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from FASA 7325 „Missions - Mission: Mars“

Teil-1

Gespielt am 22.Februar 2004

Cast of Shadows:

Darkblade - Adept

Elf, Amerikaner

Gimli - Schamane (Leopard)
Gnom, Amerikaner

Machinehead - Rigger

Troll, Amerikaner

Xanatos –Magier
Elf, Amerikaner

 

- Prolog in den Schatten -

September 2059 – Seattle Metroplex 

Das Team hat das Drama um die beiden verzauberten Klingen („Zwillinge“) erfolgreich hinter sich gebracht. Auch das gegebene Wort der Frau des getöteten Konzernchefs scheint zu gelten, denn die Runner wurden bislang nicht weiter behelligt. Es ist sogar verhältnismäßig still im Plex. Selbst das Wetter lässt es ruhig angehen. Der Spätsommer ist mild und der saure Regen in den Puyallup Barrens nicht ganz so aggressiv wie in den vergangenen Jahren.

Darkblade – der physische Adept – vertieft sein Verständnis der Höheren Mysterien und steigert seine dadurch Macht spürbar. Der Elf initiiert und baut sein magisches Potential erfolgreich weiter aus (Initiat Grad-2, 21 Karma, 3 Tage, +1 Kraftpunkt). Er investiert das so gewonnene Mojo in die Adeptenfertigkeit des Fernschlags (2 Kraftpunkte). Des Weiteren vernachlässigt er auch nicht seine körperliche Entwicklung, sondern verfeinert unter Anweisung eines Lehrmeisters seine Körperbeherrschung (Athletik-4, 10 Karma, 11 Tage).

Er schaut in dieser Zeit auch wieder bei Dark Oaks, seinem guten Bekannten im „Oaks’ Knifes & More“ vorbei und bestellt bei ihm Munition (24x Silber für 1.800 ¥, 24x APDS für 6.700 ¥) für seine Savalette Guardian und lässt seine Katana mit Dikote (8.000 ¥) beschichten.

Gimli, der Leopard-Schamane, zieht dem Adepten auf magischem Wege gleich und initiiert  ebenfalls. Der Gnom unterzieht sich dazu in seiner Medizinhütte einer anstrengenden Meditation und erfüllt somit die Prüfung seines Totems (Initiat Grad-2, 18 Karma, 13 Tage). Er erlernt dabei die neue Metatechnik der Abschirmung

Der Elfenmagier Xanatos baut dagegen auf körperliche Tugenden. Der Elf steigert seine Fitness immer weiter und verbringt auch diesen Monat im Sportcenter um die Ecke (Konstitution-5, 10 Karma, 24 Tage).

Bei Carlisle, seiner Taliskrämerin, hatte er noch diverse magische Utensilien zum Verkauf abgegeben und obwohl die Dame über diese Hehlerei nicht besonders erfreut ist, gelingt es ihr doch, die Ware an den Mann zu bringen. Der Magier hatte vor einigen Monaten schon einen Vorschuss in Höhe von 30.000 ¥ erhalten und kann sich nun den sechsstelligen Rest abholen.

 

- Party und ein Auftrag -

Di, 10.10.59, 22:00 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“

Old Spike, der alte Ork, schmeißt heute zur Wiedereröffnung des „Old Spice“ eine Freibier-Fete und hat auch die Runner dazu eingeladen. Nach dem Überfall sah die Bar ziemlich übel aus und auch Spike musste einige Tage bei einem Straßen-Doc die Füße ruhig halten. Doch der Ärger ist vergessen, auch wenn die Täter nicht gefasst wurden. Heute ist Feiern angesagt und da sagen weder Darkblade, Gimli noch Xanatos nein.

Die Party ist schon so richtig im Gange, da sieht der Adept aus dem Augenwinkel einen dunkelblauen Toyota Elite vorfahren. Da der Luxuswagen so gar nicht zu der Umgebung hier in den Barrens passt, riecht der Elf Lunte. Er winkt seinen Kumpels zu, die das Auto nun auch aufmerksam beobachten. Die Fahrertür öffnet sich und ein älterer Mann, so ca. Mitte Fünfzig steigt aus. Er ist in einen dunklen Konzernanzug gekleidet und trägt in der rechten Hand einen Aktenkoffer. Der Kerl sieht sich unsicher um, dann marschiert er schnurstracks auf die Bar zu.

Die Runner halten ihre Faustfeuerwaffen parat, bzw. legen sich den einen oder anderen Zauberspruch zurecht, doch es ist falscher Alarm. Der weißhaarige Geschäftsmann wendet sich direkt an Old Spike. Nach einen kurzen Gespräch verlässt dieser seine Position hinter der Theke und geht mit dem Neuankömmling in den Gang, der zu den Hinterzimmern führt.

Ein paar Minuten später kommt der Ork zurück und geht direkt auf die drei Runner zu. Er bietet ihnen einen lukrativen Job an und meint, sie bräuchten dazu noch einen Fahrer, da sie für den Run wohl den Seattle Metroplex verlassen müssen. Das Team berät kurz und nickt das Vorhaben dann ab. Man kann es sich ja mal anhören. Außerdem wird der Sommer langsam langweilig und es gilt ja wieder neues Spielzeug auszuprobieren. Der Ork geht voraus und führt das Team in eine der Sitzecken zu einem Troll. Er stellt ihnen dort Machinehead vor - ihren neuen Rigger, so sie denn wollen.

Der Angesprochene setzt den 5-Liter-Krug ab, rülpst kurz und guckt die beiden Elfen kurz an, dann bleibt sein Blick länger bei dem Gnom hängen. Schließlich hebt er seinen massigen Körper von der Bank und präsentiert sich in seinen vollen 2,50 m Körpergröße. Dies hat zur Folge, dass Gimlis Nase nun in Höhe des Reißverschlusses hängt, was ihn sichtlich missfällt. Die vier sind sich einig und auch Spike ist erleichtert, dass er sein Team für diesen Job komplett hat. Er verliert keine weitere Zeit und führt die Runner in eines der Hinterzimmer.

 

- History -

Di, 10.10.59, 22:45 Uhr – Seattle, Snohomish – Bar „Old Spice“

Das Quartett trifft in einem der hinteren Räume auf den bis dato unbekannten Auftraggeber. Ihr Mr. Johnson ist der weißhaarige Mann von vorhin. Er informiert die Runner kurz über die allgemeine Art des geplanten Auftrags. Sie sollen Informationen beschaffen und diese glaubhaft belegen können, wenn möglich auch einige Beweisstücke sicherstellen. Die Opposition wird aus Vertretern mindestens eines Megakonzerns bestehen, der alles tun wird, um zu Verhindern, dass diese Infos an die Öffentlichkeit gelangen. Das Team ist zwar nicht begeistert, stimmt aber dennoch zu und so kann ihr Gegenüber mit weiteren Details aufwarten.

Er legt ihnen eine Mappe vor und breitet vier Schwarzweis-Bilder vor ihnen aus. Keine modernen holografischen Aufnahmen, sondern platte Kopien auf normaler Papierfolie. Die Runner beugen ihre Köpfe zusammen und glotzen irritiert auf die Bildchen. Zwei Fotos zeigen eine Wüstenlandschaft mit einem Skelett und einer Pyramide. Auf den anderen ist einmal ein seltsames Fluggerät zu sehen, das andere Mal eine fliegende Untertasse vor gleichem Hintergrund.

Mr. Johnson erklärt dem Team, dass diese Fotos echt sind und die Textanmerkungen darauf  ebenfalls. Diese weisen die Fotos als klassifiziertes Geheimmaterial aus. Sie wurden auf dem Mars aufgenommen und tragen Datumsstempel von 2011 und 2042! Soweit sind die Fakten gesichert.

