Wild Kingdom 3
Zurück Home Weiter

 

Nach oben
Tödliche Gefallen
Mission Mars 2
Mission Mars 1
Zwillinge 1
Crash Team
Drachenbaby
Silver Angel
Wild Kingdom 4
Wild Kingdom 3
Wild Kingdom 2
Wild Kingdom 1
Supernova
Peacekeeper 2
Peacekeeper 1
The Influence
Double Dipping
Start

FASA 7324 „Predator and Prey / Wild Kingdom“

Teil-3

Gespielt am 24.November 2002

Cast of Shadows:

Blotch - Messerklaue
Troll
, Amerikaner

Cat – Runnerin
Mensch, Amerikanerin

Fastblade – Samurai
Elf, Amerikaner

Gimli –Schamane (Leopard)
Gnom, Amerindianer

John Smith - Runner
Mensch, Amerikaner

Serious Sam – Samurai
Mensch, Amerikaner

Shorty – Söldnerin
Menehune, Hawai’ianerin

Slitch – Runnerin
Gestaltwandlerin (Adler)

Xanatos - Herm.Magier
Elf, Amerikaner

 

- Zwischenspiel -

Anfang Januar 2059

Die beiden Runner Cat und John Smith werden in Seattle angeworben, um das Runnerteam in Westafrika zu verstärken. Die beiden wurden ausgewählt, da die Kontaktleute in Erfahrung bringen konnten, dass sie schon einmal erfolgreich mit diesem Team zusammengearbeitet haben.

Per Suborbital und Regionaljet gelangen sie nach Freetown und über Sao Tome mit einem Wasserflugzeug nach Sekondi. Dort sollen sie mit den, in einer Klinik zurückgelassenen Runnern zusammengebracht werden.

 

- Nachzügler -

Sa, 04.01.59, 20:30 Uhr – Elfenbeinküste - Sekondi

Cat und John Smith verabschieden sich beim Piloten des Wasserflugzeugs und orientieren sich im Hafen der freien Stadt Sekondi. In der Menge der Schwarzafrikaner fallen die beiden Runner zwischen den ganzen Konzernangehörigen natürlich leicht auf, und so verhält man sich ruhig und sucht den nächsten Kontakt auf.

Am Pier 31 finden sie das Lagerhaus, welches ihnen im Briefing beschrieben wurde und Igor, ein wahrhafter Zyklop, lässt sie hinein. Die Überprüfung bestätigt die Identität der Runner und so versorgt er sie mit der bestellten Ausrüstung und dem Hinweis, innerhalb der Mauern von Sekondi keinen Streit anzufangen. Außerdem könnten sie Probleme mit der Verständigung bekommen, denn die wenigsten hier sprechen Englisch und ohne einen der afrikanischen Dialekte sei man hier außerhalb der Konzernburgen ziemlich aufgeschmissen. Auch die sonst so begehrten Credsticks und Nuyen seien wertlos, wenn man sich außerhalb der Enklave, sprich auf dem Markt und im Hafen, herumtreibt. Hier regiert noch der harte (Asante-)Dollar mit seinen blauen Scheinen.

Sa, 04.01.59, 22:00 Uhr – Elfenbeinküste – Sekondi – PBT-Niederlassung

Der nächste Termin ist ein Treffen mir Ahmadou Kourouma, dem PBT-Vertreter vor Ort. Nach einigen Kontrollen am Eingang des PBT-Hauptquartiers treffen die beiden Neuankömmlinge mit dem Johnson zusammen, der sich etwas verwundert zeigt. Doch nach einer Rückfrage bei Raether in Seattle heißt er die Runner willkommen. Er gibt einen kurzen Überblick über den bisherigen Stand der Dinge und verabschiedet er sich jedoch gleich wieder, nachdem er einen Fahrer gerufen hat, der Cat und John zur Klinik bringen soll.

Dort liegen die anderen Runner bislang in einem künstliche Koma unter Beobachtung. Xanatos erwacht als erster und findet sich in einem sterilen, weißen Raum wieder, der ihn arg an ein Krankenhauszimmer erinnert. Sofort malträtiert er den Klingelknopf und nach wenigen Sekunden erscheint eine Schwester, die sich nach seinen Wünschen erkundigt. Wo er sei und was man mit ihm getan habe, will er wissen und die Frau erzählt es ihm, soweit sie selber informiert ist. Er sei zusammen mit zwei Trollen und anderen Ausländern an Bord der „Tangakwunu“ nach Sekondi gekommen und beim Einlaufen in den Hafen ohne Bewusstsein gewesen. Die Ärzte vermuten eine Art Schock durch die Berührung mit einem Mana-Loch auf dem Atlantik. Der Elfenmagier kratzt sich am Kopf und holt seine Erinnerungen hervor, als aus dem Nebenzimmer ein lautes Poltern und Gezeter zu vernehmen ist. Die Schwester spurtet los und kommt kurze Zeit später mit Blotch im Gefolge zurück.

Unterdessen erreicht Cat den Elfen am Telekom und informiert ihn darüber, dass sie und John das Team verstärken sollen. Nach einem „Aha“ fragt sich Xanatos spontan, wo sich eigentlich der Rest der Truppe rumtreibt und wählt die Nummer von Fastblade an.

