und drückt die OK-Taste – und bereut dies
gleich wieder.
„Hallöle Xani! Guten Tach auch. Du ich hab
ein paar Infos für Euch“ sprudelt es aus dem jungen Decker hervor. „Man
was’n mit Dir los, warste gestern wieder ...“, dann versiegt der Wortfluss
und Fastklick wird im Angesicht des finster dreinblickenden Magiers etwas
ernster. „OK, dann zur Sache Schätzchen“. „Jaaaa! Ich höre“ fordert
Xanatos ihn auf und lauscht dann den wenigen Details, die der Decker
herausfinden konnte. „Das war nicht viel, sag ich Dir!“ fängt Fastklick
an und schildert ihm im Überblick, was er an Infos aus der Matrix gefischt
hat.
Dieses Thornsdale Mannor wurde um das Jahr 1886
– also drei Jahre bevor das damalige Washington dem alten Staatenbund USA
beitrat – von einem englischen Lord erbaut, der von Britannien herübergesiedelt
war. Dieser Mann, ein gewisser Lord Edwin Thornsdale II, wurde in der örtlichen Presse als „seltsam und verschroben“
bezeichnet. Ein scheinbar immensen Vermögen ließ den Lord frei agieren und
so baute er sich das kleine Schloss auf Bainbridge Island. Sein Geld
investierte er hauptsächlich in die Forstwirtschaft. Nebenbei stellte er wohl
auch eine Vielzahl archäologischer Expeditionen zusammen, denn er war des öfteren
mehrere Jahr im Ausland unterwegs.
Laut Fastklick stand dies alles in einem
einzigen Zeitungsartikel, weitere Unterlagen waren nicht aufzutreiben oder
wurden wohl beim großen Crash vernichtet. In jüngster Vergangenheit ist das
Mannor erst vor vier Jahren wieder in der Presse aufgetaucht. Der Urururenkel
des damaligen Hausbauers, ein gewisser Lord Edgar Thornsdale IV,
wurde 2052 im Alter von 58 Jahren bei einem Überfall auf das Gebäude getötet.
Er befand sich dabei in Gesellschaft mehrerer anderer Magier, die bei einem
gemeinschaftlichen Ritual gestört wurden. Die Identität der Toten konnte nur
bei ihm und einem 56jährigen Deutschen ermittelt werden.
Zu diesem Herbert Ludwig konnte er fast keine Informationen bekommen. Aber auf
dem Neuen Friedhof von Tacoma gibt es ein entsprechendes Grab. Der Name
passt und das verzeichnete Todesdatum stimmt mit dem Überfall vom 7.12.2052
überein. Der besagte Friedhof liegt 4 Kilometer südlich der Tacoma Narrows
Grenzstation und so bedankt sich Xanatos beim Decker und ruft sich - einer
spontanen Eingebung folgend - ein Taxi.
-
Tote auf dem Friedhof -
So, 24.08.59, 15:30 Uhr – Seattle, Tacoma –
Neuer Friedhof
Ohne das Team zu informieren bricht der übernächtigte
Magier erneut in Richtung Südwesten auf und erreicht nach knapp 90minütiger
Fahrt das Friedhofsgelände erst gegen 15:30 Uhr. Das alte Gelände von
1932 liegt nördlich der Chambers Creek Road West Nr. 9212. Das bewaldete Grundstück misst
gut und gerne 500 x 700 Meter und ist mit einer maroden Mauer
umgeben. Am Eingang steht eine alte Kapelle, deren allgemeine Eindruck besser
als erwartet ist.
Xanatos steigt aus, bitten den Taxifahrer zu
warten und marschiert an dem Eingangsgebäude vorbei auf den Friedhof. Die
Suche nach dem Grab von Herbert Ludwig gestaltet sich schwieriger als gedacht.
So wendet sich der Magier an Henry,
einen der wenigen Angestellten, die zu sehen sind. Der alte Mann kann sich
aber nicht an das Grab von Ludwig erinnern und so sucht der Elf weiterhin auf
gut Glück alleine weiter.
Gegen 17:00 Uhr wird er dann endlich fündig.
Im nordwestlichen Teil findet er ein einfaches Grab, dass zwar ungepflegt
wirkt, auf dem aber dennoch frische Blumen liegen. Die marmorne Platte ist mit
der einfachen Inschrift „Herbert
Ludwig – 7.12.2052“ versehen, dazu ein paar Verziehrungen und alles in
Gold gearbeitet. Xanatos überlegt ernsthaft, ob er die Leiche wieder
ausbuddeln soll, da dringt ein schnelles Surren an sein Ohr. Er richtet sich
auf und erkennt in etwa 50 m Entfernung eine Gestalt in einer dunkelblauen Kampfmontur. Diese trägt ein seltsames
Gestell, an dem in Hüfthöhe eine ziemlich bedrohlich aussehende Vindicator
hängt.
Bevor der Magier reagieren kann trifft ihn auch
schon die erste Salve der Minigun und wirbelt ihn herum. Dank der ständig
getragenen Panzerjacke und seines magischen Schutzes erreicht kaum eine der
Kugeln seinen Körper (L-Schaden). Ohne zu zögern wirft er dem Gegner
wutentbrannt einen machtvollen Feuerball
(8T, exkl.) entgegen, der das Ziel in Flammen aufgehen (T-Schaden) und
die Munition der Waffe gleich mit hochgehen lässt.
Doch der Angreifer war nicht allein.
Seitlich hinter dem Runner heult eine weitere
Vindicator los und diesmal reicht Xanatos’ Abwehr nicht mehr aus. Die
Projektile durchschlagen seinen Panzer und keuchend geht er verletzt zu Boden
(+S-Schaden). Noch im Fallen spricht er erneut einen Feuerball (8T, exkl.)
und wirft diesen seinem zweiten Gegner entgegen. Dieser kann der magischen
Energie nicht ausweichen und folgt seinem Kumpan in den Feuertod (T-Schaden).
Der Magier schaut kurz zu den brennenden
Leichen und lässt jegliche Hoffnung auf weitere Infos sausen. Die verkohlten
Körper und die detonierten Waffen werden keine Hinweise auf die Attentäter
mehr preisgeben. Mit letzter Willenskraft verarztet er seine Wunden und ruft
das Taxi zu sich. Der Fahrer wundert sich nicht schlecht über seinen
blutenden Fahrgast, doch ein anständiges Trinkgeld erstickt jegliche Frage im
Keim.
So, 24.08.59, 17:20 Uhr – Seattle Sprawl –
Unterwegs
Wieder im Wagen ruft der Magier sogleich
Darkblade an und berichtet von dem Überfall. Dieser verspricht, eine sichere
Unterkunft zu arrangieren und informiert den Rest des Teams. Der Schamane
begibt sich astral nach Snohomish zur Wohnung des Magiers, kann aber keine
weiteren Attentäter in der Umgebung entdecken. Auch Serious Sam patrouilliert
vorsichtig in der Gegend, wird aber ebenso wenig fündig, wie der Adept.
Xanatos ruft als nächstes den Decker an.
Fastklick soll anhand der Beschreibung so viel wie möglich über die Identität
der Angreifer herausfinden. Doch angesichts der Bedrohung und der geringen
Informationen verlangt dieser nun 5.000 ¥, die der Magier auch
bereitwillig zahlt.
So, 24.08.59, 19:00 Uhr – Seattle, Snohomish
– Sicheres Haus
Erschöpft erreicht das Taxi ein verfallenes
Gebäude, das gut vier Blöcke von Xanatos Wohnung entfernt ist. Die anderen
Runner nehmen den verletzten Magier in Empfang und sichern die Umgebung.
Ebenfalls im Unterschlupf angekommen, will Gimli den anderen Zauberer heilen.
Doch dieser winkt nur brüsk ab und mein, „das mach ich selber“. Dann
zieht er sich auf eines der Zimmer
zurück und verschließt die Tür. Der Gnom bleibt etwas gekränkt sitzen,
zuckt dann aber nur mit den Schultern und hakt die Sache ab.
Später am Abend meldet sich dann Fastklick
doch noch beim Team. Der Decker hat nur wenig mehr herausgefunden, will dies
den Runnern aber umgehend mitteilen. Dieser Lord Edgar Thornsdale IV
hatte zwei Kinder. Sein Sohn, Elander
Thornsdale, hält sich schon länger nicht in Seattle auf. Den wenigen
Daten zufolge ist er der Besitzer einer Farm im Gebiet der Cascade Crow, gut drei Autostunden nördlich des Metroplex.
Sein Tochter Eleanore ist, wie auch
ihr älterer Bruder, in Seattle aufgewachsen und mit einem gewissen Marc
Davis verheiratet. Der wohlhabende Ingenieur ist Eigentümer eines
Cybertech-Ladens in Everett. Doch damit ist der Decker schon am Ende. Die
Daten wurden scheinbar gelöscht und auch zu den Attentätern vom Nachmittag
hat er noch keine Anhaltspunkte gefunden.