Was Mr. Johnson von den Runnern erwartet, ist die Aufklärung der Hintergründe, die zu den Fotos geführt haben. Was hat die Untertasse auf dem Bild zu suchen und was hat es mit dem Skelett und der Pyramide auf sich.

Darkblade meint sich zu erinnern, dass er die Fotos schon einmal gesehen hat, kann sich aber nicht mehr genau daran erinnern, wo dies war. Der Elf ist nicht begeistert von dem Vorhaben, doch als Mr. Johnson zur Bezahlung kommt, wird er wieder hellhörig. Das Team erhält bei Abschluss der „Untersuchungen“ einen Festbetrag in Höhe von 120.000 ¥.

Xanatos bemüht sich gleich um einen Vorschuss für die Spesen, doch der ältere Mann verweigert dies. Er rückt dafür aber mit einigen anderen nützlichen Dingen heraus. In einem kleinen Etui übergibt er ihnen einen optischen Chip, auf dem sich Passcodes für die Matrix von AresSpace befinden sollen. Außerdem einige Passcodes für das Betriebsgelände in Houston.

Angesichts der Daten sehen die Runner ihren Gewinn schon wieder schrumpfen, denn es wird klar, dass sie diesen Job nicht ohne einen Decker erledigen werden können. Die beiden Elfen denken gleichzeitig an ihren einzigen Kontakt in dieser Branche und vermerken sich, den Decker Fastklick anzurufen.

Zusätzlich zu den Daten bietet ihnen Mr. Johnson einen freien Hin- und Rückflug nach Houston, wo sich der Firmensitz von AresSpace befindet. Dort steht ein Mietwagen für sie bereit und die Hotelzimmer sind auch schon für eine Woche im Voraus gebucht. Das Team soll sich am morgigen Tag am Flugfeld in Renton einfinden. Der Start ist für 16:00 Uhr vorgesehen und die große Artillerie darf nicht mit an Bord gebracht werden. Die Flugpassagiere werden bei der Ankunft in Houston mit Sicherheit auf Waffen und ähnliches gescannt.

Da die Runner keine weiteren Fragen haben übergibt ihnen Mr. Johnson zum Abschluss seine Telekomnummer, unter der er bei dringenden Fällen zu erreichen ist. Zudem möchte er auch gerne über Zwischenergebnisse informiert werden. Vielleicht kann er dann mit weiteren Hinweisen, bzw. Hilfen aufwarten, ohne die es die Runner unnötig schwer haben würden. Danach verabschiedet sich der Mann und verlässt zügig das Old Spice.

 

- JOB -

Di, 10.10.2059, später Abend – Seattle, Snohomish

Nachdem die Runner alle Formalitäten mit Ihrem Mr. Johnson geklärt haben, geht jeder wieder seine eigenen Wege. Der Flug geht am nächsten Tag um 16:00 Uhr und bis dahin macht sich jeder so seine eigenen Gedanken. Xanatos behält sein Ritual bei, in der Nacht vor einem Auftrag zwei Elementargeister zu beschwören und ruft diesmal ein Luftelementar (Kraft 5, 3 Wünsche) und ein Feuerelementar (Kraft 5, 1 Wunsch) in seine Dienste. Gimli schläft dagegen aus und versieht sein Heim vor der Abreise mit einem mächtigen Hüter (Kraft 6), der mögliche Eindringlinge von seiner Wohnung abhalten soll. Machinehead, der neue Rigger im Team, bastelt noch ein wenig an seiner Ausrüstung herum und packt für den Flug zwei Arachnoid-Minidrohnen mit in den Koffer. Darkblade hat nichts zu tun und kümmert sich daher um die Verstärkung des Teams. Da die Datenbeschaffung mit zu Ihrem Job gehört, müssen sie wohl oder übel zusätzliche Nuyen für einen Decker ausgeben und die Wahl fällt wie üblich auf den nervigen, aber bewährten, Fastklick. Dieser schraubt den Preis nach oben und willig für 15.000 ¥ schließlich ein.

 

- Ortswechsel -

Mi, 11.10.2059, 16:00 Uhr – Houston, Texas, CAS

Der halbe Tag ist schon rum, als die Runner gegen 15:00 Uhr auf dem abgelegenen Flugfeld eintreffen. Der Troll hat das Team inklusive Fastklick abgeholt und parkt seinen Van in einer der massiv aussehenden und abschließbaren Garagen in der Nähe des Abfertigungsgebäudes. Die Kontrollen sind eher lasch, aber mehr als ihre persönlichen Faustfeuerwaffen können die Runner nicht mit auf die Reise nehmen – wozu auch.

Die Ankunft in Houston ist ebenso unspektakulär, wie der Start ihrer Mission. Das Wetter ist perfekt, 24° C und leichte Bewölkung bei stetem Sonnenschein, jedenfalls war das so am Tag. Als die Runner landen ist es leider schon wieder dunkel und das Flugfeld am Rande der Stadt zeigt sich ziemlich verlassen. Die Chipkarte von Mr. Johnson gibt ihnen am Serviceautomaten des örtlichen Mietwagenverleihs nur noch die Wahl zwischen einem Van und einem Kleinwagen, so dass diese Entscheidung schnell getroffen ist. Der Wagen ist nicht für Trolle eingerichtet und auch nicht mit einer Fernsteuereinrichtung versehen. Aber dank der Chipbuchse kann Machinehead den Wagen auch so steuern und muss nicht manuell an den kleinen Bedienknöpfen herumfummeln.

Gegen 0:30 Uhr erreicht die Gruppe das „Excelsior“, ein typisches Hotel der Mittelklasse mit hochtrabendem Namen in der Nähe des Stadtzentrums. Auch hier wurden die Zimmer von Mr. Johnson schon gebucht. Die Runner müssen am Nachtschalter nur noch die Buchungscodes eingeben und erhalten ihre vier Zimmerkarten, die noch eine Woche gültig sind. Da Fastklick erst später dazu gestoßen ist, muss der Adept sein Zimmer mit dem jungen Decker teilen.

 

- Nachtschwärmer -

Do, 12.10.2059, 01:00 Uhr – Houston, Texas – Innenstadt

Wie üblich kann es das Team nicht erwarten und startet die Operation, bevor die Koffer auf dem Bett gelandet sind. Das heißt alle bis auf Gimli. Der Gnom schüttelt ob der Hektik nur den Kopf, verzieht sich in sein Zimmer und pennt durch.

Die anderen versammeln sich dagegen im Zimmer von Xanatos und beratschlagen das weitere Vorgehen. Der Magier will das Gelände von AresSpace astral auskundschaften und Fastklick wird die Matrix auf der Suche nach Hinweisen durchforsten. Der Elfenzauberer legt sich auf sein Bett, projiziert sich und schwebt in Richtung des Raumfahrtgeländes davon. Auch der Decker taucht in seine fremdartige Welt ein. Er hat sein Deck mit der Anschlussbuchse verbunden und hockt mit untergeschlagenen Beinen neben dem Elfen. Nur ab und zu schlägt er einige der Tasten an, ansonsten ist ebenso reglos wie der Zauberer. Der Trollrigger und der Adept machen es sich neben der Bar gemütlich und halten bei einem Becher Soykaf Wache.

Als erster kommt Xanatos wieder zu sich. Der Ausflug war recht kurz, der Magier war nur etwa eine halbe Stunde unterwegs. „Puh“ entfährt es dem Elfen und er berichtet dann seinen beiden Kumpels, was er gesehen hat. Das Gelände um die Anlagen von AresSpace ist weiträumig abgesperrt und die Anzahl der Wachen ist recht hoch. Die einzelnen Gebäudekomplexe sind noch einmal extra bewacht und dort patrouillieren sogar einige Drohnen und Paracritter. Im Astralraum sind zudem etliche Wachgeister – Elementare und Naturgeister – unterwegs. Xanatos hat deshalb auf eine Durchsuchung der Gebäude verzichtet und ist zum Hotel zurückgekehrt.