Dieser hat sich einige Dutzend Meilen weiter östlich gerade aus dem Wasser an Bord des Patrouillenbootes gezogen und fummelt genervt in seiner Jackentasche, bis der das Gerät gefunden hat und mit einem genervten „JA !!“ antworten kann.

Xanatos fragt kurz den Status ab und meint, man solle ihn doch in Sekondi abholen. Mit einem gedanklichen „Fuck You“ erklärt der Elfensamurai dem Magier, dass dies aus taktischen Gründen nicht möglich sei und gibt durch, dass man sich in der Nähe von Glidji treffen soll. Dort hofft man, auf Mitgliedern des Aidoo Clans zu treffen, die ihnen verraten können, wo sich der gesuchte Wissenschaftler Dr. Dicristofaro aufhält.

Leicht geknirscht legt der Elf auf und lässt sich von der Schwester zu seiner Ausrüstung führen. In einer Art Umkleide liegt die Ausrüstung des Magiers und der Trollklaue sicher in Panzerschränken verstaut. Insbesondere die magischen Utensilien und der schwere Koffer mit den Aktienfolien sind unberührt geblieben. Zufrieden ist auch Blotch, denn seine komplette Ausrüstung wurde gereinigt und ebenfalls hier verstaut.

Gegen 22:30 treffen dann Cat und John Smith beim Krankenhaus ein. Nach einem kurzen Händeschütteln tauscht man die Nummern aus und verabredet sich am Hafen, um dort ein schnelles Boot aufzutreiben, das sie nach Glidji bringen soll.

Sa, 04.01.59, 23:00 Uhr – Elfenbeinküste – Hafen von Sekondi

John trennt sich nach kurzer Zeit von Cat und stattet Igor einen weiteren Besuch ab. Nach kurzen Verhandlungen überlässt dieser dem amerikanischen Runner einen Wanzenscanner (Stufe-5) und einen „White Noise“-Generator (Stufe-6), die zusammen mit der restlichen Ausrüstung in einer Sporttasche verschwinden.

Xanatos und Blotch stapfen unterdessen auf der Suche nach einer Automatenbank durch die Viertel von Sekondi und werden schließlich fündig. Wie in grauer Vorzeit hebt der Magier 12.000 A$ ab und sieht dafür glatte 8.000 Y von seinem Credstick verschwinden.

Cat schleicht durch den belebten Markt und sondiert die verschiedenen Kneipen und die Fischerboote, die an der Hafenmauer und den unzähligen Stegen vertäut sind. Sie scheitert aber mehrmals an der mangelnden Beherrschung der Sprache und handelt sich mehr als einen Lacher ein. Schließlich entdeckt sie eine Bar mit japanischen Schriftzeichen und asiatischem Publikum. Vielleicht können ihr dort ihre bescheidenen Kenntnisse der japanischen Sprache weiterhelfen.

Doch vorher wartet sie, bis das Team vollzählig ist und John fällt noch eine chinesische Spelunke auf, die noch vielversprechender wirkt, denn sein Mandarin kann sich durchaus sehen lassen. In der dunklen Kneipe erkundigt er sich nach Mietbooten und wird vom Barkeeper an einen alten Mann namens Fa Lung verwiesen, der allein in einer der dunkleren Ecken sitzt.

Der Alte bejaht die Frage nach einem Boot und meint, es sein schnell genug und könne bis zu sechs Personen befördern. Die Verhandlungen über den Preis gestalten sich kurz aber heftig und John einigt sich mit dem Chinesen auf eine Summe von 900,- A$ plus weitere 400,- A$ pro Tag. Mr. Lung erwartet die Runner am nächsten Morgen um 6:00 Uhr am Steg 134 und wünscht ihnen eine gute Nacht.

John, Cat, Xanatos und Blotch sind zufrieden mit dem Deal und schlendern zurück zur Suite der Runner in der Niederlassung von PBT, wo sie sich noch einmal aufs Ohr hauen wollen, um am nächsten Morgen ausgeruht die Jagd in Angriff zu nehmen.

Sa, 04.01.59, 23:00 Uhr – Elfenbeinküste – Zwischen Accra und Glidji

Shorty ist von der stundenlangen Konzentration am Steuer und den Kämpfen erschöpft und überlässt das Ruder der Automatik. Dem Elfensamurai lässt seine Hyperschilddrüse keine Ruhe und in einem weiteren Anfall von Paranoia hetzt er Sam auf, in der elektronischen Ausrüstung nach einem Transponder oder ähnlichem zu suchen. Dieser wird fündig und will dem Elfen grade erklären, was genau er entdeckt hat, als Fastblade seinen Predator auf das Bauteil richtet und mehrmals den Abzug durchzieht. Die empfindliche Elektronik des Küstenwachboots quittiert nach dieser Behandlung den Dienst und so finden sich die Runner plötzlich im Dunklen wieder.

Doch das Ruder lässt sich noch manuell bedienen und mit Hilfe von Slitch, die im Flug die Gegend auskundschaftet, erreicht man gegen Mittag des nächsten Tages die kleine Siedlung Glidji. Die Gestaltwandlerin überfliegt kurz die Ansammlung von Blechhütten und schätzt die Einwohnerzahl auf etwa 3.000 Menschen. Darunter keine Weißen und nur wenige Metatypen. Vom Ufer aus reicht eine Mole ca. 150 Meter weit in das Meer hinein und zwei kürzere Holzstege bilden den Ankerplatz für Dutzende kleinerer und größerer Boote. An der steinernen Mole liegen zwei Patrouillenboote, ähnlich dem gekaperten.