Das Team bedankt sich und macht sich so seine
Gedanken. Dann ruft man noch Asra an, ihren Kontaktmann und Sekretär des Auftraggebers. Die
Runner erstatten einen ersten Bericht und teilen mit, dass der erste Überfall
von Mr. Johnsons' Team auf das Zielgebäude definitiv ein Schlag ins Wasser
war. Die eingesetzten Männer scheinen komplett aufgerieben worden zu sein;
alle Leichen wurden am Mannor zurückgelassen.
Asra dankt dem Team für die Information und
weist nochmals darauf hin, dass die Information zum Aufenthaltsort beider
Schwerter von entscheidender Bedeutung ist. Diese müssen aber hieb- und
stichfest sein, vage Hinweise brächten keinen müden Cent.
-
Besuch bei Ihrer Lordschaft -
Mo,
25.08.59, 21:00 Uhr – Seattle, Downtown – Puget Sound
Das Team organisiert sich am folgenden Tag und
legt das Treffen mit Keith, ihrem
Kapitän, auf 21:00 Uhr des Abends fest. Xanatos hat lange
geschlafen und seine Wunden geheilt. Auch wenn das Team langsam misstrauisch
wird, zaubern konnte der Elf schon immer gut. Also verlässt man das sichere
Haus am Abend und fährt mit dem Nissan
Rebel zum Fischereihafen am Lake
Washington Kanal.
Dort treffen sie auf dann Keith,
der das Team mustert und dann an Bord winkt. Er stellt sich kurz vor, zeigt wo
die Rettungsringe hängen und zeigt ihnen auch, wo sie nicht hinlangen dürfen.
Dann schmeißt er den Schiffsdiesel des Kutters an und los geht die Fahrt.
Mo,
25.08.59, 22:00 Uhr – Seattle Metroplex – Bainbridge Island
Nach gut der Hälfte der
Fahrt schaltet der Mann am Steuer den Diesel ab und von nun an bestimmt das
leise Summen eines starken Elektromotors die Geräuschkulisse. Fast lautlos
gleiten die Runner nach Westen über die Wellen und erreichen nach etwa einer
Stunde die Felsen, die Xanatos zwei Tage vorher erkundet hat.
Darkblade
überredet Keith, so nah wie möglich an die Klippen heranzufahren. In knapp
10 m Entfernung zu den Felsen können sie schließlich Anker werfen. Dann
nimmt der Elf die Schussgeräte und schießt die mit Enterhaken
versehenen Seile nach oben. Die Haken greifen und binnen weniger Sekunden sind
alle vier Leinen fest vertäut. Die Runner haken die motorbetriebenen
Aufstiegshilfen in die Kampfanzüge ein und mit einem vernehmlichen Surren
lassen sie sich die 30 m hohen Felsen hoch liften.
Oben angekommen gehen sie in
Deckung und schleichen durch das hohe Gras zur Flanke des Thornsdale
Mannors. Sie sind in etwa 50 m von der Nordwestseite des Gebäudes
entfernt und Gimli, der kleine Schamane, beschwört eilig den Präriegeist
(Kraftstsufe-5) der Gegend, um sie zu verschleiern.
Im Haus ist alles Dunkel,
kein Licht erhellt die Nacht. Das Team nähert sich vorerst unbemerkt, doch
dann materialisiert ein Watcher vor
der Gruppe und damit sind sie entdeckt. Aber der Watcher erhält keine Chance,
seine Sichtung zu melden. Der Adept reagiert schnell und mit einer raschen
Geraden (Ki-Schlag) verpasst der dem Wesen ein tödlichen Schlag (T-Schaden),
der er sofort verschwinden lässt.
Jetzt geht es schnell vorwärts.
Gimli aktiviert nun seinen Fokus
und Xanatos ruft seine beiden beschworenen Luftelementare
zu sich. Dann eilen die vier Runner zum Haus und gehen neben dem Eckturm in
Deckung. An der Wand vor ihnen sind zwei Fenster, die rasch geöffnet werden.
Der bullige Serious Sam gleitet als
ersten in den dahinterliegenden Raum und gibt nach kurzer Zeit sein „OK“,
dem das Team dann folgt.
Die Runner stehen in einem
holzvertäfelten Raum von ca. 6 x 10 m Ausdehnung. Zu ihrer
rechten öffnet sich die Ecke des Raums in den Turm hinein. Der Boden dort ist
mit ringförmigen Einlegearbeiten von 6 m Durchmesser verziert und es ist
nicht schwer zu erraten, dass es sich um einen hermetischen
Kreis handelt. Der Raum ist bis auf ein ausgeräumtes Bücherregal leer
und es führen nur zwei Türen hinaus.
Xanatos setzt sich und gleitet in seine astrale
Projektion hinüber. Die linke Tür führt in einen Gang zum Nordteil des
Gebäudes. Die andere Tür führt ebenfalls in einen Gang. Nach etwa 5 m
endet dieser an einem Vorhang, hinter dem sich die gewaltige Haupthalle des
Mannors erstreckt,
Hier in der riesigen,
offenen Halle des Gebäudes offenbart sich die Macht derer von Thornsdale,
denn der Astralraum in der 20 x 20 m weiten Halle ist deutlich
aufgewühlt und es prickelt auf der Haut (Hintergrundstrahlung-1). Doch wahre
Bauchschmerzen kommen von dem Wächter in Form des Großen
Luftelementar (Kraftstufe-8), der hier schwebt. Der Magier konnte noch die
immensen Zirkel erkennen, der wohl ein Dutzend Meter im Durchmesser misst und
zieht sich dann rasch zurück.
Die Runner beratschlagen
kurz und stimmen dann für einen Angriff. Der Gnom geht vor und spricht einen Betäubungsblitz
(6S-Bet.) gegen den Geist. Dieser heult auf und die ehemals weißen Schwaden
verdunkelt sich und nehmen feste Gestalt an. Dann gehen die beiden Kämpfer
vor, ziehen den Vorhang zur Seite und bringen ihre Waffen in den Anschlag.
Doch der Geist ist viel schneller. Trotz der Verwundung krümmen sich Gimli
(S-Bet.) und Darkblade (L-Bet.) unter der betäubenden und
schmerzverursachenden Kraft des üblen Atems (8S-Bet.). Ohne die Ablenkung
durch den Samurai wäre es wohl aus gewesen, doch Sam hämmert dem astralen
Wesen eine volle Salve aus seiner Samopal vz/88
entgegen. Die Kugeln zischen durch den Nebel, als wäre dieser reine Luft,
dennoch hält der Geist kurz inne und richtet seine Sinne auf den verchromten
Runner aus.
Diese kleine Pause reicht
den anderen Runnern. Gimli, der
Gnom reagiert am schnellsten. Trotz seine Kopfschmerzen und Bauchkrämpfen
gelingt ihm der Zauber ein weiteres Mal. Der zweite Betäubungsblitz (6S-Bet.)
zerstört den Leib des Großen Geistes und schickt ihn zurück auf seine
Heimatebene. Dann greift der Leopard-Schamane zu einem Stimpatch
(Stufe-3) und lindert so die ärgsten Schmerzen.
Das Team schleicht
vorsichtig vorwärts und Gimli ruft den Hausgeist (Kraft-5) zu Diensten, der in Gestalt eines perfekten
Butlers erscheint. Der Gnom befiehlt auch ihm, die Gruppe
zu verschleiern, dann geht es weiter. Die Durchsuchung des
Erdgeschosses wird auf später verschoben und von ihrem Instinkt geleitet,
gehen die Runner direkt zu der, zwischen den beiden Treppen liegenden, Tür.
Dahinter befindet sich die – leergeräumte – Bibliothek. Auf einem der
niedrigen Tische liegt ein langer, hölzerner Kasten, dessen Deckel offen
steht. Nach genaueren Untersuchungen erkennen die Runner in der Kiste den
Aufbewahrungsort eines Schwertes. Im Astralraum lässt sich zudem eine starke
magische Aura feststellen, die hier den Hintergrund noch stärker verzerrt
(Hintergrund +2) , als es im Rest des Gebäudes ohnehin schon der Fall
ist.
Scheinbar wurde mindestens
einer der gesuchten Waffen tatsächlich hier aufbewahrt. Ob sie während des
Angriffs durch dies orientalisch aussehende Team, oder schon früher, das
Mannor verlassen hat, kann nicht geklärt werden. Jedenfalls nimmt man den
Kasten mit, dann durchsuchen die Runner den Rest des leerstehenden Gebäudes.
Dabei finden sie heraus, dass hier schon länger niemand mehr gewohnt zu haben
scheint. Überall liegt eine dicke Staubschicht, doch vereinzelt stößt man
immer wieder auf Spuren, die zeigen, dass das Gebäude nicht gänzlich
verlassen wurde.
In der Nordwestecke des
Erdgeschossen treffen sie in einem Laborraum auf eine Treppe, die abwärts führt.