„Ok. Nicht viel aber immerhin etwas“, meint der Adept und reicht dem anderen Elfen auch einen Becher des lauwarmen Getränks. Machinehead enthält sich eines Kommentars und zu dritt beobachten sie nun, wie Fastklick mal gelassen, mal hektisch auf seinem Deck herum klopft.

Nach über einer Stunde öffnet dann auch der jugendliche Decker die Augen und schüttelt sich erstmal. „Junge, Junge, ganz schön tief vergraben das Zeug“ plappert Fastklick los und entwendet dem am nächsten stehenden Xanatos den Becher, um ihn in einem Zug zu leeren.

„Also“ legt er los „die Datenlage ist ziemlich mau, wenn ich das mal so sagen darf. Die NASA hat keine Spuren hinterlassen und auch das Stichwort „Discovery“ liefert keinen Hinweis; also keinen vernünftigen jedenfalls. Die Discovery-Girls machen eine ganz nette Show, aber …“

„Die Fakten, Kerl!“ ruft Xanatos den Decker zu Räson und dieser kehrt auch prompt zum Thema zurück. Er hat lediglich zum Projekt „Cydonia“ einige wenige Anhaltspunkte finden können. Ein gewisser Karl Xavier hatte damals die Leitung der Abteilung Datengewinnung inne. Unter seiner Regie wurden Mitglieder der MUFON, einer Gruppe UFO-Anhänger, beschuldigt die Missionsdaten gelöscht und die Fotos gefälscht zu haben. Im selben Jahr – 2042 – kamen dann sieben Mitglieder der örtlichen Gruppe der MUFON bei diversen Unfällen ums Leben. Die Presse ignorierte die Vorfälle und so verschwand die Mission wieder aus den Köpfen der Leute. Nach dem Desaster um die Cydonia-Mission stieg Xavier bei AresSpace aus und gründete mit AstroTech seine eigene Weltraumfirma. Diese ist schnell gewachsen und stellt mittlerweile den ärgsten Konkurrenten von Ares da. Xavier werden gute Kontakte zu den höchsten Ministerien nachgesagt und er bekommt immer wieder gute Aufträge.

Das Team überlegt kurz, welchen der beiden Fäden – MUFON oder Karl Xavier – es aufnehmen soll und entscheidet sich dann für den geringeren Widerstand. Fastklick fischt rasch den Anführer der MUFON in Houston aus der Matrix: Mrs. Cynthia Lockwood samt Anschrift.

Den Rest der Nacht wird dann doch noch geschlafen und erst am späten Vormittag treffen sich die Runner beim Frühstück wieder. Gimli erfährt die Ergebnisse der Nacht und stimmt einem Besuch bei Mrs. Lockwood zu.

 

- Hausbesuch -

Do, 12.10.2059, 13:00 Uhr – Houston, Texas – Randbezirk

Frau Lockwood wohnt in einem Reihenhaus in einer dicht bebauten Siedlung. Die Straßen sind eng und mit Autos zugeparkt, doch Machinehead findet nur wenige Meter von der Haustür entfernt einen großzügigen Haltplatz für den Mietwagen. Die hiesige Führerin der MUFON-Gruppe scheint ein gut bürgerliches Leben zu führen, gar nicht diese abgedrehten Hippies, die immer im Trideo gezeigt werden. Die vier Runner, Fastklick ist im Hotel geblieben und steht über Funk mit dem Team in Verbindung, warten eine Weile vor der Häuserzeile, dann öffnet der Troll die Beifahrertür und lässt eine der kleinen spinnenförmigen Drohnen auf den Bürgersteig krabbeln. Machinehead steuert die ArachnoidTM durch den Garten zur Fassade. Dort klettert die Drohne an der Rankhilfe des Grünzeugs hinauf und versteckt sich auf einer der Fensterbänke im Obergeschoss. So hat der Rigger die Straße gut im Blickfeld und kann das Team waren, wenn sich unangemeldet weitere Besucher nähern.

Gimli hat sich unterdessen von seinem Körper gelöst und erkundet astral das Häuschen. In der Küche ist eine Frau mittleren Alters beim Kochen und in dem bescheidenen Vorgarten spielen zwei kleine Kinder auf einer Schaukel. „Geradezu idyllisch“ beschreibt der Gnom seinen Kameraden das Zielobjekt und springt aus dem für ihn etwas zu großen Schalensitz.

Die beiden Zauberer machen sich nun auf. Sie gehen rasch über den Gehsteig zur Gartentür, drücken diese auf und klingeln an der Haustür. Kurze Zeit später öffnet eine Frau die innere und auch die äußere Tür und fängt gleich an, die Besucher wieder abzuwimmeln. Doch Xanatos lässt sich von der unwirschen Art nicht beeindrucken und schiebt Mrs. Lockwood mit einer Hand langsam aber bestimmt rückwärts ins Haus zurück.

Der Gnom hat sich inzwischen an der Frau vorbeigedrängt und checkt das Wohnzimmer nach versteckten Bedrohungen ab. Kurz bleiben die Kinder in seinem Blickfeld hängen, doch die sind in ihr Spiel vertieft und bekommen von den ruppigen Besuchern nichts mit. Der Schamane folgt dann den beiden in die Küche, wo die Runner die Frau zur Rede stellen.

Mrs. Lockwood hat natürlich keine Ahnung, worum es eigentlich geht. Doch als die beiden Schlagwörter Cydonia und Karl Xavier fallen, dämmert ihr, auf was es den beiden Zauberer ankommt. Sie lässt sich resigniert auf einem Küchenhocker nieder und erzählt ihnen ihre Geschichte. Die MUFON in Houston war an dem Projekt Cydonia interessiert und hatte über eine gute Quelle bei Ares vom Erfolg des Projekts Wind bekommen. Über eine geheime Quelle wurde einige der MUFON-Aktivisten ständig auf dem Laufenden gehalten. Sie waren aber von den gelöschten Daten und den manipulierten Fotos ebenso überrascht, wie die zuständigen Mitarbeiter bei AresSpace. Die folgenden Anschuldigungen trafen die Gruppe völlig unvorbereitet. Den Anwälten von AresSpace gelang es aber nicht irgendwelche Beweise zu liefern und so verlief die ganze Angelegenheit eine Zeitlang als gewaltige Schlammschlacht in der Presse. Dann verunglückten innerhalb kurzer Zeit alle Personen, die Zugang zu den wenigen Daten gehabt hatten. Erstaunlicherweise schwieg die Presse nun zu den Vorfällen. Karl Xavier gründete danach seine eigene Firma und gewann rasch an Einfluss in den Regierungskreisen. Er arbeitet auch heute noch für das Verteidigungsministerium und weiß die geschäftlichen Attacken von Ares geschickt abzuwehren.

Währen die Zauberer im Haus der Geschichte lauschen macht Machinehead den Adepten auf das Display im Armaturenbrett aufmerksam. Er hat die Kameradaten der Minidrohne auf den Bildschirm gelegt und zeigt Darkblade einen dunkel gekleideten Elfen, der auf der anderen Straßenseite hinter einem roten Van steht und interessiert hinüber schaut. Der Adept entsichert seine Ares Squirt, steckt sie in den Gürtel und steigt aus der Beifahrertür. Nachdem er das Auto umrundet hat, geht er in einem leichten Bogen auf den anderen Elfen zu.