Die Runner beschließen, einige Kilometer vorher an Land zu gehen und steuern das Boot bis an den Dschungel heran. Die Bäume wachsen bis an das Ufer und das kleine Schiff lässt sich mit Gehölz und Blättern provisorisch tarnen. Nachdem sie sich vergewissert haben, dass ihr Boot auch gut vertäut ist, marschiert der Trupp nach Osten und erreicht gegen 12:30 den Waldrand vor Glidji. Die Bewohner haben ihre Hütten etwa fünfzehnhundert Meter vom Wald entfernt in der natürlichen Steppe gebaut  und dabei einen hohen Felsen als östliche Begrenzung gewählt.

Das Team lässt sich im Schatten der Bäume nieder und wartet ungeduldig auf die Nachzügler, denen man ja mindestens um zwei Tage voraus ist.

 

- Der alte Mann und das Meer -

So, 05.01.59, 06:00 Uhr – Elfenbeinküste – Hafen von Sekondi

Frisch geduscht und dennoch schon wieder in der stickigen Schwüle unterwegs, traben Xanatos, Blotch, sowie Cat und John zum Hafen und klappern die hölzernen Stege der Fischerboote ab. Bei Nr. 134 angekommen, erblicken sie auch gleich Fa Lung, der etwa in der Mitte des Steges auf sie wartet. Das avisierte Fischerboot entpuppt sich als schneller kleiner Cruiser, der wohl gut und gerne seine 30 kn laufen wird. Mit seinem feinen, asiatischen Lächeln bittet der Alte die vier Runner an Bord und begibt sich dann nach vorne zum Steuer des Bootes.

John Smith ist misstrauischer denn je und unterzieht die gesamte Ausrüstung noch einmal einer gründlichen Untersuchung. Der Wanzenscanner schlägt sogar an. In der Sporttasche ist ein Mikrosender versteckt und nachdem er den Inhalt in einen Jutesack umgeräumt hat, wandert die Tasche auf das Deck eines benachbarten Bootes.

Dann geht es los und die vier machen es sich gemütlich. Sie frühstücken in aller Ruhe während Lung den Motor hochfährt und in Küstennähe bleibt. Die Fahrt verläuft fast ohne Zwischenfälle und der Chinese scheint sich mit den Piraten und den Rebellen gut gestellt zu haben, denn mehrmals reichen ein paar Funksprüche aus, um ihn unbehelligt passieren zu lassen.

Gegen Mittag erreichen die Runner die Stadt Accra und Xanatos nimmt Verbindung mit Fastblade auf, der sich gerade in der Sonne am Waldrand räkelt und missmutig mit seinen 10 mm Patronen jongliert. Er gibt die Position durch und der Magier heißt Lung, weiterzufahren. Doch dieser will für die Passage der umkämpften Region noch einmal weitere 400,- A$ haben, die ihm der Elf auch wiederwillig in die Hände drückt.

Das Geld ist nicht schlecht investiert und nach weiteren fünf Stunden erreichen sie die Siedlung Glidji. Dank der Beschreibung des Elfensamurai finden sie die Stelle, an der das Patrouillenboot versteckt ist und bitten den Chinesen, sie dort an Land zu bringen. Fa Lung stimmt dem zu und kurze Zeit später knirscht der Sand unter dem Bug des Bootes. Der Chinese bleibt am Ruder stehen, vermeidet es, den Runnern seinen Rücken zuzudrehen und verbeugt sich artig vor seinen Passagieren.

Doch diese sind mal wieder ziemlich unfreundlich zu ihren helfenden Händen. Xanatos Dogma, keine Zeugen zu hinterlassen, bringt das Team immer wieder in brenzlige Situationen. Der Magier deutet der Runnerin, den Chinesen kaltzustellen und Cat zieht ihre Ares Squirt, um Lung zu betäuben. Doch kaum zieht sie den Abzug durch, da materialisiert eine alte chinesische Frau neben ihrem Gegenüber, die ohne zu zögern einen Blitz auf die Runnerin wirft, der ihre Haare am ganzen Körper versengt und mächtig Schmerzen verursacht (M-Schaden).

Xanatos erkennt in der Frau sofort den Geistverbündeten des Chinesen und versucht ihn zu bannen. Da der Verbündete nicht sehr mächtig ist (Kraftstufe-5), gelingt ihm dies nach kurzer Zeit. Dann hat er die Faxen dicke, zieht seine Pistole und erschießt den ohnmächtigen und wehrlosen Fa Lung mit zwei Kugeln in die Brust. Anschließend nimmt er ihm das Geld ab und kann insgesamt 2.500,- A$ aus den Taschen des Chinesen erbeuten. Um den Hals des Toten hängt eine Kette mit einem geschnitzten Holzmedaillon, das ein Drachenmotiv ziert. Ein kurzer Blick auf die Astralebene lässt den Elfenmagier verzücken, denn das Schmuckstück entpuppt sich als Geisterfokus (Stufe-2), den Xanatos natürlich sofort einsteckt.