Unter dem Labor ist ein dunkler Raum dessen offene Tür die Runner in einen
grob vermauerten Gang bringt. An der Schwelle liegt ein Leiche, wie sie auch
oben an den Stufen und am Jeep zu finden war. Ein arabisch aussehender Mann
etwa Mitte Dreißig in einer schwarzen Kutte. Todesursache unbekannt – keine
Waffen oder Gegenstände bei sich. Das Team schleicht vorsichtig weiter,
stolpert dabei noch über zwei weitere Leichen und erreicht nach ca. 20 m
ein Treppenhaus, das sie noch tiefer in den Untergrund bringt.
Fünf Treppenläufe später
und zwanzig Höhenmeter tiefer gelangen sie unbehelligt in eine große Grotte.
Der Felsensaal weist nur wenige Spuren menschlicher Bearbeitung auf und von
der gegenüberliegenden Seite kann man das Plätschern von Wasser hören.
Auf dem Boden der Grotte ist
wiederum ein großer hermetischer Kreis in die Felsen eingelassen worden, doch
auch hier nirgends eine Spur auf die Eigentümer. Nach kurzer Suche entdeckt
Gimli in der rechten Wand eine Tür, die durch einen Kurzen Gang in ein
Tonnengewölbe führt, welches als Krypta
benutzt wird. Auf der An der Längswand ist ein Art Wappen oder Siegel in den
Felsen gehauen, über dem der Schriftzug „Brotherhood of Eternity“
prangert.
An der Rückwand sind vier große steinerne
Sarkophage aufgestellt, die mit großen, magisch leuchtenden, Siegeln versehen
sind. Rechts neben dem Logo stehen zwei weitere, die aber noch offen sind,
aber auch genauso leer.
Das Team der vier Runner
kann sich daraus keinen großen Reim machen. Scheinbar war ihr verblichener
Mr. Thornsdale also Mitglied eines magischen Zirkels, der sich Bruderschaft
der Ewigkeit nennt, oder wohl besser nannte. Sie haben keine Spuren
entdecken können und nehmen wenigstens den Schwertkasten als Beutestück mit.
Der Rückwegs verläuft problemlos und Keith hat verabredungsgemäß am Fuß
der Felsen auf sie gewartet. Nachdem alle wieder an Bord sind, fährt er sie
zurück zum Hafen.
Von unterwegs ruft Xanatos
bei Carlisle an. Er will wissen, ob
sie ein Ritualteam an der Hand hat,
um das Schwert anhand des Kasten mit ritueller Magie aufzuspüren. Die Taliskrämerin
schaut interessiert und meint dann, das ließe sich arrangieren,
allerdings gegen einen gewissen Obolus, der sich wohl im Bereich von 20.000 Y
bewegen dürfte! Der Magier nickt, dankt ihr und legt wieder auf.
Als das Team wieder im
Fischereihafen einläuft ist es bereits nach Mitternacht und gegen 1:30 sind
die Runner dann endlich wieder daheim.
-
Urlaub auf dem Bauernhof -
Di, 26.08.59, 10:00 Uhr – Seattle, Snohomish
– Bei den Runnern
Diesmal schafft es das Team sogar, sich
auszuschlafen. Ohne weitere Störungen können die vier Runner ihre Ausrüstung
zusammenpacken, die Waffen checken und den Nissan Rebel für die
Fahrt nach Norden beladen. Sie haben sich entschlossen, dem Sohn von Lord
Thornsdale einen Besuch abzustatten. Da die Farm des Sohnes auf dem Gelände
der Cascade Crow im SSC
liegen soll, hat der Decker Fastklick
Touristen-Visa „organisiert“ und die Daten auf die Credsticks der Runner
übertragen.
Im dichten Verkehr steuert Serious Sam
das Gefährt nach Norden und hinter Everett überqueren sie ohne große
Probleme die nördliche Grenze des Metroplex. Nach den Anweisungen des Deckers
sollen sie der nördlichen Interstate-5
folgen, die in die Route-99 übergeht.
Nach Vancouver biegen die Runner ab
und folgen der Küstenstrasse bis zur Stadt Squamish.
Etwa weitere 25 Kilometer nördlich verlassen sie dann die Schnellstraße und
fahren nach Osten. Dort halten sie vor zwei kleineren Hügeln an und sondieren
erst einmal die Umgebung.
Di, 26.08.59, 14:00 Uhr – S.S.C., nördlich
von Squamish – Snake Valley
In den Karten der Runner ist
hier nur ein alter Nationalpark verzeichnet, aber während des großen
Geistertanzes hat sich die Landschaf an mehreren Stellen deutlich verändert,
so dass man sich auf die alten Unterlagen kaum noch verlassen kann. Auf dem
Straßenschild an der Abbiegung stand jedenfalls „Snake Valley“ und davon war in der Karte nichts zu lesen. Ein
Fall für die astrale Aufklärung. Der Körper des Schamane erschlafft
als sich Gimli in den Astralraum projiziert. Er folgt der Straße
zwischen den Hügeln hindurch zum Waldrand, wo er eine Straßensperre mit
einigen Wachen entdeckt – auch ein Watcher
patrouilliert hier.
Der Gnom umgeht die 3 Wachen
und fliegt weiter in das dahinterliegende Tal hinein. Der Kessel ist fast
kreisrund und von einem Waldgürtel umgeben. Fast im Zentrum des Tals kann er
die Gebäude der Farm ausmachen und weiter im Nordosten einen kleinen See zu Füßen
einer Anhöhe.
Im Bereich der eigentlichen
Farm entdeckt er mindestens einen Geist, der Wache hält, und weitere 4 Soldaten.
Auf dem, etwa einen Kilometer entfernten, Hügel stehen zwei Zelte und ein
Kleintransporter. Hier halten zwei Geister im Astralraum Wache über die
Gruppe Menschen, die sich hier aufhält. Gimli hat genug gesehen und fliegt
einen Bogen, der ihn zurück zum Team und wieder in seinen Körper bringt.
Nach der Schilderung des
Schamanen ruft Xanatos noch einmal Asra an und erkundigt sich nach einer Gefährdungseinschätzung der
Gegner. Der Sekretär zeigt sich etwas verwundert, meint dann aber, dass es
wohl normale Söldner sein dürften, wenngleich der eine oder andere Magier
unter ihnen sein könnte. Nicht wirklich schlauer bläst man nun zum Angriff.
Di,
26.08.59, 14:15 Uhr – S.S.C. – Snake Valley – Straßensperre
Der Samurai steuert den
Nissan weiter vor und stoppt dann vor dem letzten Hügel, so dass die Wachen
ihn noch nicht erkennen können. Dann ruft Xanatos ein Luftelementar
(Kraft-6) zu sich und befiehlt ihm, die Wachen an der Schranke vor ihnen
auszuschalten. Kurze Zeit später hören die Runner mehrfach kurze Salven,
dann herrscht Ruhe am Waldesrand. Die Wachen sind betäubt und der Elementar
materialisiert sich nach erfolgreicher Arbeit neben dem Van, um auf weitere
Anweisungen seines Herrn zur warten.
Der Magier ist sichtlich
zufrieden und winkt den Samurai zu, weiter zu fahren. Das Team nähert sich
der Absperrung und Darkblade steigt
aus der Beifahrertür, um die Schranke zu öffnen. Der unbefestigte Weg durch
den Wald bietet keine weiteren Überraschungen und Gimli beschwört unterwegs
den Waldgeist (Kraft-5, 2 Erf.).
Wie alle Geiser des Landes verfügt
auch der Waldgeist über die Kraft der Verschleierung und tarnt so das Team
und den Wagen.
Di, 26.08.59, 14:20 Uhr – S.S.C. – Snake
Valley – Eingang zur Senke
Die Runner bleiben etwa 20 m
vor dem jenseitigen Waldrand stehen und parken den Nissan Rebel links am Rand
des Feldwegs. Vor ihnen können sie in der Senke die Staubwolken zweier
Fahrzeuge erkennen. Gimli klärt mit einem astralen Ausflug auf und entdeckt
zwei Jeeps, die sich rasch ihrer
Position nähern – sie sind also offenkundig entdeckt worden.
Zurück in seinem Körper,
klärt er das Team auf und verschwindet dann mit dem Magier nach links ins Gebüsch
und arbeitet sich zum Waldrand vor. Serious Sam und der Adept schlagen
sich rechts ins Unterholz, behalten ihren Wagen im Auge und warten ab.
Knapp 60 Meter vor dem
Waldrand hält der erste Wagen. Der andere fährt weiter und auf dem Weg in
den lichten Wald hinein. Der Jeep passiert Xanatos und dem Samurai und hält
vor dem Van der Runner an. Der Beifahrer steigt aus und gibt einige gezielte
Schüsse auf die Reifen ab. Während die Luft pfeifend entweicht flucht
Darkblade vor sich hin.
Durch die Schüsse
aufmerksam geworden dreht sich der Gnom um und kann die Situation durch das
Unterholz hindurch gerade noch erkennen. Er schickt den Waldgeist los, der den
Söldner auch gleich angreift und in einen erbitterten Nahkampf verwickelt.
Ohne seinem in Not geratenen Kameraden zu helfen, legt der Fahrer den Rückwärtsgang
ein und gibt Gas.