Auf dem Gehweg angelangt, fingert er eine Zigarette aus seiner Jacke und fragt den Unbekannten unschuldig „’tschuldigung. Haben Sie mal Feuer“ und fixiert ihn dabei. Der Andere verzieht den Mund nur leicht zu einem Lächeln. Er schnippt mit den Fingern und an der Daumenkuppe brennt eine kleine Flamme, die er mit einem rauchigen „Bitte“ in Richtung der Zigarette führt. Doch der starre Blick von Darkblade war nur Ablenkung. Der Runner zieht in windes Eile seine Squirt und verpasst dem unangemeldeten Besucher eine doppelte Ladung Atropin (je 5T-Bet.). Doch überrascht ist nicht das Opfer dieser Attacke, sondern der Adept über die Auswirkungen seines Angriffs. Bevor er den Anderen packen und zu Boden ringen kann, löst sich die Gestalt in Luft auf. Nur eine leicht neblige Rauchfahne kündet von der ehemaligen Anwesenheit des Unbekannten.

Verdutzt schaut Darkblade seine Waffe an, steckt sie wieder weg und geht kopfschüttelnd zum Wagen zurück. „Hast Du das auch gesehen?“ fragt er Machinehead über Funk und schwingt sich dann wieder auf den Beifahrersitz. Der Rigger deutet zur Seite, wo sich das magische Duo gerade von Mrs. Lockwood verabschiedet und drückt dann den Türöffner für die beiden anderen Teammitglieder. Während die Minidrohne durch die geöffnete Seitentür auch wieder einsteigt, erzählt der Elf Gimli und Xanatos von seiner Begegnung. Darkblade ist inzwischen davon überzeugt, dass das Wesen ein Vampir sei, der sich in seine Nebelgestalt verflüchtigt hat. Wie auch immer, man wird es so schnell nicht erfahren.

 

- Kreative Pause -

Do, 12.10.2059, 15:30 Uhr – Houston, Texas – Fahrt durch die Innenstadt

Nach dem Besuch bei Frau Lockwood rufen die Runner ihren Decker im Excelsior an und geben die spärlichen Informationen weiter. Fastklick hatte in der Zwischenzeit auch keinen Erfolg. So bleiben ihnen nur noch dieser Karl Xavier und seine Firma AstroTech.

Fastklick übermittelt dem Team die Adresse und der Troll lenkt den Wagen weiter in Richtung Innenstadt. Die Firma hat dort die Etagen 17 bis 23 ihres eigenen Bürohochhauses für sich reserviert. Nach kurzer Suche findet Machinehead einen Parkplatz in der Nähe und Gimli, der kleine Schamane macht sich astral auf die Suche. Der projizierte Körper des Gnomen gleitet durch das belebte Bürogebäude und trifft unterwegs auf einige Watcher und einem Wachgeist, die nach Eindringlingen wie ihm suchen. Doch der Initiat ist den magischen Wesenheiten überlegen und es gelingt ihm spielen, den Wächtern auszuweichen. Im 23.Stockwerk stößt er dann auf ein ernstes Hindernis. Etwa ein Viertel der Etage ist durch einen Hüter umgeben, und so vor dem Zutritt astraler Körper geschützt. Gimli kehrt um und schwebt zurück zum Parkplatz. Wieder in der realen Welt erzählt er den anderen Runnern von den Wachgeistern und dem Hüter.

Das Team vertagt seine weiteren Unternehmungen auf den nächsten Morgen und kehrt zum Hotel zurück. Dort legt man sich einen Schlachtplan zurecht und geht noch einmal diverse Theorien zu den Ereignissen um die verschiedenen Mars-Missionen durch. Dann ertönt aus Darkblades Zimmer ein lautes „Hurra“ des Deckers. Fastklick ist in der Matrix auf eine Abhandlung zum Projekt Cydonia gestoßen und konnte die Datei nach heftigem Kampf mit dem IC auf sein Deck herunterladen.

Doch die Daten bestätigen nur die bisherigen Erkenntnisse. Karl Xavier war demnach für die NASA und später für AresSpace tätig, bevor er nach dem Scheitern der Cydonia-Mission seinen eigenen Laden aufmachte. Er hatte schon früh engen Kontakt zu nicht näher definierten Regierungsstellen und scheint davon bis heute zu profitieren. In die Unfälle der MUFON-Aktivisten soll er ebenfalls verwickelt gewesen sein, doch dies konnte nie nachgewiesen werden.

 

- Hallo Doktor -

Fr, 13.10.2059, 09:15 Uhr – Houston – AstroTech Building

Das Team lässt den Decker weiterhin im Hotel und macht sich in aller Frühe in Richtung Innenstadt auf. Machinehead erwischt trotz des regen Verkehrs einen günstigen Parkplatz gegenüber dem Foyer und gibt Darkblade, der als ersten das Gebäude betreten will, eine seiner Minidrohnen mit auf den Weg. Der Elf und Gimli verlassen den Van und verabschieden sich kurz mit Handschlag. Der Schamane hat auf der gegenüberliegenden Seite ein Geschäfthaus entdeckt, auf dessen Dachterrasse sich ein Café befindet. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf die verspiegelte Fassade des AstroTech-Buildings. Doch ihm liegt weniger an der Aussicht, denn an der magischen Rückendeckung für seine Kumpels.

Gegen halb Zehn betritt der Adept den Fahrstuhl, kommt kurze Zeit später in der 23.Etage heraus und hält sich die Wange. Dann geht er zur Dame am Empfang und fragt nach einem Termin für eine Zahnbehandlung. Die Sekretärin schaut ihn verdutzt an und lächelt dann mitleidig. „Entschuldigen Sie Mr.“, flötet sie, „die Praxis von Dr. Wilbur befindet sich im 16.Stock“. Der Elf hatte das Schild natürlich im Foyer gesehen und nutzt die kleine Einlage um die Minidrohne abzusetzen. Der Rigger steuert die Spinne sogleich hinter einen Papierkorb und von dort aus weiter zur Garderobe, die gleich neben der Tür steht.

Der Eingangsbereich von AstroTech ist mit spiegelglattem Stein gefliest und auch ansonsten recht edel ausgestattet. In dem breiten Gang stehen zwischen Pflanzenkübeln unzählige Modelle von Raketen und Satelliten, wahrscheinlich alles Modelle aus eigener Produktion. Die Drohne krabbelt weiter nach oben und macht es sich auf der Hutablage bequem. Der drei Meter breite Gang erstreckt sich zu beiden Seiten des Empfangs. Das Chefbüro scheint zur Rechten zu liegen, jedenfalls ist es die einzige Doppeltür mit Goldeinlagen. Ansonsten ist es eher ruhig in diesem Büro, nur vereinzelt kommt ein Angestellter des Weges, oder nimmt die Dame ein Telefonat entgegen.

Fr, 13.10.2059, 09:30 Uhr – Houston, AstroTech Building – Praxis Dr. Wilbur

Um die Tarnung aufrecht zu erhalten und eventuell vorhandene Beobachter nicht zu sehr auf sich aufmerksam zu machen fährt Darkblade in die 16.Etage und betritt dort die Zahnarztpraxis von diesem Dr. Wilbur. Die junge Sprechstundenhilfe ist sehr hilfsbereit und verspricht ihm, dass er innerhalb von fünfzehn Minuten einen Termin bekommen kann. Der Elf ist skeptisch, nimmt aber dennoch im Wartezimmer platz. Dort wartet fünf andere Patienten und lesen die Newsfaxe oder Fachzeitschriften, die es in den Wartezimmern der Welt nach wie vor in gedruckter Form gibt. Als sein Gegenüber die Zeitung senkt und ihn anlächelt, fällt ihm fast das Kinn vor die Füße.

Keine drei Meter entfernt hockt eben jener dunkel gekleidete Elf, der ihm bereits am Haus von Mrs. Lockwood begegnet ist. Der Adept überlegt hastig, sieht dann aber von einem Angriff ab und erwidert einfach den Gruß. Da der Andere nichts sagt und seine Zeitung wieder hebt, hält sich Darkblade auch zurück und ist froh, als ihn das junge Ding zu seinem Termin ruft. Er wollte schon immer den einen Backenzahn machen lassen und warum nicht hier und heute. Weitere fünfzehn Minuten später verlässt Darkblade den Behandlungsraum und zahlt die 700 ¥ für die ärztlichen Bemühungen.