Danach wendet er sich der Runnerin zu und heilt alle ihre Wunden, bevor man sich auf den Weg zum Treffpunkt macht. Nach einem kurzen Marsch durch den Wald treffen die Teams aufeinander. Xanatos wendet seinen Heilzauber noch einmal an und kann bei Sam noch einige der tiefen Schnitte schließen (noch L, von 2 auf 1 Kästchen). Dann packen alle ihre Ausrüstung zusammen und gehen zu Fuß nach Glidji.

 

- L’état, c’est moi -

So, 05.01.59, 17:30 Uhr – Elfenbeinküste – Glidji

Die neun Gefährten (*g) gehen schnurstracks durch die grasbewachsene Ebene auf die Siedlung zu und erregen dabei weniger Aufsehen, als befürchtet. Kein Alarm ertönt und keine Waffen werden auf sie gerichtet. Noch stehen die Dinge gut. Da man keinen besseren Ansatz hat, verteilen sich die Runner ein wenig und versuchen, sich nach dem Aidoo Clan durchzufragen.

Nach etwa einer Viertelstunde spürt Blotch dann ein Ziehen an seiner Hose und erkennt einen etwa 12jährigen Jungen, der wild gestikuliert und „Aidoo“, „Aidoo“ ruft. Er winkt die anderen Runner zu sich und gemeinsam lassen sie sich von dem Jungen weiter nach Osten führen.

Der eigentlichen Hüttensiedlung schließt sich am Fuß des großen Felsen ein großer Kreis von stabileren Bauten an, der von einem hohen, hölzernen Zaun umgeben ist. Am Eingang stehen zwei Wachen in traditioneller Tracht, die mit Speeren bewaffnet einen anachronistischen Eindruck hinterlassen. Dahinter erwartet sie eine ca. hundertköpfige Menge in gemischter Kleidung. Von traditionell, über Jeans, Drillich und modernen Anzug ist hier alles vertreten.

Dem Eingang gegenüber thront ein stämmiger Schwarzafrikaner auf einem steinernen Podest und winkt das Team zu sich. Zu seinen Füßen sitzen vier junge Frauen und hinter ihm steht ein altes ausgemergeltes Kerlchen mit einem Stab in der Hand. Untrüglich ein Berater, vermutlich sogar ein Schamane des Clans.

Gimli nimmt sich ein Herz und tritt vor, doch er muss seine Sprachkenntnisse gar nicht erst bemühen - der Clanhäuptling richtet seinen Worte in fast akzentfreiem Englisch an das Team. Warum sie den Clan der Aidoo suchen und was sie hier zu schaffen haben, will er wissen.

Doch Gimli, der die Antwort in seiner spontanen und etwas selbstherrliche Art vorbringt, kann Gavivi Aidoo nicht überzeugen und beleidig ihn mit seinem Verhalten sogar sehr. Der Chef der Aidoo ist aufgebracht und zürnt dem Leopardschamanen. Auch sein Berater fuchtelt hektisch mit dem Stab durch die Luft und verlangt einen Kniefall des Gnomen.

Dieser winkt mit einem müden „Pah“ ab und wendet sich zum gehen. Doch die Wachen am Ausgang kreuzen ihre Speere und in der umstehenden Menge hören die Runner, wie mehrere Waffen geräuschvoll durchgeladen werden. Fastblade ruft Gimli zu, er solle sich doch einfach hinknien und bittet ihn eindringlich, seinen Stolz hinunterzuschlucken. Doch erst als er ihm dafür Geld anbietet, ist der eigenwillige Gnom dazu bereit.

Der Schamane geht zurück und wirft sich vor dem Thron in den Staub. Gavivi, nun sichtlich befriedigt, erkundigt sich erneut nach dem Begehr der Runner und erfährt, dass diese einem entführten Wissenschaftler auf der Spur sind. Die Runner lernen nun den afrikanischen modus operandi kennen und der Chef der Aidoo erklärt ihnen ohne Umschweife, dass sie den Mann von dem Frachter geholt haben und gerne bereit ist, ihnen die gewünschte Information zu verkaufen.

Gegen weitere 6 Diamanten aus Fastblades immer leerer werdendem Beutel wird man sich einig und Gavivi erzählt dem Team, dass sie Dr. Dicristofaro zu einer Niederlassung von Tan Tien in der Nähe von Mampong gebracht haben. Fastblade stöhnt innerlich auf. Mampong liegt gut und gerne drei Tage weit im Landesinneren, immer den Volta hinauf. Da auch das Reich der Ghule dort seine Grenzen hat, fährt es im eisig über den Rücken, da er vermutet schon das Schlimmste. Doch die Aidoo winken ab und meinen, dass die Ghule weiter im Norden hausen und nicht so weit in den Süden kommen.

Dann kriecht Gimli zu seinen Kumpels zurück und gemeinsam verlassen die Runner Glidji und gehen zu dem Patrouillenboot zurück. Xanatos hat kurz vorher astral nachgesehen, ob die Luft auch rein ist und gegen 19:00 Uhr startet das Team seine Fahrt den Volta hinauf.