Sam und der Elf lassen die
Flucht jedoch nicht zu und eröffnen nun auch das Feuer. Die Kugelsalven
zerfetzen die Reifen des Jeeps, der Fahrer verliert die Kontrolle und prallt
so rückwärts gegen einen der zahlreichen Bäume. Doch die Söldner sind
nicht untrainiert. Zügig verlassen drei uniformierte Männer den Jeep und
gehen mit ihren Colt M22
Sturmgewehren in Deckung. Aber ob sie gegen das Runnerteam eine Chance haben?
Im Weizenfeld ist
unterdessen fast zeitgleich einer der Männer aus dem anderen Jeep gestiegen
und arbeitet sich in Richtung Waldrand vor. Aus der Entfernung wirkt Xanatos
einen Feuerball (8S, exkl.) und brät den anrückenden Söldner
(S-Schaden) kurzerhand. Das sich dabei im Umkreis von zehn Metern das trockene
Korn entzündet ist dem Elfen egal. Hauptsache es wirkt.
Wirken tut auch das
konzentrierte Feuer der beiden Runner im Inneren des Waldes. Die dort
abgehockten Männer haben nicht die Spur einer Chance. Bevor diese ihre Gegner
entdecken können, richten Serious Sam und Darkblade ihr Savalette Guardians auf sie und verpassen jedem der drei in rascher
Folge eine Salve in die Brust (je 12S), die keiner überlebt (T-T-T).
Da auch der Waldgeist
siegreich aus seinem Kampf hervorgegangen ist, droht von der Besatzung dieses
Jeeps keine Gefahr mehr. Die Gegner werden kurz durchsucht, dann aber – wie
auch die Waffen – liegen gelassen. Der Samurai und der Adept rennen nun auch
zum Waldrand und beobachten das Geschehen draußen im brennenden Weizenfeld.
Dort haben die drei übrigen
Soldaten angesichts des Feuerballs den Wagen verlassen und sind hinter diesem
in Deckung gegangen. Die Schreie ihres Kameraden sind inzwischen verstummt,
denn er ist den endgültig den Flammen des Elfenmagiers zum Opfer gefallen
(+M, T). Der Schamane lehnt sich neben Xanatos an einen Baum und projiziert
erneut. Im Astralraum fliegt er hinter den Wagen und kann dort die drei Gegner
ausmachen, die in Deckung liegend nach ihnen Ausschau halten. Er kehrt zurück
und gibt die Info an den Elfen weiter.
Auf der anderen Seite des Weges haben sich die
beiden anderen Runner weiter vorgewagt. In einem weiten Bogen schleichen sie zügig
durch das Getreidefeld und gelangen so in den Rücken der Söldner. Als sie
nur noch etwa 20 m entfernt sind, entdeckt einer der Gegner den Elfen und
hebt sein Colt M22 zum Schuss. Doch der Adept ist schneller. Dank seiner
beschleunigten Reflexe hat er seine eigene Waffe längst im Anschlag und
schaltet den Soldaten mit zwei gezielten Schüssen rasch aus.
Dadurch werden die beiden übrigen Gegner auf
den Feind in ihrem Rücken aufmerksam und wenden sich nun ebenfalls den
Runnern zu. Doch Serious Sam kennt keine Gnade. Der aufgepeppte Samurai ist in
seinem Element und wiederum speien die beiden Savalette Guardians der Runner
ihren dreifachen Tod (je 12S, 2 Erf.). Die Soldaten in ihren leichten
Uniformen sind ohne Chance und gehen tödlich getroffen zu Boden (T-T). Dann
hasten Darkblade und Sam weiter vor und rennen zum Jeep. Der Schlüssel steckt
und so winken sie eilig die beiden Zauberer heran, um mit dem erbeuteten Wagen
zur Farm zu fahren.
Di, 26.08.59, 14:30 Uhr – S.S.C. – Snake
Valley – Weg zur Thornsdale Farm
Auf den etwas mehr als zwei
Kilometern zur Farm hinunter beschwört der Schamane einen Feldgeist
(Kraft-5, 4 Erf.) und heißt ihm zu warten. Dann projiziert Gimli noch einmal
und will die im Karree stehenden Gebäude erkunden. Doch auf dem Weg zu den
Garagen kommt ihm im Astralraum einer der Wachgeister entgegen. Der Gnom
verzichtet auf die Konfrontation und zieht sich in seinen Körper zurück.
Dort meint er nur „Achtung – Wachgeist“ und deutet in die Luft. Der
Samurai und Darkblade glotzen in die gezeigte Richtung, können aber – natürlich
– nichts erkennen. Anders der Magier. Xanatos nimmt die Herausforderung an
und projiziert seinerseits, um sich dem Wachgeist in den Weg zu stellen.
Kaum hat der astrale Körper
des Elfen das Abbild des Jeeps verlassen, wird er auch schon von dem
herangeeilten Geist angegriffen. Der Magier wirft sich der Attacke entgegen,
kann den Gegenangriff aber nicht mehr parieren und zieht sich eine derbe Wunde
zu (M-Schaden). Im Wagen sehen die anderen Runner, wie sich am Arm des Elfen
eine blutende Wunde bildet, dann schlägt er auch schon die Augen auf und
flucht leise vor sich hin. Er hat den Kampf abgebrochen und den Astralraum
verlassen. „OK. Dann anders“, murmelt er und klopft Serious Sam auf
die Schultern, damit dieser anhält.
Da Xanatos im Astralkampf
noch nie so besonders gut gewesen ist, steigt er aus und will den Geist
bannen. Und es scheint zu funktionieren. Der feindliche Luft-Elementargeist
(Kraft-6) materialisiert vor dem Jeep und greift den Elfenmagier mit seiner
Kraft des Üblen Atmens an, die
allerdings wirkungslos verpufft. Doch bevor dieser den Geist nun bannen kann,
funkt der Gnom dazwischen. Er spricht aus dem Wagen heraus einen mächtigen
Manablitz (6S, 3 Erf.), dem der Elementar nicht gewachsen ist (T-Schaden). Die
physische Gestalt wird komplett zerstört und der Geist verschwindet.
Doch das zufriedene Lächeln
des kleinen Schamanen gefriert augenblicklich, als sich in kurzer Entfernung
zwei weitere Gegner materialisieren. Diesmal sind es 2 Feuerelementare
(Kraft-5), die sich den Runnern in den Weg stellen. Doch die Geister haben
durch die Materialisation einiges ihrer Handlungsfreiheit aufgebraucht und können
nicht gleich angreifen. Die Zauberer dagegen sind noch mitten im
Adrenalinrausch und reagieren rasch. Währen Sam und Darkblade noch überlegen,
ob sie aussteigen sollen, sprechen Gimli, der Leopard-Schamane und Xanatos der
hermetische Magier kraftvolle Manablitze (6S), denen die Elementare nicht
gewachsen sind. Zwar gelingt ihnen noch ein Gegenangriff, doch dieser prallt
an der Verteidigung der Runner ab; auch diese Geister werden zerstört, bevor
sie Schaden anrichten können.
Nun kommt der Gnom doch noch
dazu, die Gebäude auszukundschaften. In den, ihnen zugewandten, Garagen haben
sich drei Soldaten an den
vergitterten Fenstern verschanzt und warten wohl nur darauf, das Feuer zu eröffnen.
Im Haupthaus halten sich weitere drei Söldner
auf, während es in der Gerätehalle recht verlassen aussieht. Bis auf das
obere Stockwerk des Haupthauses, das mit einem starke Hüter gegen astrales Eindringen gesichert ist, gibt es keine
magischen Verteidigungen mehr, die Gimli auffällt. Nur auf dem vorderen Turm
des Silos kann er einen weiteren Gegner erkennen, wohl ein Scharfschütze auf
Position.
Xanatos schickt seine
Luftelementare los, um die Gegner in der Garage auszuschalten und auch Gimli
ruft den Feldgeist zu sich. Dieser soll sich um den Kerl auf dem Silo kümmern.
Dann steigt der Elfenmagier wieder ein und weiter geht den Weg entlang
hinunter zur Farm.
-
Hausbesuch -
Di, 26.08.59, 14:40 Uhr – S.S.C. – Snake
Valley – Thornsdale Farm
Bevor die Runner am Gebäudekomplex
ankommen, erhalten die Zauberer die Bestätigung von ihren Geistern, dass die
Gegner ausgeschaltet wurden. Den Sturz des Scharfschützen verfolgt Darkblade
genüsslich und beneidet den Samurai fast um dessen Cyberaugen, mit denen man
diese Szene für die Nachwelt hätte festhalten können.
Dann wird es wieder ernst. Serious Sam
parkt den Wagen an der Ecke des langgestreckten Garagengebäudes und rasch
verlassen alle vier Runner den geborgten Jeep. Gimli, Darkblade und der
Samurai huschen entlang der Rückwand nach Norden; der Magier bleibt im Wagen
und begibt sich in den Astralraum, um das Vorgehen zu überwachen.