Als er gegen 10:00 Uhr wieder zu Xanatos und Machinehead in den Van steigt, hat er den Zahn schon vergessen und erzählt den Runnern von der Begegnung mit dem Elfen. Doch da sich keiner der Anwesenden einen Reim auf den Typen machen kann, stellt man das Problem hinten an. Dann gehen alle rüber zum Schamanen und frühstücken erst einmal richtig. Später beschließen sie, die Drohne den weiteren Tag lang Daten sammeln zu lassen. Des Rest des Tages tourt man durch die Innenstadt und kehrt kurz vor Büroschluss wieder zurück.

 

- Ungebetener Besuch -

Fr, 13.10.2059, 16:00 Uhr – Houston – AstroTech Building

Der Troll steuert den Van in die Tiefgarage des Hochhauses. Diese ist abends recht verlassen und so parkt er in der Nähe des Aufzuges und der Treppen. Die Drohne hatte in der Zwischenzeit keine wirklich neuen oder aufschlussreichen Daten liefern können, aber immerhin zeigt sie deutlich die beiden Wachleute links und rechts der Tür im 23.Stockwerk an.

Fastklick beteiligt sich ebenfalls an der Operation und hat sich in die Systemmatrix des Gebäudes gedeckt. Er teilt dem Team über Funk mit, dass alle sechs vorhandenen Liftkabinen per Kamera überwacht werden.

Die Zauberer bereiten sich nun auf den Besuch vor. Xanatos ruft seine Elementare zu sich und Gimli, der Leopard-Schamane beschwört den Hausgeist (Kraft 5, 2 Dienste) des Gebäudes. Zu seiner weiteren Absicherung wirkt der Elfenzauberer dann noch einen Zauberschild und gibt dem Team sein OK.

Das Team entscheidet sich für das Treppenhaus und lässt den Expresslift links liegen. Leider ist die Tür zu den Aufgängen mit einem Kartenleser gesichert, auf den ihr Decker keinen rechten Zugriff hat. So muss Machinehead seinen Magschlossknacker (Stufe 3) auf das Schloss ansetzen und der Troll schafft es sogar im ersten Versuch. Das Schloss ist offen und Darkblade geht als erster die Treppen hinauf.

Vereinzelt hören die Runner sich öffnende und schließende Türen, doch im Vergleich zu den beiden Aufzügen ist es hier recht ruhig. Die schwache Beleuchtung schafft eine angespannte Atmosphäre und Treppenlauf um Treppenlauf arbeiten sich die Eindringlinge weiter vor. Etwas außer Atem, doch voll konzentriert erreichen sie die 23.Etage. Nach einer kurzen Rast projiziert sich Gimli ein weiteres Mal und klärt den Bereich hinter der Tür auf, bzw. hatte dies vor, denn der Hüter verhindert nach wie von jegliches Eindringen astraler Wesenheiten. Enttäuscht kehrt er in seinen Körper zurück und zuckt resigniert mit den Schultern. Der Hüter ist nicht sonderlich stark, aber das Risiko wollte er dennoch nicht eingehen.

Nun ist der Rigger wieder am Zug und knackt auch das Schloss zu dieser Tür. Dann machen sich Gimli und Darblade bereit. Der Gnom bereitet einen Zauberspruch vor; der Adept steht sprungbereit mit gezogener Waffe im Anschlag da und nickt Machinehead zu. Der Troll reißt die Tür auf, der Schamane springt vor und muss dabei mit seinen beiden verankerten Zaubersprüchen (je Kraft 6) den Hüter (Kraft 4) durchbrechen. Zwei kleine Blitze zeugen von der magischen Kollision, die aber keine weiteren Auswirkungen hat. Während die Wachen sich noch überrascht umdrehen wirft der Gnom dem Linken einen Betäubungsblitz (6M-Bet.) entgegen, der ihn niederstreckt (T-Bet.). Darkblade hatte, kaum das sich die Tür geöffnet hat, auf die Empfangsdame angelegt und ihr mit seiner Ares Squirt eine Portion Atropin (5T-Bet.) ins Gesicht geschossen. Die DMSO-Trägersubstanz trifft auf ungeschützte Haut und lässt den Wirkstoff augenblicklich in das Gewebe eindringen. Mit einem dumpfen Schlag fällt der Kopf auf die Ablage (T-Bet.). Dann dreht sich der Elf zur Seite und feuert die nächste Dosis auf den rechten Wachmann, der gerade mit der Hand zu seinem Schlagstock fährt. Die für den Adepten wie in Zeitlupe wirkende Bewegung entlockt ihm nur ein leichtes Lächeln, dann teilt Wache Numero Zwo das Schicksal der Empfangsdame (T-Bet.) und seines Kollegen.

Soweit so gut. Xanatos gibt seine Rückendeckung auf, steigt über die beiden gestürzten Wachen hinweg und winkt dem Troll zu ihm zu folgen. Gimli und Darkblade sichern kurz in beide Richtungen ab, dann gehen sie leise zu der protzigen Tür am Ende des rechten Gangs. Links ist alles ruhig. Der Troll übernimmt die Wache im Eingangsbereich, und die drei anderen Runner machen sich auf den Weg zu Karl Xavier.

Kurz vor der Tür halten die drei noch einmal inne und Gimli setzt sich kurz ab, um den Raum hinter der Doppeltür auszuspähen. Im Astralraum warten die beiden Elementare von Xanatos und der von ihm beschworenen Hausgeist. Der Gnom lässt seinen Astralkörper durch die Bürotüren schweben und entdeckt dahinter ein geräumiges Büro. Direkt gegenüber der Doppeltür dominiert ein gewaltiger Schreibtisch die Raumecke. Links neben den Türen ist eine Sitzecke mit Bar installiert, die andere Zimmerecke wird von einer raumhohen Multimediawand eingenommen. Hinter dem Schreibtisch sitzt ein älterer Mann, dessen Aura Selbstsicherheit und Machtgefühl ausstrahlt.

Der Schamane schwebt zurück in seinen Körper, erhebt sich und beschreibt den beiden Elfen das Gesehene. Darkblade geht zur Tür, atmet einmal kurz ein und tritt dann den rechten Flügel auf. Die Waffe im Anschlag geht er zügig auf den Mann am Tisch gegenüber zu. Die beiden Zauberer folgen ihm auf den Fuß und Xanatos kickt im vorbeigehen die Tür wieder zu. Xavier erstarrt nur kurz und will dann mit der Hand eine Taste auf dem Kommunikationsfeld seines Schreib­tisches drücke, doch der Adept signalisiert ihm mit der Waffe, dies tunlichst zu unterlassen.

Die drei Runner fordern ihn dann ohne Umschweife auf, die Fakten auf den Tisch zu legen.

„Also Mr. Xavier. Wir wissen einiges und wollen von Ihnen alles wissen. Was haben sie mit dem Projekt Cydonia und der Operation Discovery zu tun“ Der Angesprochene will erst aufbegehren, dann hält er kurz inne und bricht schließlich ein. „Ich wusste dass es einmal soweit kommen wird“ fängt Xavier an und weist mit einer Hand zu der Sitzecke. „Doch wenn Sie die Waffe herunternehmen würde, könnten wir uns wie zivilisierte Menschen unterhalten“. Darkblade vertraut seinem emphatischen Gespür und glaubt dem alten Mann, dass er wirklich reden will.