 

- Appetithappen -

Mi, 08.01.59, 15:00 Uhr – Elfenbeinküste – Volta, Region um Mampong

Die Runner verbringen drei langweilige Tage mit der Fahrt auf dem Volta. Die Strecke führt sie stromaufwärts nach Nordwesten. Anstatt der gefürchteten Paracritter und schießwütiger Piraten werden sie nur von einer Legion Mücken in Empfang genommen, und so dösen alle auf dem Deck des Bootes vor sich hin und harren der Dinge, die da kommen mögen.

An die Niederlassung von Tan Tien mag kaum einer denken und einzig Xanatos gelingt eine Verbindung mit seinem Telekom zu einem seiner Informanten nach Seattle. Ohne Rücksicht auf die Rechnung fragt er seinen Kontakt aus und kann wenigstens ein paar allgemeine Informationen an Land ziehen. Tan Tien ist ein chinesischer AA Konzern, der sich auf Paracritter, Cybertech und Biotech konzentriert. Er ist damit ein direkter Konkurrent von Phönix Biotechnologies und nicht gerade bekannt für sein humanitäres Engagement.

Am Mittwoch Nachmittag erreichen die Runner gegen 15:00 Uhr die angegebene Stelle, von wo aus ein Weg vom Flussufer zur etwa zehn Kilometer entfernten Niederlassung führen soll. Der ‚Weg’ ist gut zu erkennen, es handelt sich bei der gut 10 m breiten Schneise eher um eine Dschungelautobahn. Büsche und kleine Bäume sind einfach umgeknickt und die Stümpfe etlicher Baumriesen zeugen von vehementen Rodungsaktionen.

Das Team vertäut das Boot einige Dutzend Meter nördlich der Schneise am Ufer und tarnt es, so gut es geht. Dann packen die Runner ihre Sachen und untersuchen den Uferbereich nach Spuren. Während sich der Elfenmagier mit einem „Panzer“ schütz, wird Gimli fündig und stößt auf einen großen Abdruck, der nichts Gutes verheißen lässt. Dennoch führt der Weg nach Hause nur in eine Richtung, nach Westen in Richtung Tan Tien.

Slitch klärt als Adler den Weg auf und Gimli unternimmt ab und zu kleine Exkursionen im Astralraum, während er seinen weltlichen Körper in den Armen von Blotch lässt. Nach etwa zwei Stunden und der Hälfte der Wegstrecke bemerken die Runner, wie der Boden sich in rhythmischen Abständen bewegt. Irgendeine große Kreatur kreuzt den Weg des Teams, doch selbst Slitch kann aus der Luft noch nichts entdecken.

Dann bricht etwa 100 m vor den Runnern ein Behemoth aus dem Wald und trabt auf die Schneise in Richtung Fluss. Diese Paravariante eines Alligators erreicht gut und gerne drei Meter Schulterhöhe und eine Länge von sechs Metern. Selbst Blotch, der Troll, will sich nicht mit dem Critter anlegen und so verschwinden die Runner links und rechts der Schneise im Unterholz. Blotch schnappt sich Gimli und klettert mit ihm auf einen Baum, während Slitch die Szene aus der Luft beobachtet.

Der Behemoth trabt langsam und ständig um sich witternd die Schneise entlang. Als die Runner schon aufatmen wollen, bleibt das Monster stehen. Er hebt den Kopf und blickt nach rechts in das Gebüsch, das Xanatos als Versteck dient. Dann dreht es seinen massigen Körper und kommt auf den Magier zu. Dieser wird ganz grün im Gesicht und er legt sich seinen mächtigsten Zauber zurecht. Als der Behemoth nur noch ein paar Meter von dem Gebüsch entfernt ist, hält es Xanatos nicht mehr und er wirft einen riesigen Feuerball (8T, 6 Erf.) gegen das Untier, der ihn fast selber von den Füßen holt und schwer taumeln lässt (Entzug S).

Der Critter bäumt sich auf und brüllt vor Schmerz. Die verknöcherten Schuppen qualmen und inmitten einer Feuerlohe hüpft und wütet das schwer verwundete Tier seinen Schmerz aus. Doch selbst dieser mächtige Zauber konnte den Behemoth nicht niederstrecken und so greift dieser nun seinerseits an, springt nach vorn in das Gebüsch und verfehlt den benommenen Zauberer nur um Haaresbreite.

Dies ist das Zeichen für die anderen Runner, ebenfalls einzugreifen. Fastblade legt mit seinem Jagdgewehr an und trifft das große Tier locker in die Flanke. Doch die Wirkung ist gleich Null, die gepanzerte Haut des Gegners wehrt die großkalibrige Munition aus der Remington 950 mühelos ab.

Serious Sam zückt seine Savalette und läuft in sicherer Distanz um das Vieh herum, um sich in eine bessere Schussposition zu bringen. Er hat es auf die Augen des Behemoth abgesehen, in der Hoffnung, dort auf eine weniger stark gepanzerte Stelle zu treffen.

John Smith macht indes ein paar Granaten scharf und auch Fastblade fummelt einen Zünder an ein Paket C4 und läuft mit seinem Gewehr Sam hinterher. Die HE-Granate von John explodiert ein paar Meter seitlich des Monsters und lenkt es dadurch von Xanatos ab, der seiner Schwäche zum Trotz einen weiteren Zauber versucht - der allerdings keine Wirkung zeigt. Gimli macht die gleiche Erfahrung und nimmt sich vor, sich das nächste Mal besser zu konzentrieren.