Der Schamane befiehlt dem Feldgeist,
das Team zu verschleiern, dann rücken die drei weiter bis zur Nordecke des
Gebäudes vor. Das Haupthaus ist in Sichtweite und eilig preschen Sam und der
Elf im Schutze der Verschleierung vor, während der Gnom den Geist unter Kontrolle hält.
Xanatos
hat das Hauptgebäude kurz durchflogen und die Position der Wachen noch
deutlich vor Augen. Zurück in seinem Körper gibt er an seine Kameraden
durch, dass sich ein Söldner hinter dem mittleren Fenster an der Westseite
aufhält und jeweils ein weiterer in den Räumen zum Hof. Dann verlässt auch
er den Jeep und rennt frontal über den offenen Hof auf den Eingang des
Haupthauses zu – Zeit für Rock’n Roll.
Der Samurai macht den Anfang
und zerschießt noch im Laufen das mittlere Fenster auf der Westseite,
erreicht dann die Mauer und wirft eine Granate in das dahinterliegende Zimmer.
Die Explosion (11S) lässt nicht lange auf sich warten und nach einem raschen
Positionswechsel sieht er den Söldner schwer verletzt und blutend (S-Schaden)
am Boden liegen. Dann nimmt er einen Schritt Anlauf und springt durch den
geborstenen Rahmen in das ehemalige Wohnzimmer.
Darkblade erreicht ungefähr
zum Zeitpunkt der Detonation die Stufen der kleinen Treppe an der Haustür. Er
hat das Fenster in geduckter Haltung passiert, springt gegen die Tür und
erreicht mit vorgehaltener Waffe den Hausflur. Fast im gleichen Moment rattern
in den Zimmern links und rechts neben ihm automatische Waffen los. Ein Blick
zurück über die Schulter lässt ihn das Ziel der Salven erkennen.
Xanatos rennt noch immer
ohne jegliche Deckung über den Hof und vertraut voll und ganz auf seinen
magischen Schutz. Und die Ereignisse geben ihm erst einmal recht. Die ersten
beiden Kugelsalven (11S) prallen an ihm ab und erst nachdem einer der beiden Söldner
sein Colt M22 auf vollautomatisches
Feuer (14T) gestellt hat, durchdringen ein paar der Geschosse die Abwehr des
Elfenmagiers und verletzen ihn leicht (L-Schaden).
Der andere Gegner kann
diesen „Erfolg“ aber nicht mehr beklatschen, denn er wurde
zwischenzeitlich von dem ganz und gar nicht untätigen Adepten ausgeschaltet.
Ein heftiger Tritt gegen die Tür und eine wohlplatzierte Salve aus der Savalette
Guardian (12S) rauben dem Opfer der Treffer jeglichen Kampfgeist. Der Mann
geht zu Boden (S-Schaden) und rührt sich nicht mehr. Sofort dreht sich der
Elf um und tritt auch die gegenüberliegende Tür auf. Aus dem Augenwinkel
bemerkt er zu seiner linken, wie Sam, der Samurai aus einem der Zimmer heraus
den Gang betritt und wendet sich dann der letzten Wache zu. Auch diese bricht
im gezielten Feuer des Adepten (12S) zusammen (S-Schaden) und ergibt sich
unter Schmerzen.
Darkblade schleudert das
Gewehr des anderen mit einem Tritt zur Seite und fragt ihn nach dem Verbleib
von Lord Elander Thornsdale aus.
Der völlig fertige Söldner kann dem Verhör nicht widerstehen und erzählt
ihm, dass sich dieser auf dem Hügel am See aufhält. Dann schwinden ihm die
Sinne und der Elf lässt ihn fallen.
Unterdessen haben auch die
beiden Zauberer das Gebäude erreicht und während sich Gimli umsieht,
verschwindet Xanatos in der Küche, um sich mal wieder selbst zu heilen. In
der Hitze des Gefechts stört sich niemand daran und Darkblade beschließt,
noch das Obergeschoss zu untersuchen. Da das Stockwerk durch einen mächtigen
Hüter (Kraft-6+) geschützt ist, verzichtet der Gnom auf diese Exkursion und
so kann der Adept den Spaß ganz für sich allein genießen.
Oben an der Treppe
angekommen lauscht er kurz, geht dann mit vorgehaltener Waffe vorwärts und öffnete
die Tür zu seiner Linken. Dahinter liegt ein Gang mit einem Fenster zum Hof
und je zwei Türen links und rechts. Er nimmt sich erst die rechte vor.
Dahinter liegt ein leerer Wohnraum mit großem Kamin. Die Tür zur linken führt
in ein Kinderzimmer. In dem kleinen Bettchen schreit ihn ein Baby an und fast hätte er abgedrückt. „Fuck!“ entfährt es
ihm, dann geht er weiter. Doch auch das Schlafzimmer ist verlassen und
unaufgeräumt.
Wie es scheint, haben die
Runner den Lord auf dem falschen Fuß erwischt und dieser hat das Gebäude in
Eile verlassen. Darkblade geht wieder hinunter und zusammen mit dem geheilten
Magier laufen die vier Runner zurück zum Jeep. Das nächste Ziel ist der Hügel
am See.
Di, 26.08.59, 14:50 Uhr – S.S.C. – Snake
Valley – Der Weg zum Hügel am See
Kaum sind alle wieder im
Jeep, tritt Sam auch schon mächtig aufs Gas. Mit durchdrehenden Reifen schießt
das Gefährt über den Hof und weiter auf dem Weg nach Osten. Im Rückspiegel
kann der Samurai die dunklen Schwaden der brennenden Weizenfelder erkennen,
die bereits den westlichen Himmel verdunkeln.
Xanatos begibt sich wieder
in den Astralraum und checkt die Lage auf dem noch etwa anderthalb Kilometer
entfernten Hügel ab. Dort schweben zwei Wachgeister um die zwei Zelte. Östlich
davon steht ein Kleinbus und insgesamt bewegen sich dort fünf Männer, von
denen mindestens einer eine starke magische Aura aufweist. Näher will er
nicht heran und fliegt deshalb zurück zu dem sich schnell nähernden Jeep mit
seinem Team.
Als dieser keine 900 Meter mehr von dem Hügel
entfernt ist, blitzt etwas in der Sonne auf. Die Reflexion kommt rasch näher
und mit einem entsetzten Aufschrei tritt Serious Sam voll in die Eisen.
Der Jeep kommt bockend zum stehen und die Runner springen so schnell es geht
aus dem Wagen und hechten sich in Deckung.
Gerade noch rechtzeitig,
denn in diesem Augenblick trifft eine Rakete (16T-HE) den Jeep und zerfetzt den requirierten Wagen
buchstäblich in seine Einzelteile. Die Runner kommen fast alle mit dem
Schrecken davon, doch der Gnom war etwas zu langsam und daher noch zu nahe am
Ort der Explosion. Er wird mit voller Wucht gegen einen Felsen geschleudert
(11S) und erleidet dabei einige heftige Prellungen (M-Schaden). Er
signalisiert aber, dass es weiter gehen kann.
Nun ohne Fahrzeug, rennen
die Runner querfeldein durch den Weizen. Nach ein paar Dutzend Metern stoppen
sie und gehen zwischen dem hohen Halmen in Deckung, damit sich Gimli heilen
kann. Nach gut einer Minute geht es weiter und der Gegner hat das Team
scheinbar aus den Augen verloren, denn es erfolgt keine weitere Attacke; oder
er hat etwas wichtigeres zu tun.
Vor dem See teilen sich die
Runner auf und der Schamane folgt Serious Sam nach Norden, während die
beiden Elfen direkt auf den Hügel zusteuern. Xanatos ruft eines seiner
Elementare zu sich und befiehlt ihnen, die Männer auf dem Hügel anzugreifen.
Kurze Zeit später fallen zwei der Gegner um, dann spürt der Magier, wie sein
gerufener Diener gebannt wurde.
Auf der anderen Seite des
Sees zieht nun der Samurai doch noch die Aufmerksamkeit der Wache(n) auf sich.
In seiner Nähe schlägt eine weitere Rakete ein, die jedoch zu schlecht
gezielt war und ihn lediglich von den Beinen reißt. Der Gnom war etliche
Meter hinter ihm und so übersteht
er den Einschlag diesmal völlig schadlos.
Auf halben Weg zwischen dem
Ende des befestigten Weges und den Zelten auf dem Hügel entbrennt nun ein
Feuergefecht zwischen dem Samurai und seinem unbekannten Gegner. Sam hat den
Lauf einer Waffe zwischen den Zeltplanen erspäht und legt noch im Spurt
darauf an. Die Schüsse verfehlen ihr Ziel und so stoppt er seinen Lauf und
geht in gehockte Stellung. Hinter ihm wirft der Schamane einen Manablitz, doch
Gimli kann das Ziel kaum erkennen und so geht der Zauberspruch fehl.