Dieses Gefühl hat Machinehead auf dem Gang allerdings ganz und gar nicht. Er hatte sich auf Höhe des Empfangschalters postiert und hält seine Waffe bereit. Doch als aus dem Fahrstuhl, der Tür zum Treppenhaus und einer weiteren Tür weiter hinten im Gang insgesamt acht gepanzerte Wachmänner mit Maschinenpistolen im Anschlag kommen, denkt er gar nicht erst daran, das Feuer zu eröffnen. Die Wachen bleiben auch passiv und so herrscht hier ein Patt. Einer der Ankömmlinge kümmert sich um die beiden am Boden liegenden Kollegen. Er scheint erleichtert, als er feststellt, dass diese nur betäubt sind und signalisiert dies dem Anführer des Trupps. Der Troll ruft die anderen Runner über Funk und teilt ihnen die Lage auf dem Fluchtweg mit.

Im Büro zeigt sich der Elfenmagier Xanatos alles andere als erfreut und bedroht Xavier. Er solle die Wachen sofort abziehen, sonst wird er sterben. Doch der erfahrene Konzernmann geht gar nicht erst auf die Drohungen ein. Er weiß, dass seine Informationen wertvoll sind. Und auch, dass er jetzt ein Geheimnis lüften kann, dass die Welt - zumindest für einige - ein klein wenig aus den Angeln heben kann. Nachdem er vier Gläser mit Whiskey gefüllt und ausgeteilt hat, macht er es sich im Sessel gemütlich und fängt an zu erzählen. „Es war im Jahr 2001 …“

Die Runner bekommen in den folgenden Minuten einen Abriss aus der Geschichte der Weltraumfahrt zu hören, der so in keinem der Geschichtsbücher steht. Die damalige NASA hatte auf ihrer unbemannten 2001er Mission zum Mars erstaunliche Fotos gemacht, die unter anderem eine Gruppe Pyramiden und ein nicht zuzuordnendes Skelett zeigen. Die Dokumente wurden nicht veröffentlicht, sondern sofort unter die strengste Geheimhaltung gestellt.

Eine geheime Regierungsorganisation mit der Bezeichnung VEIL hielt schon damals die Fäden in der Hand, lenkte die wichtigen Entscheidungsträger und beschaffte der NASA zusätzliche Mittel. Im Juli 2011 startete dann Mission Discovery mit einer achtköpfigen Crew zum roten Planeten.

Xavier erzählt weiter, dass fünf Männer der Bodencrew Proben der Pyramiden und Teile des Skelettes sammeln konnten. Allerdings kam es dann am 24.Dezember 2011 - dem Tag des Erwachens übrigens – zu einer folgenschweren Katastrophe im Orbit des Mars. Das Discovery-Modul mit den fünf Wissenschaftlern der Bodecrew hatte gerade die Probencontainer an die Kommandokapsel übergeben, als es zu technischen Ausfällen kam. Die Verbindung zwischen dem Modul und der Kapsel riss ab. Danach stürzte Discovery zurück auf die Oberfläche und zerschellte dort.

Die drei überlebenden Raumfahrer kehrten daraufhin heimlich zur Erde zurück und wurden, wie schon 2001, vor der Öffentlichkeit verborgen. Sie wurden abgefunden und mit einer lebenslangen Schweigepflicht ehrenvoll entlassen. Bis 2016 starben zwei der Teilnehmer, nur noch ein gewisser Lt. Col. James Yavin ist heute noch am Leben.

Eigentlich war ein großes Medienspektakel geplant gewesen, doch nun wollte die NASA diese weitere Pleite erneut vertuschen. Aber das Finanzloch der letzten zehn Jahre war einfach zu groß gewesen. So entschied sich die Regierung, die gesamte Behörde im Jahr 2016 kurzerhand an den Megakonzern Ares Macrotechnology zu verkaufen, der die Laden in AresSpace umbenannte und neu strukturierte.

Einigen Mitarbeitern der NASA gelang es jedoch, die Unterlagen der Discovery-Mission und der Mission von 2001 zu vernichten. AresSpace hatte also von beiden Missionen nicht die geringste Ahnung!

So startete AresSpace im Jahr 2042 seine eigene Mission zum Mars – in dem Glauben, die ersten zu sein, die eine bemannte Kapsel zum Roten Planeten schicken. Das Projekt Cydonia wurde von Anfang an mit großer Medienbegleitung gestartet und umso größer war dann das Desaster, als das Raumschiff später zur Erde zurück kehrte.

Die Daten wurden von der Kapsel erst an die Bodenstation übermittelt, als sie bereits im erd­nahen Orbit war. Die Datenmenge war zu groß gewesen, um eine direkte Übertragung von Mars zu gewährleisten. Doch was dann an der Bodenstation ankam war eine Blamage ersten Ranges. Die Bildaufzeichnung zeigte statisches Rauschen, wie es von den TV-Geräten zu Anfang des Jahrhunderts bekannt war. Auf dem einzig verbliebenen, hoch auflösenden Trideobild schwebte eine  „Fliegende Untertasse“ im Stil der Fernsehserien der 50er Jahres des vorherigen Jahrhunderts.

Natürlich flogen darauf Köpfe in dem Projekt. Viele wurden entlassen, degradiert und versetzt. Er selber gibt zu, den Fehlschlag genutzt zu haben, seine eigene Firma zu gründen und mit dem erworbenen Insiderwissen und seinen Regierungskontakten schnell an lukrative Aufträge gelangt zu sein.

Xavier redet sich vor den Runnern, die zum Teil aus dem Staunen nicht mehr herauskommen, die Sorgen von der Seele. Er gibt ihnen die Adresse von Lt. Col. James Yavin auf der Ellington Airforce Base außerhalb der Stadtgrenzen von Houston und eine Telekomnummer von einem gewissen Dr. Zeus, ebenfalls in Houston. Dieser Dr. Zeus war der wissenschaftliche Leiter der Discovery Mission. Wenn noch irgendwo Beweise für die Vorkommnisse existieren, dann kann er mit Sicherheit dazu beitragen, an diese zu gelangen.

Die Runner erhalten zum Abschied noch eine Kopie der wenigen Unterlagen, die Xavier in einem Wandsafe verborgen hatte. Der Firmenchef wirkt erleichtert, sein Geheimnis nicht mehr alleine hüten zu müssen. Auf der anderen Seite scheint ihn aber auch etwas sehr zu ängstigen.

„Ich weiß nicht, ob VEIL die Sache noch verfolgt. Wenn ja, dann ist die Welt heute für uns alle ein Stück gefährlicher geworden!“

Dann fasst er sich wieder und gibt den Wachleuten die Anweisung, die Runner passieren zu lassen. Widerwillig machen die acht Männer Platz und lassen das Team zum Aufzug durch. Da die drei Opfer nur betäubt wurden, hat der Wachhabende kein Problem mit dem Befehl. Ob der gut gerüstete Wachtrupp das Team hätte gehen lassen, wenn er drei blutüberströmte Leichen auf dem Flur vorgefunden hätte, bleibt zu bezweifeln.

 

- Ein Ausflug aufs Land -

Fr, 13.10.2059, 17:30 Uhr – Houston – Hotel “Excelsior”

Nach dem aufschlussreichen Besuch bei AstroTech fährt das Team zum Excelsior und übergibt die Unterlagen an Fastklick. Der Decker macht sich augenblicklich daran, die Daten  zu kopieren und sucht den Runnern einige Daten zusammen. Darkblade hat auf dem Weg zum Hotel noch für 2.500 ¥ einen schussfesten Koffer erstanden und trägt Fastklick auf, die Unterlagen später darin zu verstauen.

Nach einem kurzen Snack ruft der Adept dann die Nummer von Dr. Zeus an und dieser meldet sich auch gleich. Der Elf freut sich nur kurz über die richtige Information, denn kaum dass er das Wort „Discovery“ in den Mund nimmt, versteift sich sein Gesprächspartner hörbar. Kurz angebunden bittet er um die Darkblades Nummer und gibt an, dass er sich wieder melden wird. Danach kommt nur noch ein Klicken und die Leitung ist tot.