Sam kann endlich eines der tellergroßen Augen des Tieres sehen und nimmt es sofort unter Feuer. Doch die Kugeln treffen nicht exakt und können die dicke Haut nicht durchdringen. Hinter ihm bellt erneut die Remington des Elfen auf und diesmal zeigt sie Wirkung. Knapp unterhalb des linken Auges reißt das große Projektil eine klaffende Wunde in das Fleisch und lässt den Behemoth erneut aufheulen. Die Wurfmesser von Cat haben dagegen keine Chance und fallen zu Boden, ohne die Hornschuppen auch nur angekratzt zu haben.

Die nächste Granate von John trifft besser, rollt dann aber unter dem Critter hindurch und auf dessen andere Seite, wo Sam ungläubig auf das metallene Ei starrt, ehe es detoniert. Die Wucht der Explosion kann dem eigentlichen Ziel nichts anhaben, aber der Samurai wird gezeichnet. Einige Splitter ziehen blutige Schrammen durch das Gesicht von Sam (+L), andere reißen Löcher in seine Kleidung.

Die beiden Zauberer versuchen es erneut mit Sprüchen, aber irgendwie scheint der Behemoth dagegen eine gewissen Resistenz zu zeigen. Dann nimmt sich Fastblade ein Herz und versucht von hinten auf das Monster zu springen, doch dessen abrupte Bewegungen lassen ihn verfehlen, und so muss dem gewaltigen Schwanz ausweichen, um nicht erschlagen zu werden.

Schließlich ist Blotch heran und die Axt des Troll hinterlässt ein tiefe Wunde in der Flanke. Der Hieb erfolgte gerade noch rechtzeitig, um das Tier von Sam abzulenken und sich damit auf den Troll zu konzentrieren. Doch der Angriff geht fehlt und erneut schnappen die mächtigen Kiefer in der Luft zusammen.

Der Kampf geht so weiter und sowohl Sam’s Savalette, als auch Shorty’s mit Ex-Ex-Muntion bestückte Ruger Super Warhawk fügen den Behemoth noch einige kleine Wunden zu, bis der Troll den Kampf mit einem gewaltigen Hieb seiner Kampfaxt beendet. Blotch trifft das Tier am Hals und zerfetzt die Schlagader, woraufhin er von einem nicht enden wollenden Strom Blutes übergossen wird. Mit einem röchelnden Laut bricht der Gigant zusammen und lässt ein letztes Mal die Erde erbeben. Dann herrscht Ruhe.

 

- Eine Festung im Wald -

Mi, 08.01.59, 19:00 Uhr – Elfenbeinküste – Tan Tien Komplex

Vier Stunden später ist es dann soweit. Nach einer leichten Biegung öffnet sich die Schneise auf eine ca. 500 Meter durchmessende Lichtung im Wald. In deren Mitte liegt, hinter einem hohen Drahtzaun geschützt, der Gebäudekomplex der Tan Tien Corporation, Niederlassung Mampong. Das Team erkennt aus der Ferne fünf große Gebäude und einen hohen Turm in der Mitte. Der Komplex ist über einen einzigen Eingang zu erreichen, der mit starken Ketten gesichert ist.

Die Runner suchen Schutz hinter einem flachen, bewachsenen Hügel und beobachten die Anlage erst einmal. Xanatos sucht sich ein schattiges Plätzchen und zollt seiner Erschöpfung Tribut indem er nur noch vor sich hindöst (noch M Bet) - obwohl er in Gedanken schon den nächsten Elementar zu Hilfe ruft.

Slitch überfliegt das Gelände ein paar mal, und kann die grobe Struktur erfassen. Auch Gimli erkundet die Niederlassung und projiziert sich astral. Seltsamerweise sind keine Geister zu sehen und so traut er sich näher heran. Hinter dem sechs Meter hohen Maschendrahtzaun folgt ein tiefer, vier Meter breiter Betongraben, auf dessen Boden mehrere Horden affenartiger Wesen herumtollen. Die Wachcritter sind dualer Natur und einige entdecken den über ihnen schwebenden Gnom und versuchen zu ihm hoch zu hüpfen, was ihnen aber nicht gelingt.

Im Zentrum der Anlage steht ein vierstöckiger Turm, der im dritten Stock von einer Metallschiene umgeben ist, an der ein Geschütz befestigt ist. Der massige Lauf verheißt nichts gutes, zumal parallel dazu noch ein oder zwei kleinere Waffen montiert sind, die Gimli aus dem Astralraum heraus nicht so gut erkennen kann.

In der Nordostecke erstreckt sich hinter einem Wohnkomplex ein Sportfeld, in dessen Gras er ein weiteres duales Geschöpf erkennen kann. Er schwebt näher heran, um es sich genauer anzusehen und wird trotz aller Vorsicht von dem Angriff überrascht. Obwohl er noch 5 m über der Wiese schwebt, erkennt ihn der schlangenartige Gegner und schnellt sich empor. Doch die Distanz war nun doch zu groß und so kommt der Schamane mit dem Schrecken davon.