Dann verlässt Sam das Glück
und zwei Kugeln aus einer Ares Alpha
Combatgun (je 8M) streifen ihn an der linken Schulter (L-Schaden. +L) und
machen ihn wirklich böse. Er zielt nun besser und kann ebenfalls einen
Treffer landen. Die Kugel streift hier jedoch nur das Bein des Gegners
(L-Schaden) und dieser wird dadurch eher angeheizt, denn eingeschüchtert.
Durch den Treffer gibt das
Bein des Mannes aber kurz nach und so verlässt er kurze seine Deckung. Gimli
nutzt dies für einen Flächenzauber und spricht einen Betäubungsball gegen
den Gegner, der dem Zauber nicht widerstehen kann (T-Bet.). Der Mann bricht
auf der Stelle bewusstlos zusammen und im gleichen Augenblick verschwinden
auch die beiden Wachgeister.
Xanatos hat die Situation
askennt und so bemerkt, dass die beiden feindlichen Elementare in diesem
Moment von der Bildfläche verschwunden sind. Wahrscheinlich war der Mann ein
Zauberer und hatte die Geister beschworen. „Prächtig“, denkt er sich und
muss dies sogleich wieder revidieren. Denn während sich Darkblade und er
einigermaßen unbehelligt den Zelten nähern können, befinden sich Gimli und
Sam im Dauerfeuer der Gegner.
Von irgendwo her wirft ein
weiterer Zauberer den beiden nun ebenfalls einen starken Betäubungsball (6M)
entgegen, dem beide nicht mehr standhalten können. Mit Kopfschmerzen und
wackeligen Knien rennen die Runner (beide +M-Bet.) dennoch weiter und der
Schamane sammelt noch einmal alle Kraft, um einen weiteren Zauber zu wirken.
Dieser trägt seine Energie auch ins Ziel und nun ist es der gegnerische
Magier (S-Bet.), der vor Schmerzen einknickt und kurzzeitig die Waffen
strecken muss. Doch auch für den Gnom war dieser Spruch mehr als er vertragen
kann und das Blut hämmert schmerzhaft in seinen Adern (+L-Bet., Entzug).
Aber der kleine
Leopard-Schamane bleibt standhaft und muss nun zu allem Überfluss auch noch
mit ansehen, wie sich vor ihm und dem Samurai eine weitere Geistergestalt
materialisiert. Es ist der Geist-Verbündeter
des Magiers, der durch Gimlis Spruch so mitgenommen wurde. Dieser winkt seinen
unterworfenen Feldgeist (Kraft-5) herbei, der sich dem Verbündeten
(Kraft-8) in Gestalt eines alten Indianers mutig entgegenstellt. Doch die
Angelegenheit war von vorne herein klar entschieden. So ist die Vernichtung
des Feldgeistes nur wenig mehr als ein Zeitgewinn für die Runner.
Serious Sam versucht es mit
roher Gewalt, doch die ersten Schüsse gehen daneben und als er endlich einen
verzweifelten Treffer landen kann, scheint dieser den Geist nicht zu
beeindrucken. Fluchend greift er sein Gewehr am Kolben und rennt auf den Verbündeten
zu, um ihn nun im Nahkampf anzugreifen.
Gimli bleiben nun nicht mehr
viele Optionen und er spricht erneut einen Manablitz (6S), der dem
angreifenden Geist auch sichtlich zusetzen kann (S-Schaden). Doch dieser
ignoriert die Verletzung und stürzt sich auf den Gnom, der dem Angriff nur
mit allerletzter Kraft ausweichen kann (-1 Karmapool) und am Boden liegend
noch einmal nachsetzt und dem Geist den nächsten Spruch (6S) entgegenwirft.
Die magische Energie ist zuviel für den Verbündeten und die Gestalt des
Geistwesens löst sich vor den Augen der Runner in nichts auf (+S, T).
Gimli ist der Kampf nicht
gut bekommen. Er hat sich viel zugemutet (+L-Bet. Entzug) und taumelt nun
schwer angeschlagen vorwärts. Bei Serious Sam angekommen knickt der Gnom ein
und zieht ein Stimpatch aus seiner Jacke. Mit widerwilligem Blick beäugt er
das kleine Pflaster, dann klebt er es sich doch in den Nacken (Stufe-6) und
augenblicklich verschwinden die pochenden Kopfschmerzen. Doch er weis, dass er
dafür bezahlen müssen wird.
Aber der Kampf ist alles
andere als vorbei. Auf der Südseite des Hügels hallen die Schüsse aus der
Guardian von Darkblade über den See. Er und der Magier haben sich bis auf
wenige Meter an die Zelte herangearbeitet als der Adept einen Mann aus einem
der Zelte kommen sieht. Sofort reißt er die Pistole hoch und stoppt seinen
gegenüber mit einem gezielten Schuss (8M). Der Mann wirbelt herum und geht
dann getroffen (+M-Schaden) zu Boden, wo er ächzend und stöhnend liegen
bleibt.
Darkblade rennt zu ihm hin
und fragt ihn aus, wo sich Lord Thornsdale aufhält. Er erfährt, dass dieser
in der Höhle sei, dann schwinden dem angeschossenen Mann die Sinne.
Di, 26.08.59, 15:00 Uhr – S.S.C. – Snake
Valley – Die Höhle, Teil 1
Inzwischen sind alle vier
Runner auf dem kleinen Hügel angekommen. Der Adept findet bei dem Magier
einen reichlich verzierten Stab, den er sich in den Gürtel steckt,
dann durchsucht er den Wagen. In den dunkelblauen Eurovan steckt noch
die Schlüsselkarte, er ist aber ansonsten leer. Besorgt schaut sich das Team
um und entdeckt am Fuß des Hügels, dort wo er an das Seeufer grenzt, eine Höhleneingang.
Vor dem dunklen Loch schwebt ein leichter, silberner Schimmer in der Luft, der
ihnen zeigt, dass ein Eindringen alles andere als einfach werden wird.
Nachdem sie den
vermeintlichen Magier gefesselt haben, schleppen sie ihn in eines der beiden
Zelte. Dort finden sie neben allerlei technischer Ausrüstung, noch zwei
Kisten, in denen die Raketen transportiert wurden. Der dazu passende Schütze
liegt tot vor dem Zelt. Ein hochgewachsener Indianer in Militärdrillich
ohne Abzeichen. Der rechte Arm besteht komplett aus einer künstlichen und
gepanzerten Nachbildung, wie auch die ins Leere starrenden Augen. Der Mann
wird ihnen keine Informationen mehr liefern.
Auch die Technik in dem Zelt
scheint sehr kompliziert zu sein. Einzig eine Art Geo-Radar wird von den
Runnern identifiziert. Ohne sich wirklich einen Reim darauf machen zu können
verlässt das Team dies Zelt und trennt sich. Die beiden Zauberer klettern
hinunter zum See, um sich mit der Barriere zu beschäftigen und Darkblade und
der Samurai beschließen, das andere Zelt durchwühlen.
Der Adept schlägt den
Vorhang zur Seite und sieht in dem ca. 4 x 4 m großem Zelt nur
einen Einsteig. Dieser sieht fast so aus, wie ein großer, offener
Kanalschacht, in dem jemand eine Leiter befestigt hat. Serious Sam guckt kurz
hinunter und kann nur ein schwaches Leuchten erkennen. Die Stiegen sind mit
Erde bedeckt und wurden scheinbar oft benutzt. Aus dem Loch dringt kein Laut
empor. Nach einer kurzen Absprache geht dann Darkblade nach unten und der
Samurai hält oben Wache. Noch ist alles ruhig und sie hoffen, dass es so
bleibt.
Xanatos und Gimli sind
inzwischen am Seeufer angekommen. Der See ist über und über mit kleinen,
dunkeln Algen bedeckt und müffelt ziemlich nach verfaulten Pflanzen. Doch das
Hauptaugenmerk gilt der silbern schimmernden Barriere, die sich vor
dem Eingang zu der Höhle erstreckt. Die gesamte Fläche von 15 m Breite
und etwa 4 m Höhe wird davon bedeckt. Gimli wagt den Blick in den
Astralraum und askennt das Gebilde. Die Barriere ist hier gleißend hell und
der Schamane muss sich geblendet abwenden. Auch Xanatos zeigt sich beeindruckt
und sieht ein, dass hier kein Durchkommen ist. Er macht noch die Probe, geht
einen Schritt vor und legt die Hand an die Fläche. Diese ist weich, aber sehr
fest und gibt nur wenige Millimeter nach; danach wird sie hart wie Stahl.
Wohl auch deshalb hat Lord
Elander Thornsdale – oder wer auch immer – das Loch in den Hügel treiben
lassen. Darkblade klettert an der Leiter nach unten und befindet sich in einer
ovalen, etwa 12 m breiten Höhle von bis zu 5 m Höhe wieder. Auf
dem Boden sind etliche Spuren zu finden und die Barriere ist von der
Innenseite weniger undurchsichtig. Er kann sehen, wie der Magier draußen die
Fläche berührt und dann abwinkt.
Auf der anderen Seite befindet sich in seinem Rücken
ein weiterer Durchgang von 4 x 3 Meter , vor dem ebenfalls eine
Barriere in der Luft steht. Diese ist aber nur schwach wahrzunehmen,
jedenfalls solange bis der Adept dagegen läuft. Eine Manabarriere
hält ihn auf und er kann nicht weiter.