Da man an der Tatsache nichts ändern kann plant man als nächstes den Besuch bei dem ehemaligen Piloten der Discovery-Kapsel. Die Warnung von Xavier hat durch das ängstliche Verhalten von Dr. Zeus aber auch entsprechende Nahrung gefunden und im Team macht sich ein Anflug von Paranoia breit. Die Runner beschließen, das Hotel zu wechseln und bitten Fastklick, die Buchungen noch für diese Nacht zu arrangieren. Danach begeben sie sich zum gemieteten Van und Machinehead steuert den Wagen raus aus der Stadt.

Fr, 13.10.2059, 19:45 Uhr – Raum Houston – Ellington Air Force Base

Die Kaserne liegt etwa eine Stunde außerhalb der Metropole und das Team erreicht das Gelände ohne Zwischenfälle. Am Tor müssen die Runner feststellen, dass die Wachen hier durchwegs sorgsam kontrollieren. Sam fällt mit seinen offensichtlichen Vercyberungen als Gast aus und so greift Darkblade zu seinem Telekom. Die Nummer von Yavin kann Fastklick rasch ermitteln und wenige Minuten später spricht der Adept dem ehemaligen Raumfahrtpiloten.

Yavin zeigt eine ähnliche Reaktion wie Xavier. Nach einer ablehnenden Haltung schwenkt er plötzlich ein und ist bereit, die Runner zu empfangen. Er wird der Wache am Tor Bescheid geben und erwartet die Gäste kurz vor acht Uhr. Die beiden Elfen steigen dann aus und lassen ihre Waffen im Van zurück. Die Soldaten am Tor nehmen die Daten der Runner auf und rufen einen Fahrer, der die beiden zum Haus des Lt. Colonel bringen soll.

Das Haus, vor dem der Wagen schließlich hält, ist einfach aber sauber. Militär halt. Yavin erwartet sie schon an der Haustür und bittet sie und argwöhnischen Blicken ins Kaminzimmer. Auch er scheint in gewisser Weise bereits auf den Besuch gewartet zu haben. Er erzählt, dass ihn die Veröffentlichung der Fotos im Testament des Drachen Dunkelzahn ziemlich geschockt hatte, aber die Besuche sind bis heute ausgeblieben. Entweder war das Interesse geringer, als er erwartet hat – und hier wirkt er sichtlich enttäuscht – oder die Spuren war so gut verwischt, dass es bis heute gedauert hat, die Fäden zu verknüpfen.

Yavin erzählt voller Stolz von der Discovery-Mission und den Funden. Die Astronauten hatten schon die verrücktesten Spekulationen angestellt, woher die Pyramiden und das Skelett kommen mögen. Dann die Katastrophe und der Verlust der Kameraden. Der alte Mann ist auch nach fast 50 Jahren immer noch verbittert. Der ihm zustehende Ruhm wurde ihm verweigert und so wurde er frühzeitig aber hoch dekoriert entlassen. Im Gegensatz zu Xavier hat dies seinen Elan gebrochen und er genießt die Ruhe. Aber das Vermächtnis der 2011er Mission hat er nie vergessen.

Der Soldat erzählt den Runnern, dass die Daten vom wissenschaftlichen Leiter der Mission, einem gewissen Dr. Zeus, angeblich in Sicherheit gebracht wurden. Der geheime Ort ist ihm aber nicht bekannt und so wünscht er ihnen beim Abschied viel Glück!

 

- M.I.B. -

Fr, 13.10.2059, 21:00 Uhr – Großraum Houston

Auf dem Rückweg nach Houston sprechen die Runner nicht viel. Die Informationen, die sie von Yavin erhalten haben waren nicht so üppig, wie sie gehofft hatten. Es scheint eine Verschwörung gegeben zu haben und die Daten wurden offensichtlich innerhalb der NASA, bzw. AresSpace manipuliert. Doch die handfesten Beweise, die ihr Johnson haben will, halten sie noch immer nicht in Händen.

Der abendliche Highway ist zu dieser Zeit recht leer. Nur vereinzelt kommt dem Van ein anderes Fahrzeug entgegen. Doch nach etwa einer Stunde Fahrzeit fällt Machinehead ein weiterer Van auf, der schon seit geraumer Zeit hinter ihnen her fährt. Der schwarze Kleinbus bleibt zwar auf Abstand, doch irgendetwas stört den Rigger. Der Troll weist das Team auf den vermeintlichen Verfolger hin und Gimli nickt bestätigend.

Der Schamane legt sich diesmal auf die Sitzbank, projiziert und fliegt astral zum folgenden Fahrzeug. Der Kleinbus ist im Astralraum ein dunkler Fleck, doch als er seinen Kopf durch das Dach des Wagens steckt, kann er die Insassen gut erkennen. Der Anblick lässt ihn ein wenig schaudern. Wie jedem Magiekundigen sträuben sich auch ihm die Haare, wenn er einen Haufen Menschen sieht, die sich derartig stark vercybert haben. In dem Van sitzen - inklusive Fahrer – acht Personen; allesamt mit ziemlich schwachen Auren. Das reicht dem Schamanen für eine Positionsbestimmung und er gleitet zurück zu ihrem Wagen und in seinen Körper.

Dort schlägt der Gnom die Augen auf und meint nur „Schlechte Nachrichten! Da hinten sind acht Samurai im Wagen, das kann kein Zufall sein“. Das Team schaut wenig begeistert und Darkblade wendet sich dem Rigger zu, um ihm eine Fahranweisung zu geben. Doch ein heftiges „Bullshit“ schneidet ihm das Wort ab. Durch die Frontscheibe sieht er einen weiteren Van. Dieser schießt von rechts kommend hinter einem Werbeschild hervor und steht mitten auf ihrer Fahrbahn. Machinehead reißt ihren Van nach Links und will das Hindernis umfahren. Doch der Mietwagen kommt von der Straße ab und die Reifen fahren sich im lockeren Rasen fest. Aus dem Schlenkerer wird ein unkontrolliertes Abbiegen, als der Rigger die Kontrolle über den Van verliert. Schließlich stoppt die Leitplanke den Wagen.

Ein kurzer Statusbericht zeigt dem Troll, dass der Wagen hinüber ist. Die Frontpartie und der Motor haben zuviel abbekommen und auch die vorderen Aufhängungen sind schrottreif. Die Runner haben selber nur ein paar blaue Flecken und greifen sofort zu den Waffen, bzw. projiziert Gimli sich ein weiteres Mal und hält Ausschau, was um den Wagen herum passiert.

Der hintere der beiden feindlichen Vans hält etwa zwanzig Meter vor der Unfallstelle. Der andere Wagen – das so plötzlich aufgetauchte Hindernis – fährt einen Bogen und bleibt hinter dem Wagen der Runner stehen, um jede Flucht zu vereiteln. „Ein klassischer Hinterhalt“, resümiert der Adept und wartet erst noch ab.

Der Schamane beobachtet nun, wie zwei Vier-Mann-Teams aus dem hinter ihnen stehenden Fahrzeug aussteigen und sich ihnen von beiden Seiten nähern. Der Schamane kehrt zurück in seinen Körper und deutet den anderen Runnern die Lage. Durch die getönten Scheiben erkennt das Team acht Personen in dunklen Anzügen. Trotz der Dunkelheit tragen alle schwarze Sonnenbrillen. Bewaffnet sind sie mit Maschinenpistolen, die sie unmissverständlich im Anschlag halten.

Die Man in Black bleiben etwa zwölf Meter vor dem Wagen der Runner in einem offenen Halbkreis stehen. Dann ruft einer der Männer mit einem Stimmverstärker zu ihnen herüber.