Er überlegt, ob er einen Geist beschwören kann, der den - vermutlich vorhandenen - Rigger im Turm ausschalten kann, doch dazu müsste er erst in das Gebäude gelangen, den einem Stadtgeist wäre der Domänenwechsel nicht möglich.

Serious Sam will es genau wissen und pirscht sich im Schutz der Gräser an das Tor heran. Es gelingt ihm, sich fast unsichtbar mit der Umgebung zu verschmelzen (Heimlichkeit: 27) und so kommt er unentdeckt bis an den linken Pfeiler der Einfahrt heran. Nur wenige Meter vor dem Zaun und den schweren Ketten, die waagerecht zum Boden die Einfahrt verhängen, bleibt er liegen und sondiert das Gelände. Er kann eine Kamera an hinteren Torpfeiler erkennen und sieht nur ein einziges Paar Wachen, die in Schutzanzügen und mit Sturmgewehren Streife laufen.

Doch dann wagt er sich etwas zu weit vor und wird von der Sicherheit entdeckt. Vom Turm her ist das Surren der anlaufenden Elektromotoren zu hören und kurze Zeit später explodieren in kurzer Folge mehrere Granaten vor, hinter und neben dem Samurai. Dieser bringt rasch den Betonpfeiler zwischen sich und den Turm und presst sich mit dem Rücken dagegen. Mehrfach wird er von Granat- und Betonsplittern getroffen, doch bislang können diese ihm höchstens ein paar Kratzen und blaue Flecke verursachen. Dennoch ist er am Rande der Panik. Festgenagelt von einem verriggten Geschütz und 200 Meter von eine sicheren Deckung entfernt schwant ihm so langsam, dass er sich in einer ziemlich beschissenen Situation befindet.

John und Slitch haben unterdessen ein Bündel C4 geschnürt, um den Turm zu knacken. Die Gestaltwandlerin fliegt über den Turm und lässt das Bündel auf das flache Dach fallen, in der Hoffnung, die oberste Etage weit genug aufzusprengen, um einem Geist den Zugang zu ermöglichen. Doch nach der Detonation hat sich lediglich die Zugangsluke aus der Verankerung gelöst und gibt einen Blick auf das Treppenhaus frei.

Slitch zögert nicht lange und macht das - vermeintlich - Beste aus der Situation. Sie landet auf dem Dach und verwandelt sich in ihre Menschengestalt. Nackt und nur mit ihrer Predator bewaffnet, die sie ihm Rucksack dabei hatte, klettert sie die Leiter hinunter. Sie steht in einem schmalen Gang, der rechts an einer Stahltür endet und links führt eine Treppe hinunter in das nächsttiefer liegende Stockwerk. Slitch eilt zur Tür, hinter der sie den Sicherheits-Rigger vermutet, und muss feststellen, dass sie dem Kartenleser nicht gewachsen ist.

Als sie den Rückzug antreten will, hört sie eilige Schritte auf der Treppe und geht hinter der Betonbrüstung in Deckung, legt mit dem Predator an und zielt vorsorglich an den oberen Absatz. Dort taucht Sekunden später ein Helm in ihrem Blickfeld auf und sie versucht, eine Kugel im Übergang zwischen Helm und Oberkörperpanzer zu platzieren. Der Treffer sitzt und der Wachmann wird nach hinten geschleudert, kommt aber sofort wieder hoch (nur L) und zieht den Abzug seines Louh Fu Sturmgewehrs durch. Er hat sich durch die Nacktheit in keiner Weise irritieren lassen und drei Kugel durchschlagen den Oberkörper von Slitch, die schwer getroffen nach hinten wankt und nur von der Betonwand am Umfallen gehindert wird.

Doch nur kurz, denn vor den sich weitenden Augen der beiden Wachen – Nr.2 kommt gerade um die Ecke – verwandelt sich Slitch zurück in ihre Adlerform und versucht, die Leiter und den rettenden Ausstieg zu erreichen. Die, im Umgang mit Crittern vertrauten, Wachleute sind keine Sekunde lang abgelenkt und schon trifft die nächste Salve den Alder in der Flanke. Slitch stürzt, doch in ihrer wahren Gestalt können ihr die Kugeln wenig anhaben. Sie regeneriert den Schaden und als sich der Adler erneut erhebt, um durch die offene Luke zu entkommen, bleiben sechs verformte und blutige Geschosse am Boden liegen.

Doch das Glück ist heute nicht auf der Seite von Slitch. Sie bleibt mit den Schwingen hängen und schaffte es nicht, sich mit einem Schwung auf das Dach zu retten. Die beiden Wachen haben ein leichtes Ziel und Kugel um Kugel trifft den Körper der Gestaltwandlerin, die unter unsäglichen Schmerzen den Halt verliert und erneut auf dem Boden aufschlägt.

Doch so leicht ist diese erwachte Kreatur nicht zu töten. Wiederum schließen sich die Wunden und diesmal konzentriert sich Slitch besser. Mit einem gewaltigen Schwung drückt sie ihren Körper empor, legt die Flügel an und entkommt durch die Luke auf das Dach. Einer der Wache schickt ihr noch einen blutigen Dreierpack Grüße hinterher (S), doch Slitch ist in der Luft und kann entkommen.