„So nicht“, denkt er sich und konzentriert
sich auf seine Ki-Kraft, mit der er
der Barriere einen gewaltigen Schlag verpasst. Doch die Faust dringt nur wenig
in die Fläche ein. Sogleich durchfährt in ein heftiger, heißer Schmerz
(L-Schaden) und er stellt den Versuch ein, um auf seine Kameraden zu warten.
Wenig später sind alle vier
Runnern in der Höhle versammelt und gemeinsam gelingt es den Zauberern Gimli
und Xanatos, die Barriere zu beseitigen. Dahinter liegt ein abfallender Gang,
der in die Dunkelheit führt. Darkblade geht vor, gefolgt von dem Magier.
Dahinter Gimli, gefolgt von Serious Sam, der sich um die Rückendeckung kümmert.
Bereits nach wenigen Metern
hat das Team den Tiefpunkt durchschritten und stapft nun durch die Pfützen
wieder aufwärts, einem hellen, grünlichen Licht entgegen. Die Runner
schleichen vorsichtig weiter. Darkblade ist der erste, der die unwirkliche
Umgebung in Augenschein nehmen kann, die sich ihnen hier bietet.
-
Nein, der beißt nicht! -
Di, 26.08.59, 15:10 Uhr – S.S.C. – Snake
Valley – Die Höhle, Teil 2
Am Ende des Ganges macht
dieser einen Knick und öffnet sich zu einem schmalen, nur etwa einen Meter
breiten, Sims aus roh behauenen Steinen. Dahinter liegt ein ovaler See, der
sich über gut und gerne 25 Meter erstreckt und vollständig mit dunkelgrünen,
leuchtenden Algen bedeckt ist. In der Mitte dieses scheinbar künstlichen Sees
führt ein schmaler Holzsteg über das Wasser zu einem ähnlichen Sims auf der
anderen Seite. Dort biegt ein Gang nach rechts ab und führt scheinbar weiter
in die Dunkelheit.
Die Situation stinkt zum
Himmel - aber ihnen bleibt keine Wahl. Der gesuchte Lord Elander Thornsdale
soll hier unten sein und der einzig verbliebene Weg führt über diese Brücke.
Die beiden Zauberer askennen die Höhle und stellen erstaunt fest, dass diese
Algen allesamt einer erwachten Art angehören. Die dualen Pflanzen verhindern
ein Eintauchen in den See und so wahrt das Wasser sein Geheimnis.
Darkblade macht sowohl seine
Savalette Guardian, als auch die Ares Squirt fertig, die mit Atropin
(4T) versetztes DMSO
verspritzt. Xanatos folgt dem Elf über den Steg und konzentriert sich dabei
ganz auf seine Hexereikünste. Kurz vor dem anderen Ufer beult sich das Wasser
verdächtig auf und ein ca. 1 m durchmessender, mit Algen bedeckter Hügel,
hält die Runner in seinem Bann. Doch noch ist alles ruhig. Serious Sam
hat seine Samopal vz88/V
durchgeladen und im Anschlag. Neben ihm steht Gimli, der Leopard-Schamane, und
warten ebenfalls angespannt darauf, seinen Kameraden im Notfall zu helfen.
Und dazu kommt es schnelles
als allen lieb ist.
Die beiden Elfen haben etwa
die Mitte des Stegs erreicht, als sich diese verdächtige Erhebung im Algengetümmel
bewegt. Die Runner halten den Atem an und beobachten gebannt, wie sich ein
gewaltiger Kopf auf einem mannsdicken Hals aus dem Wasser erhebt und mit großen
roten Augen den vorne weg gehenden Adepten fixiert. Das Wesen stößt einen röhrenden
Laut aus und hinter dem Kopf stellen sich unzählige lange Stacheln auf.
Was auch immer dies ist, es
macht einem ausgewachsenen Drachen alle Ehre.
Darkblade fackelt nicht
lange, spurtet reaktionsschnell los und feuert noch im Laufen eine Salve aus
der Guardian auf das Vieh. Die Kugeln treffen den Hals (12S), können die
dicke Haut jedoch nicht durchschlagen. Der Elf hat keine Zeit zu verlieren,
sprintet weiter vorwärts und erreicht mit einem rettenden Sprung die sicher
geglaubte Gangbiegung am Ende des Stegs. Doch hier versperrt ihm schon nach
wenigen Metern eine hölzerne Tür den Weg, die mit dicken eisernen Bändern
gesichert ist.
Serious Sam erkennt den
Ernst der Situation und zieht ohne zu zögern den Abzug des Gewehrs durch. Die
von smarter Hand gelenkten Projektile treffen das große Ziel ohne Probleme.
Doch selbst das Samopal hat scheinbar nicht genügend Feuerkraft um das
Monster zu verletzen.
Da die Kugeln das Ungeheuer
scheinbar nicht verletzten können, ist nun die Zeit der Zauberer gekommen.
Gimli wirkt seinen vorbereiteten Manablitz, muss jedoch erkennen, dass es äußerst
schwierig ist, das Ziel zu fokussieren. Die Bestie ist eine erwachte Kreatur,
die neben ihren überaus starken Konstitution (12/8) auch über eine Art natürliche
magische Abwehr verfügt. So geht der Spruch ins Leere und der Gnom schüttelt
sich unter dem Entzug.
Xanatos steht immer noch auf
dem Steg und ist – entgegen dem Schamanen – direkt von dem gewaltigen, mit
spitzen Zähnen besetzten, Rachen bedroht. Er fackelt auch nicht lange und
wirft einen Feuerball (8S, exkl.) an die hintere Höhlewand. Der mehrere
Meter durchmessende Feuereffekt des flächenhaften Zaubers würde sonst auch
ihn und den hölzernen Steg in Mitleidenschaft ziehen. Dennoch verschwindet
noch fast ein komplettes Viertel der Höhle in den heißen Flammen. Die grüne
Haut der Bestie färbt sich in der Hitze schwarz und in das Röhren mischt
sich eine verletztes Heulen. Dann wankt der Magier unter dem Entzug, bleibt
aber stehen.
Der andere Elf versucht gar
nicht erst die verschlossene Tür zu öffnen, sondern wechselt beherzt die
Waffe. Das Untier hat noch nicht angegriffen und der Adept geht die wenigen
Meter zurück zum Steg und zielt mit der Ares Squirt auf eines der ungeschützten Augen. Er trifft das
Ziel und diesmal wird aus dem Heulen ein langgezogenes Jaulen. Das DSMO
transportiert das Atropin scheinbar selbst durch die dicke Haut des Ungeheuers
und zeigt dort endlich Wirkung.
Serious Sam stellt das
Feuer dagegen ein. Er hat schon fast das ganze Magazin leergeschossen und noch
immer zeigt hat sich keine Wirkung. Auch Gimli, der Schamane ändert seine
Taktik, indem er nun einen Betäubungsball gegen das Monster wirkt. Und
wirklich - dies scheint seine Schwachstelle zu sein. Der Zauber (6S-Bet.) schlägt
ein und der Kopf pendelt kurz in Richtung des Gnom ... wohl um zu zeigen, dass
er den kleinen Gegner wahrgenommen hat.
Doch der lange befürchtete
Angriff erfolgt dann ganz anders als erwartet. Neben dem einen Kopf des Wesens
erheben sich nun sieben weitere Köpfe aus
dem Algenteppich. Xanatos fällt die Farbe aus dem Gesicht, denn er sieht sich
urplötzlich einem Wald voller Monsterköpfe gegenüber. Auch die anderen
Runner werden bleich vor Schrecken und die beiden Elfen können den zustoßenden
Rachen (2x 10M) gerade noch ausweichen. Beide werden grob gestoßen und
einige der Stacheln schneiden durch die Kleidung, doch alles in allem sind sie
noch glücklich davon gekommen (je +L-Schaden).
Der Samurai lädt
geistesgegenwärtig nach, weicht etwas zurück und richtet dann den Lauf
seiner Waffe wieder gegen das nächsten Ziel, drückt ab und versenkt die
volle Ladung im Rachen des sich nähernden Kopfes. Der Elfenmagier dagegen
versucht gar nicht erst zu fliehen. Er überlegt zwar kurz, ob er den Sprung
in das Wasser wagen soll, verwirft dies aber gleich wieder. Ihm bleibt keine
Wahl. Diesmal schleudert er den Feuerball (8T, exkl.) mitten zwischen die
zahlreichen pendelnden Köpfe. Der Spruch zeigt Wirkung. Sowohl bei seinem
Opfer, als auch bei seinem Schöpfer. Das Wesen blutet aus zahlreichen
Brandwunden und der Gestank von verbranntem Fleisch nimmt den Runnern fast den
Atem. Und frische Luft bräuchte der Elf jetzt dringend. So übermannt ihn der
Entzug (8T !!) und er fällt erschöpft zu Boden.