„Verlassen Sie das Fahrzeug mit erhobenen Armen und ohne Waffen. Sie sind eine mögliche Bedrohung der Nationalen Sicherheit und werden in Gewahrsam genommen. Dies ist die letzte Warnung. Sie werden umgehend zu einer Niederlassung von AresSpace gebracht und dort …“

Xanatos hat genug von dem Gefasel und deutet mit der rechten Hand auf die Gruppe auf seiner Seite des Vans. Über der Handfläche des Elfen entsteht eine kleine Feuerwolke die rasch an Größe zunimmt und auf die vier dunkel gekleideten Männer zurast. Mitten zwischen ihnen detoniert der Feuerball (8S, 6 Erf.) des Magiers. Die Gluthitze versengt die gepanzerten Anzüge, schmilzt die Waffen und bringt die Munition zu Explosion. Die vier M.I.B. haben noch nicht einmal genug Zeit zum Schreien, sondern fallen einfach wie Asche zu Boden.

(Upps. Kleiner Regelpatzer des Spielleiters! Ein Elementarer Manipulationszauber im Inneren eines Autos gezaubert würde an der Handfläche des Zauberers entstehen und wie ein Geschoss auf sein Ziel zurasen bis es auf das erste Hindernis trifft. Hier also die Fensterscheibe des Vans, was zu einer ungemütlichen – oder tödlichen – Angelegenheit für die Runner geworden wäre.)

Nach der Explosion der magischen Feuerhölle reagieren die restlichen Agenten rasch und werfen sich in Deckung. Aus dem anderen Van hechten weitere Bewaffnete und umzingeln so das Team. Doch dieses wehrt sich weiterhin erfolgreich gegen die unbekannten Angreifer.

Auf der anderen Seite zaubert Gimli ebenfalls. Doch der Schamane geht etwas schonender mit den Gegnern um und schleudert ihnen einen Betäubungsball (6S-Bet.) entgegen, der fast alle in seinem Sichtfeld schlafen legt. Lautlos knicken die vier Gestalten ein und fallen zu Boden. Der Adept nutzt die Chance und rollt sich aus der Seitentür. Doch einer der Agenten reagiert teuflisch schnell und feuert zwei Schuss aus seinem Ares Predator II auf den Elfen. Die panzer­brechenden Projektile durchschlagen die Kevlar-Jacke und verwunden Darkblade (M-Schaden) an der Seite.

Xanatos verzichtet auf weitere Zaubersprüche, nimmt seine MP zur Hand und schießt los. Doch das automatische Feuer verfehlt das Ziel. Die Salven verpuffen wirkungslos im Gras zwischen den Angreifern.

Nicht so die gezielten Schüsse des Adepten, der auf der anderen Seite einen weiteren der Neu­ankömmlinge aufs Korn nimmt. Er trifft (M-Schaden) und der Agent flüchtet sich wieder zurück in die Deckung des Vans. Gimli bleibt seiner Zauberkunst treu und wirft dem M.I.B. auf seine Seite einen weiteren Betäubungsball entgegen. Die beiden hier verbleibenden Gegner sind hinter dem Van in Deckung gegangen und machen ihm das Zielen nicht einfach. Dennoch gelingt es ihm, den Zauber erfolgreich zu sprechen (6S-Bet.). Mit einem genüsslichen Lächeln sieht der Initiat, wie einer der Gegner fällt (T-Bet.) und der andere zurückweicht (S-Bet.).

Der Magier ist mit seinem Ergebnis noch nicht ganz zufrieden und ruft sein Luftelementar zu sich. Xanatos gibt ihm den Auftrag, alle Gegner zu töten, dann schickt er den Elementar los um seine blutige Arbeit zu verrichten. Damit nicht genug, wirft er einen weiteren Feuerball zwischen die im Gras liegenden Männer. Die Deckung wird für die Agenten zur Falle, denn es gelingt ihnen nicht mehr rechtzeitig zu flüchten. So werden sie von dem Feuerball (8M, 5 Erf.) überrascht und geröstet. Unterdessen nimmt sich der Elementar die Verwundeten und Betäubten vor und ein hässliches Stöhnen ertönt jedes Mal, wenn die Kreatur eines der wehrlosen Leben beendet.

Doch noch ist das Feuergefecht nicht beendet. Darkblade hat einen intensiven Feuerwechsel mit den letzten Agenten und muss einen weiteren Treffer einstecken (+L-Schaden, 2 Karma), der ihn fast noch übler erwischt hätte. Doch auch der Elf teilt gut aus und feuert zurück. Die APDS-Munition des Adepten durchschlägt wieder und wieder die gepanzerten Anzüge und schlussendlich sind alle (sichtbaren) Gegner besiegt.

Mit Ende des Schusswechsels fällt den Runnern plötzlich auf, dass Machinehead fehlt. Der Troll hatte sich ergeben und war etwas zeitgleich mit Xanatos erstem Zauber ausgestiegen. Er ist einfach zum zweiten Van gegangen und hatte sich Handschallen anlegen lassen. So sitzt er nun bei den beiden letzten Agenten im Wagen und schaut etwas unsicher in die Gegend.

Dem Elfenmagier platzt fast der Kragen, brüllt ein „Hier wird sich nicht ergeben!“ und trottet auf den Van zu. Der Troll muss mit ansehen, wie ein Agent sein Sturmgewehr herumschwenkt und in Richtung Xanatos anlegt. Doch der Rigger macht dem ein Ende und wirft sich mit dem Kopf voran gegen den Gegner. Dieser hat dem massigen Körper des Trolls nichts entgegen zu setzen und bricht unter dem Ansturm zusammen.

Der zweite Mann reagiert nicht minder flott und im nächsten Moment sieht sich Machinehead mit dem 10mm-Lauf eines Predator II konfrontiert. Doch bevor der Fahrer, um den es sich hier handelt, abdrücken kann, explodiert sein Gesicht. Xanatos war nun nahe genug am Wagen, um in den Innenraum blicken zu können. Die verspiegelten Fenster hatten ein vorzeitiges Eingreifen verhindert, doch kaum das der Elf den Agenten zu Gesicht bekommt, reißt er seine Guardian hoch und jagt dem Gegner eine 3er-Salve entgegen (12S). Der Mann reißt seine Hände an den Kopf, dann hüllt ihn ein Nebelschwaden ein und aus den Schmerzenschreien wird ein unheilvolles Stöhnen, dann herrscht Ruhe.

Zumindest solange, bis der nächste LKW vorbeirauscht und die Runner an die Gesamtsituation erinnert. Früher Abend auf dem Highway und sechzehn tote Männer, bei denen es sich um vermeintliche Regierungsagenten oder Mitarbeiter von AresSpace handelte. So oder so, keine gute Lage, in die man sich gerade manövriert hatte. Der Troll nimmt sich das Steyr Aug II seines ehemaligen Bewachers samt zweier Magazine (APDS) und setzt sich dann an das Steuer des dunklen Vans. Nach der gewaltsamen Überbrückung des Diebstahlschutzes muss der Rigger feststellen, dass seine FSE wegen verschiedener Protokolle nicht mit der des Vans kompatibel ist und schlägt unter heftigen Flüchen mehrmals auf das Armaturenbrett ein. Doch reißt er das Steuergerät heraus und startet den Wagen manuell.

Gimli sammelt unterdessen die restlichen Magazine der Agenten ein und erbeutet auf diese Weise sechzehn (16) Predator-Magazine mit APDS-Munition. Darkblade schüttelt nur den Kopf, doch dann zwickt ihn seine Verletzung und er legt sich auf die Rückbank des neuen Wagens. Während der Fahrt kümmert sich der Schamane dann um die Verletzungen des Elfen. Es gelingt ihm, die Wunden zu schließen (+4 Kästchen, voll geheilt) und Darkblade bedankt sich bei dem Gnom. Dann zieht er sich wieder an und setzt sich zum Troll vor, wo beide schweigend in die Nacht starren und warten, dass sich der Stadt nähert.

 

– Ende Teil-1 –

 

      

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