Doch das eigentliche Ziel, nämlich den Rigger auszuschalten wurde nicht erreicht. Gimli hat die Ablenkung genutzt und sich astral noch einmal zu der erwachten Schlange begeben. Er nutzt die Dualität als Schwäche und erledigt das Tier vorerst aus sicherer Entfernung mit zwei gezielten Betäubungsblitzen.

Am Tor ist Sam nach wie vor unter Beschuss. Das Trommelfeuer mit Granaten hat einen Großteil des Betons zerpulvert und dieser ist als Deckung kaum noch zu gebrauchen. Dann stellt der Rigger auf das schwere MG um, und ein nicht enden wollender Strom an Geschossen pflügt durch das Gras und den Samurai. Mit Entsetzen verfolgen die anderen Runner aus ihrer Deckung heraus, wie Serious Sam von mindestens einem Dutzend Kugel getroffen wird. Der Körper des Samurai hüpft bei den Einschlägen wie unter Stromschlägen hin und her und bleibt dann reglos liegen. Sam ist tödlichen getroffen (T, +2 Kästchen) und wird elendig verbluten, wenn ihm nicht binnen Kürze geholfen werden kann.

Gimli hat das Geschehen im Astralraum verfolgt und kann noch einen schwachen Rest Leben in der Aura erkennen. Zurück in seinem Körper beschwört er einen Präriegeist (Stufe-5) und befiehlt ihm, den leblosen Samurai vom Tor zu den Runnern zu bringen. Unter Einsatz seiner Kraft der Verschleierung hebt der materialisierte Geist den leblosen Körper auf und trägt ihn zu den Runnern.

John und Slitch können sich keine Mitleidspause leisten und die Gestaltwandlerin macht einen verwegenen Vorschlag. John soll ein neues Paket C4 mit einem Zünder versehen, das der Adler dann direkt am Geschütz platzieren wird. Gesagt, getan. Slitch fliegt erneut zum Turm und landet auf dem Waffenträger. Um sicher zu gehen, dass die Detonation die Gefahr auch beseitigt, versucht sie, den Sprengstoff so gut es geht zu befestigen, ehe sie sich wieder in die Luft schwingt.

John drückt den Zünder und die Explosion erwischt die Gestaltwandlerin noch fast mit voller Gewalt. Ihre Knochen brechen und eine Wolke Federn umgibt den aus mehreren Wunden blutenden Adler, der bleiern dem Boden entgegenfällt (S Schaden), sich dann aber wieder fangen kann und zurück zum Wald fliegt.

Der Plan hatte Erfolg. Die Halterung des Geschützes ist zerfetzt und eine qualmende Ruine schleift ruckelnd die Schiene entlang. Als auch noch das Magazin mit den Granaten detoniert, ist es mit der Waffe endgültig aus. Von dieser Seite droht den Runnern keine Gefahr mehr. Doch noch auf dem Rückflug kann Slitch erkennen, dass mindestens sechs bis acht Bewaffnete aus der Tür des Turms gelaufen kommen und sich paarweise über das Gelände verteilen.

Zurück am Hügel wird sie Zeuge der verzweifelten Versuche, den Samurai wiederzubeleben. Shorty kennt solche Situationen von ihrer Ausbildung her zumindest in der Theorie und versucht sich erst in Erster Hilfe, bevor sie die Zauberer bemüht. Doch ihre Kenntnisse sind für die massiven Gewebeschäden und offenen Blutungen zu gering und der kleine Medkit völlig überfordert. Fast schon zynisch erscheint der blinkende Kommentar „Intensivstation aufsuchen“, der im Display erscheint.

Auch Xanatos kann Sam nicht mehr helfen. Ob es an der Entkräftung durch den Feuerball liegt, oder an der übermäßigen Cyberware, die den Körper des Samurai kaum noch menschlich erscheinen lässt, kann man nicht sagen. Jedenfalls gelingt es dem Magier nicht, die heilenden Manaströme zu kanalisieren und auch nur einige der kleineren Wunden zu schließen. Dennoch scheint sich der Zustand des Samurai nicht weiter zu verschlechtern. Der große Kerl ist robust genug, um sich selbst zu stabilisieren.

Mit ein wenig Erleichterung lösen sich die Blicke der Teammitglieder und wenden sich vom Körper des Samurais ab, hin zum Gebäudekomplex der Tan Tien Corporation, der im roten Licht der Abenddämmerung bedrohlich in der Entfernung aufragt. Dort liegt der Schlüssel zu ihrer sicheren Heimkehr nach Seattle. Dort müssen sie hinein. Und mit Dicristofaro wieder lebend heraus.

Bevor sich im Angesicht des leblosen Samurai und der blutverschmierten Slitch der Funke der Resignation ausbreiten, und von Runner zu Runner überspringen kann, hören sie plötzlich ein metallisches Schnappen hinter sich. Mit einem leisen Klick rastet das Kastenmagazin von Fastblade’s Remington ein. Der zweite Samurai hatte die Umgebung erkundet und steht nun im tiefen Schein der Abendsonne hinter seinen Teamkollegen. „Los Leute - Auf geht’s“

 

– Ende Teil-3 –

 

 

      

© 2005 WizKids, LLC. Shadowrun is a registered trademark of WizKids, LLC. All Rights Reserved.
Copyright © 2005 Fantasy Productions.