Darkblade verfolgt das
Geschehen besorgt und springt wieder aus seiner Deckung hervor, in die er vor
dem feurigen Inferno geflüchtet war. Wiederum zielt er mit der Squirt auf die
relativ ungeschützten Augen und kann zwei Spritzer DMSO mit Atropin (4T)
punktgenau ins Ziel setzen. Dann verharren die Köpfe für einen kurzen
Augenblick starr in der Luft ... und fallend Sekundenbruchteile später
schlaff nach unten. Es platscht heftig, als die schweren Hälse auf dem Wasser
aufschlagen und Xanatos hat auch noch das Pech, dass einer der Köpfe direkt
auf ihn heruntersaust. Er stöhnt unter der zentnerschweren Last auf
(+L-Schaden) und bricht dann erschöpft zusammen.
-
Gäste, Euer Lordschaft -
Di, 26.08.59, 15:15 Uhr – S.S.C. – Snake
Valley – Die Höhle, Teil 3
Nach dem Kampf mit der
Bestie ziehen die Runner ihren bewusstlosen Kameraden unter dem Kopf hervor
und untersuchen ihn kurz. Der Magier scheint nur kurz weggetreten zu sein,
also legen sie ihn hin und stürmen weiter vorwärts.
Unter den wuchtigen Ki-Schlägen
des Adepten bricht das Schloss der Tür nach kurzer Zeit aus der Verankerung
und mit einem heftigen Tritt fegt Darkblade das hölzerne Hindernis
beiseite. Dahinter öffnet sich eine kleine, verwinkelte Kammer von maximal
sieben Meter Breite. Im Zentrum des Raums steht ein Mann etwa Mitte dreißig
mit dem Rücken zur Tür. Doch bei genauem hinsehen schwebt die Gestalt eine
knappe Handbreit über dem Boden, auf dem ein magischer Zirkel aufgemalt
wurde. Sehr schnell dreht sich der gegnerische Magier um und spricht einen
Energieblitz (5S), der seine ganze Kraft im Körper des Elfen entlädt. Dank
seiner starken Konstitution und einer glücklichen Fügung (-2 Karmapool)
entgeht der Adept der vollen Kraft des Zaubers (+L-Schaden) und erleidet nur
leichte Verbrennungen.
Doch er ist schließlich
nicht allein. Während er sich von der Wirkung des Zaubers erholt rattert
neben ihm das Sturmgewehr des Samurais los. Doch Serious Sam
staunt nicht schlecht, als die Kugeln wenige Zentimeter vor dem Mann gegen
eine unsichtbare Wand prallen und wirkungslos zu Boden fallen. Frustriert lässt
er seine Samopal fallen, zieht die Savalette Guardian und wirft
in einer flüssigen Bewegung das Magazin aus, nur um mit der anderen Hand ein
anderes, mit APDS-Munition bestücktes, wieder in den Griff zu rammen.
Darkblade hat die Überraschung
überwunden und richtet die Ares Squirt auf den
Gegner. Zwei gut platzierte Schüsse hätten den Magier fast getroffen, doch
der verwundete Elf zittert zu stark und so gehen beide Schüsse am Ziel
vorbei. Aber die Überraschung auf dem Gesicht des Gegners zeigt ihm, dass die
Abwehr Lücken hat. Zwar wurden die Kugeln des Samurai abgefangen, nicht
jedoch der Chemiecocktail seiner Squirt. Während Gimli
noch einen Versuch unternimmt, den augenscheinlich mächtigen Magier mit
einem weiteren Zauber zu belegen springt der Adept nach vorne und tritt mit
aller Kraft gegen die Brust des Gegners.
Dieser stöhnt überrascht
auf und die Ki-Kraft des Elfen lässt hier mehr als einen Knochen brechen
(S-Schaden). Der Mann spuckt Blut, fällt zu Boden und kippt dann zur Seite
weg. Im gleichen Moment bellt hinten an der Tür die Pistole von Sam zweimal
laut auf und eine tödliche Dublette trifft den schwer angeschlagenen Magier
unterhalb der rechten Schulter.
Darkblade nickt dem
zufrieden dastehenden Samurai zu und wendet sich dann wieder dem sterbenden
Magier zu. Er trägt eine Schwertscheide an seinem Gürtel. Der Griff der
Waffe ist identisch mit dem des Fotos aus ihren Unterlagen. Scheinbar haben
sie ihr ersten Ziel erreicht, auch wenn es weitaus schwieriger war, als sie
gedacht haben. Mit einer raschen Bewegung zieht der Elf die imposante Waffe
aus der Scheide und reicht sie an Gimli weiter. Dem Gnom gehen die Augen auf,
als er das Schwert askennt. Die Klinge leuchtet fast so hell wie die Barriere
und ist demnach wohl überaus stark verzaubert.
Doch für solche Überlegung
ist später noch genug Zeit. Darkblade beugt sich ein letztes Mal zu dem
Magier hinunter, der ihm etwas zuzuflüstern scheint. Aber mehr als ein heiser
röchelndes „Ihr Narren!“ bekommt der Elf nicht mehr mit, dann versagt dem
Sterbenden die Stimme.
Erst jetzt fällt dem Runner
die zweite Öffnung in der Rückwand Raumes auf.
Auf der gegenüberliegenden
Seite befindet sich ein etwa türgroßes Loch in der Wand, vor dem eine golden
funkelnde Barriere zu wabern beginnt. Dahinter prasseln deutlich Flammen und
die Barriere scheint langsam aber sicher zu versagen. Der goldene Schimmer
verblasst zusehends und die Temperatur in der kleinen Kammer steigt rasch an.
Gimli und der Samurai rennen
schon zurück und packen den bewusstlosen Xanatos, während der andere
Elf immer noch gebannt auf die brechende Absperrung glotzt. Dann durchbricht
er die Starre und rennt zu seinen Kameraden. In den letzten Worten des Magiers
steckte scheinbar ein ordentlicher Kern Wahrheit und so langsam sickert der
Gedanke durch, ob die Barriere am See nicht etwas innerhalb der Höhle halten
sollte, denn ein Eindringen zu verhindern.
Das Team hat gerade den
Tiefpunkt des Ganges überwunden als hinter ihnen die Welt explodiert. Eine
heiße Druckwelle fegt alle von den Füßen und dann schwappt kochendes Wasser
in den Stollen. Die trübe Suppe ist durchmengt mit gegarten Algen und der
Wasserspiegel steigt kontinuierlich an. Das Getöse hinter ihnen ebbt nur
langsam ab, wie auch die Geräusche der einstürzenden Höhle nur langsam
abnehmen.
Doch dann erreichen sie
unversehrt die Höhle am Eingang des Stollens. Das heiße Wasser bleibt etwa
auf Höhe des Bodens zurück und steigt dann nicht weiter an. Zu dritt gelingt
es ihnen, den wieder aufwachenden Xanatos über die Leiter nach oben zu
schaffen. Dort angekommen klemmt sich Sam hinter das Steuer des Eurovan
und lässt schon mal den Motor an.
Di, 26.08.59, 15:20 Uhr – S.S.C. –
Unterwegs im Snake Valley
Die beiden Zauberer machen
es sich auf der Rückbank bequem und Darkblade zerrt den gefesselten Magier
aus dem anderen Zelt und schleppt in zum Wagen, wo er ihn – allen Flehens
zum Trotz – kurzerhand in den Laderaum bugsiert. Dann steigt auch er ein und
der Samurai kann endlich losfahren.
Auf der Fahrt projiziert
sich der Schamane noch einmal und dringt mit seinem Astralkörper durch den
senkrechten Schacht bis zur Höhle vor. Der Stollen dort unten ist immer noch
voller Wasser und die magisch aktiven Algen machen ein Durchdringen der Masse
unmöglich. Gimli gibt auf und zieht sich wieder in seinem Körper zurück.
Der Van steuert inzwischen
an den Gebäuden der Farm vorbei und der Gnom berichtet kurz, was er dort in
der Höhle vorgefundenen hat. Die Runner zucken nur mit den Achseln und wollen
erst einmal etwas Distanz gewinnen. Doch im Westen vor ihnen ist die
Nachmittagssonne von dunklem Rauch verhangen, der von den brennenden
Weizenfeldern aufsteigt. Das Feuer hat rasch um sich gegriffen und schnell
eine große Fläche des trockenen Korns erfasst. Die Straße führt mitten
durch das Inferno. Etwa einen Kilometer hinter der Farm bremst Serious Sam ab
und schaut seine Kameraden fragend an, was sie nun tun sollen ...
-
Ende Teil 1 -
Karmavergabe:
Charakter
|
Karma |
Team |
Rolle
|
Kampf
|
Schub
|
Humor
|
Spez.
|
Darkblade
|
7 |
4
|
-
|
1
|
1
|
-
|
1
|
Gimli
|
7
|
4
|
1
|
-
|
1
|
-
|
1
|
Sam
|
7
|
4
|
-
|
1
|
-
|
1
|
1 |
Xanatos
|
7
|
4
|
1
|
1
|
1
|
-
|
-
|